Datenträger - Festplatten, SSDs, Speichersticks und -Karten, CD/ 19.518 Themen, 109.019 Beiträge

HDDs über 2 TB, Backup, Verschlüsselung - 2,2 TB-Bug

nemesis² / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Zu dem Thema gab es bisher nur wenige Fragen und die Platten mit 3 oder 4 TB gehen weg wie warme Semmeln. Da dort erheblich mehr Risiken lauern, als ich gedacht hatte, gibt es hier eine kleine Sammlung. Man möchte ja, dass es funktioniert und nicht nur scheinbar und später doch im Daten-GAU endet.


Festplatten mit 3 bis 4 GB sind recht preiswert und irgendwann hält man diese Größe für praktisch und notwendig. Backup ist wichtig und wird früher oder später auch auf solch große - oder noch viel größere HDDs gemacht.


Von Problemen wie dem 2,2 TB-Bug wußte ich vorher und habe ausgiebig getestet. Meine Erwartungen an die Fallstricke wurden aber weit übertroffen! Es kommt auf das Zusammenspiel von Betriebssystem, (BIOS ), Controller und Treibern an, ob man Daten auf über 2 TB verwaltet oder am Ende schrottet! Derartige Probleme sind nicht neu, schon vor Jahren gab es den ähnlichen 128 GB-Bug.


Machbar ist viel, so auch eine 4 TB HDD (512e Sektoren) mit GPT-Partitionierung, komplett verschlüsselt und die läuft (per Adapter) zur Not auch an einem alten Board mit VIA KT266A (nur IDE-Anschlüsse), voll verschlüsselt unter Windows XP (32 Bit). Das ist Gefrickel, als Notsystem, um an die Daten heranzukommen reicht es. Meist genügt völlig, ein aktuelles Betriebsystem zu verwenden (Windows ab Vista 32 Bit), neuere Linux-Versionen.
Primäres Ziel soll hier das Backup auf eine Platte mit 3 (2,5) oder mehr (20+) GB sein, die (fast) vollständig verschlüsselt ist und im Notfall muss man natürlich an seine Daten wieder herankommen! Und das mit dem Rechner, der gerade verfügbar ist.
Das klingt einfach, und ist es im Prinzip auch. Übersieht man aber ein entscheidendes Detail, gibt es schnell den Daten-GAU!


Als Beispiel für die Verschlüsselung dient TrueCrypt, mit dem eine bzw. mehrere Partitionen der HDD verschlüsselt werden. Die Verschlüsselung ist sinnvoll, denn dann kann die Backup-Platte mit relativ ruhigem Gewissen an einem entfernteren Ort gelagert werden, wo sie vor Feuer, Wasser etc. besser geschützt ist, aber ggf. Diebstahl ausgesetzt ist und dieser nicht  gleich bemerkt wird. Oder man macht einen wechselseitigen Austausch mit Bekannten, hält seine Daten so aber privat.


Beim Backup gilt generell: 3, 2, 1. Das heißt mindestens drei Kopien, zwei auf externen Datenträgern und einer davon außer Haus. Es dürfen sich nie alle Datenräger zur gleichen Zeit im selben Raum befinden oder an einen Rechner/Netzwerk angeschlossen sein!


Bei Vollverschlüsselung sollten es besser drei externe Medien sein!

bei Antwort benachrichtigen
nemesis² Nachtrag zu: „Partition-Recover bei TrueCrypt: Eine Partition verschwindet ...“
Optionen

Der 2,2 TB-Bug ist leider nicht das einzige Problem, dass bei Platten über 2 TB lauert. Die damals zur Überwindung der 128 GB-Grenze genannten 48 Bit sind wohl ein Witz bzw. nur auf bestimmte Controller(-Treiber) anwendbar.


Wenn schon eine 5 TB-HDD in einer - relativ neuen - USB 3.3 Docking-Station:

http://www.sharkoon.com/?q=de/node/1735


nur 4 TB erkennt und schon bei 5 TB scheitert (c't 18/2014, S. 63), riecht das für mich nach nur 33 Bit Adressierung (knapp 4,4 TB möglich) im USB-SATA-Bridge-Chip. Hier hat der Hersteller aber korrekt max. 4 TB mit angegeben. Da die übergroße HDD nicht erkannt wird, erkennt man das Problem aber relativ schnell.

Bei USB-Gehäusen muss man also noch viel mehr aufpassen, jede neue Größe (5, 6, 8 TB, ...) immer wieder testen - und das natürlich am USB- und ggf. (e)SATA-Anschluss. Gerade diese Tests müssen wieder "crossover" geschehen, was per (e)SATA hinten geschrieben wurde, muss per USB problemlos ausgelesen werden können. Es reicht im Zweifelsfall NICHT aus, separat für USB und SATA zu testen.

bei Antwort benachrichtigen