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News: 4 GByte Flash-Speicher inklusive

Neuer Raspberry Pi auf Speichermodulgröße geschrumpft

Michael Nickles / 12 Antworten / Baumansicht Nickles

Von der Raspberry Pi Foundation, den Erfindern des bezahlbaren Miniatur-Komplett-PCs, kommt jetzt ein neues geschrumpftes Modell des beliebten Raspberry Pi: das sogenannte Raspberry Pi Compute Module. Dabei handelt es sich um einen Raspberry Pi, der auf die Größe eines Arbeitsspeichermoduls geschrumpft wurde:

Größenvergleich: links der neue geschrumpfte, rechts der normale Raspberry Pi. (Foto: Raspberry Pi Foundation)

Technisch ist das neue Compute Module wie ein normaler Pi ausgestattet, hat als Rechenwerk einen BCM2835 Prozessor und 512 MByte RAM.

Als Neuerung, sind 4 GByte eMMc Flash-Speicher direkt verlötet. Das ist unter anderem nötig, weil das Compute Modul über keinerlei Anschlüsse/Buchsen verfügt, also auch keine Speicherkarte fasst.

Die Platine (67,6mm x 30mm) sieht nicht nur aus wie die eines Speichermoduls, sondern verwendet auch die Steckerleiste eines DDR2 SODIMM Speichermoduls. Dadurch haben es sich die Entwickler erspart, spezielle Anschüsse/Buchsen produzieren zu müssen. Es ist selbsterklärend nicht sinnvoll, den geschrumpften Pi in einen PC-RAM-Steckplatz einzubauen.

Über die Kontakt-Pins lassen sich die CPU-Schnittstellen direkt anzapfen. Das Compute Module hat für Kontakt mit der Außenwelt mehr GPIO-Anschlüsse als ein normaler Raspberry Pi. Zusätzlich zum Compute Module gibt es ein "Breakout-Board":

Das Open Source Breakout-Board verpasst dem Compute Module die typischen Anschlüsse eines normalen Raspberry Pi, USB, HDMI. Außerdem gibt es zwei lange Stiftreihen um leichter an die Ein-/Ausgänge ranzukommen. (Foto: Raspberry Pi Foundation)

Der neue Rasperry Pi und das Breakout Board sollen ab Juni einzeln in den Handel kommen.

Bei Abnahme von 100 Stück wird für das Compute Modul ein Preis um 30 Dollar veranschlagt.

Michael Nickles meint:

Die Frage Nummer eins ist selbsterklärend: "Was soll das bringen?". Generell wird die Idee des Raspberry Pi durch das neue Modell noch modularer. Man hat ein einziges Hauptteil, in dem nur der komplette Rechner mit RAM und Festspeicher drinnen steckt. Dem Compute Module werden gewiss interessante Erweiterungsplatinen für spezielle Einsatzzwecke folgen.

Auf Raspberrypi.org wird in Kommentaren beispielsweise als interessante Einsatzidee, ein energiesparsamer "Hochleistungs-Heim-Server" diskutiert. In ein kompaktes Gehäuse könnten einfach zig PI-Module verbaut werden.

Als gewaltiger Nachhaltigkeitsfaktor ergibt sich, dass irgendwann leistungsstärkere Varianten des Compute Moduls folgen können. Dann könnte das "Rechenwerk" bei komplexen Projekten mit eigenen Platinen einfach rausgenommen und durch ein besseres ersetzt werden. Das ist cooler, als immer als komplett wegschmeißen und komplett neu kaufen zu müssen.

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schuerhaken Michael Nickles „Neuer Raspberry Pi auf Speichermodulgröße geschrumpft“
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@ Michael, ich vermute mal eher, dass dieses Komplett-Modul 
der Einstieg in diskrete Rechner für andere Geräte sein soll, 
etwa auch bei TV-Geräten. 
Wer weiß, mit wem die Burschen schon alles verhandeln und 
von wo die Idee dazu in Wahrheit kam. 
Vielleicht ist das, was jetzt angeboten und durch die Break Out- 
Platine auch allgemein zugänglich gemacht werden soll, längst 
für andere Zwecke bei anderen Herstellern in der Mache...

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gelöscht_103956 Michael Nickles „Neuer Raspberry Pi auf Speichermodulgröße geschrumpft“
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Steckerleiste eines DDR2 SODIMM Speichermoduls.

Mike,

das wird noch viel Arbeit geben!Cool

Warum ausgerechnet ein Ram-Slot!?

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Borlander gelöscht_103956 „Mike, das wird noch viel Arbeit geben! Warum ausgerechnet ...“
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Warum ausgerechnet ein Ram-Slot!?

Hast Du einen Alternativvorschlag für einen besser geeigneten günstigen (!) Steckverbinder?

Mit DDR2 besteht zumindest schon mal keine Verwechslungsgefahr mehr bei den Systemen der letzten Jahre. Und wer selbst Speichermodule in Notebooks austauschen kann, der ist i.d.R. auch in der Lage zu erkennen, dass es sich hier nicht um ein solches handelt…

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gelöscht_103956 Borlander „Hast Du einen Alternativvorschlag für einen besser ...“
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Und wer selbst Speichermodule in Notebooks austauschen kann, der ist i.d.R. auch in der Lage zu erkennen, dass es sich hier nicht um ein solches handelt…

Das siehst du aber sehr optimischtisch.....

Wie wärs mit einen schnöden PCI-Steckplatz?? (oder PCI-E einfach?)  Da können auch Unbedarfte relativ unbekümmert vorgehen. Nur halt nicht so klein und am Aussterben ist das Ding im 0-8-15-PC  ja auch.

 

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Borlander gelöscht_103956 „Das siehst du aber sehr optimischtisch..... Wie wärs mit ...“
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Das siehst du aber sehr optimischtisch.....

Ich und optimistisch?

Wie wärs mit einen schnöden PCI-Steckplatz?

Deutlich weniger Pins (zum Herausführen der Schnittstellen braucht man sehr viele!) und keine Arettierung (für Industrieanwendungen wichtig).

Da können auch Unbedarfte relativ unbekümmert vorgehen. Nur halt nicht so klein und am Aussterben ist das Ding im 0-8-15-PC  ja auch.

Zielgruppe Industrie!

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Hyperboreal Michael Nickles „Neuer Raspberry Pi auf Speichermodulgröße geschrumpft“
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Hallo,

wir erleben gerade die Geburt eines neuen CPU Sockels/Slots.

Sehr genial die Trennung zwischen Interface und Rechner.

Sollten sich andere Hersteller anschliessen und so eine Art Standard schaffen,

können die Preise für die "Computing Module" noch etwas sinken.

Man hat dann die Wahl zwischen verschiedenen CPU-Modulen und

variablen Hardwareanschlüssen (auf so einer Art "Mainboard")

btw:

Was ist das?

Gruss

Hyperboreal

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schuerhaken Hyperboreal „Hallo, wir erleben gerade die Geburt eines neuen CPU ...“
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Es wird wohl bald eine Entwicklung geben hin zu einem 
"Motherboard" mit einer CPU und einem OS, wo auch 
mehrere "Breakout"-Steckplätze für Einplatinen-Rechner 
wie von INTEL oder Raspberry vorgesehen werden. 

Auf seinem Display kann man dann komplette Rechner 
als "Fenster" aufrufen, wobei jeder dieser Rechner seinen 
eigenen Speicher, eigenes OS und eigene Software sowie
über Schnittstellen am "Masterboard" auch Schnittstellen
(etwa zu ur-eigenen Speichern) zur Verfügung stellt. 

Datenträger (HDD, SSD, SD, Sticks u.a.) werden dann
grundsätzlich nicht als "lokale" Datenträger, sondern als 
Netzlaufwerke behandelt. Man kann natürlich davon auch 
ein "Laufwerk" als "Cloud" für alles und jedes definieren. 

Maus und Tastatur werden für Sharing drahtlos verbunden. 

Auf seinem/n Bildschirm/en macht man dann einen ganzen 
Rechner als "Fenster" auf, in dem diverse andere "Fenster"
oder Programme aufgerufen werden können. 

Die notwendige Technologie ist voll vorhanden. Auch für 
das Display-Sharing.
Kosten wird das alles vergleichsweise nur "Peanuts". 
Die Slots werden/sollten leicht zugänglich sein, so dass 
man durch Herausziehen eines Moduls einen ganzen 
Rechner mitnehmen und anderswo einsetzen kann (so 
etwa auch in seinem Mobilchen...). 

Wer macht's???

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Borlander schuerhaken „Es wird wohl bald eine Entwicklung geben hin zu einem ...“
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Wer macht's???

Niemand. Welche Vorteile hätte dieser Lösungsansatz gegenüber Virtualisierungskonzepten oder Hardware-Partitionierung? Verbrät nur mehr Strom und braucht mehr Ressourcen.

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schuerhaken Borlander „Niemand. Welche Vorteile hätte dieser Lösungsansatz ...“
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Wer den Markt und die Trends kennt und etwas Fantasie hat, 
wird vor allem unter Sicherheitsaspekten die Vorteile sehen. 

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Borlander schuerhaken „Wer den Markt und die Trends kennt und etwas Fantasie hat, ...“
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Markt und die Trends

Da zeigt sich vor allem eine zunehmende Integration auf Hardwarebasis.

Fantasie

Die braucht man wohl dafür.

vor allem unter Sicherheitsaspekten die Vorteile

Sei so gut und nenne doch einfach mal einen konkreten Vorteil.

Die notwendige Technologie ist voll vorhanden.

Technisch schon irgendwie möglich. In der praktischen Realisierung gibt es da aber etliche Fallstricke. Das sieht man letztendlich auch schon wenn man sich mal Qubes OS anschaut wo das was Du beschreibst mit Virtualisierung aufgebaut wird. Mit getrennter Hardware wird es nicht einfacher.

Kosten wird das alles vergleichsweise nur "Peanuts".  Die Slots werden/sollten leicht zugänglich sein, so dass  man durch Herausziehen eines Moduls einen ganzen  Rechner mitnehmen und anderswo einsetzen kann (so  etwa auch in seinem Mobilchen...). 

Da geht es dann schon damit los, dass man Steckverbinder benötigt die für eine nennenswerte Anzahl von Steckzyklen geeignet sind. Die sind deutlich teurer mit so vielen Kontakten. Wobei ich mich auch fragen muss wozu man das Modul mitnehmen sollte wenn die Daten in der Cloud liegen.

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Hyperboreal Borlander „Da zeigt sich vor allem eine zunehmende Integration auf ...“
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Hallo,

sollte wenn die Daten in der Cloud liegen.

Wieso nur die Daten? Das geht doch auch so:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Betriebssystem-laeuft-im-Browser-und-auf-P2P-Basis-2107604.html

Das wird noch lustig mit der Virtalisierung.

Man braucht nur noch  ein Display und eine Tastatur...

Gruss

Hyperboreal

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Borlander Hyperboreal „Hallo, wir erleben gerade die Geburt eines neuen CPU ...“
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Im Embedded-Bereich gibt es das Konzept (incl. gewisser Industriestandards) schon länger. Siehe z.B. http://www.kontron.de/products/computeronmodules

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