Datenträger - Festplatten, SSDs, Speichersticks und -Karten, CD/ 19.514 Themen, 108.960 Beiträge

HDDs über 2 TB, Backup, Verschlüsselung - 2,2 TB-Bug

nemesis² / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Zu dem Thema gab es bisher nur wenige Fragen und die Platten mit 3 oder 4 TB gehen weg wie warme Semmeln. Da dort erheblich mehr Risiken lauern, als ich gedacht hatte, gibt es hier eine kleine Sammlung. Man möchte ja, dass es funktioniert und nicht nur scheinbar und später doch im Daten-GAU endet.


Festplatten mit 3 bis 4 GB sind recht preiswert und irgendwann hält man diese Größe für praktisch und notwendig. Backup ist wichtig und wird früher oder später auch auf solch große - oder noch viel größere HDDs gemacht.


Von Problemen wie dem 2,2 TB-Bug wußte ich vorher und habe ausgiebig getestet. Meine Erwartungen an die Fallstricke wurden aber weit übertroffen! Es kommt auf das Zusammenspiel von Betriebssystem, (BIOS ), Controller und Treibern an, ob man Daten auf über 2 TB verwaltet oder am Ende schrottet! Derartige Probleme sind nicht neu, schon vor Jahren gab es den ähnlichen 128 GB-Bug.


Machbar ist viel, so auch eine 4 TB HDD (512e Sektoren) mit GPT-Partitionierung, komplett verschlüsselt und die läuft (per Adapter) zur Not auch an einem alten Board mit VIA KT266A (nur IDE-Anschlüsse), voll verschlüsselt unter Windows XP (32 Bit). Das ist Gefrickel, als Notsystem, um an die Daten heranzukommen reicht es. Meist genügt völlig, ein aktuelles Betriebsystem zu verwenden (Windows ab Vista 32 Bit), neuere Linux-Versionen.
Primäres Ziel soll hier das Backup auf eine Platte mit 3 (2,5) oder mehr (20+) GB sein, die (fast) vollständig verschlüsselt ist und im Notfall muss man natürlich an seine Daten wieder herankommen! Und das mit dem Rechner, der gerade verfügbar ist.
Das klingt einfach, und ist es im Prinzip auch. Übersieht man aber ein entscheidendes Detail, gibt es schnell den Daten-GAU!


Als Beispiel für die Verschlüsselung dient TrueCrypt, mit dem eine bzw. mehrere Partitionen der HDD verschlüsselt werden. Die Verschlüsselung ist sinnvoll, denn dann kann die Backup-Platte mit relativ ruhigem Gewissen an einem entfernteren Ort gelagert werden, wo sie vor Feuer, Wasser etc. besser geschützt ist, aber ggf. Diebstahl ausgesetzt ist und dieser nicht  gleich bemerkt wird. Oder man macht einen wechselseitigen Austausch mit Bekannten, hält seine Daten so aber privat.


Beim Backup gilt generell: 3, 2, 1. Das heißt mindestens drei Kopien, zwei auf externen Datenträgern und einer davon außer Haus. Es dürfen sich nie alle Datenräger zur gleichen Zeit im selben Raum befinden oder an einen Rechner/Netzwerk angeschlossen sein!


Bei Vollverschlüsselung sollten es besser drei externe Medien sein!

bei Antwort benachrichtigen
nemesis² Nachtrag zu: „Neues Partitionierungschema - und XP 16 TB sind irgendann ...“
Optionen

Treiberprobleme


Meist sind veraltete Treiber für den 2,2 TB-Bug verantwortlich. Sehr oft RAID-Treiber. Die müssen aktuell sein und > 2 TB unterstützen, sonst gibt es weniger Kapazität oder Datenverlust. Die aktuellen Betriebssysteme bringen passende Treiber mit - oft aber nur für die Standard-Controller und nur eingeschränkt für RAID-Controller.


Es geht hier nur um den Betrieb einer oder HDDs als einzelnes Laufwerk - KEIN RAID-Verbund! Trotzdem müssen die Treiber aktuell und >2TB-fähig sein!

Auf meinem Board war ein JMicron-Controller für eSATA und IDE-Port. Der lief mit dem RAID-Treiber JMB36x. Unter XP arbeitete dieser alte Treiber mit dem GPT-Loader zusammen, zeigte aber fatalerweise den 2,2 TB-Bug. Eine Partition, so hinten erstellt und befüllt, ist dann an einem anderen OS/Board nicht sichtbar. (... und eigentlich wurde nicht hinten geschrieben, sondern vorne ÜBERschrieben => massiver Datenverlust)
Eine aktuelle Treiberversion für JMB36x arbeitet nicht mehr mit dem GPT-Loader zusammen => kein Bug.


Dieser RAID-Controller ist einer, dem man den "Zweikanal-Standard-PCI-IDE-Controller"-Treiber unterjubeln kann und dann läuft auch damit der GPT-Loader und man hat volle Größe (ohne Bugs).


Der einzige Controller mit anscheinend hardwaremäßigem 2,2 TB-Bug, den ich bisher gesehen habe ist ein LogiLink USB-IDE-Adapter. Mit IDE-SATA Adapter dran kam bei der letzten Partition der 4 TB HDD: "Datenträger ist nicht formatiert ..." Von wegen! In der Datenträgerverwaltung (von XP mit GPT-Loader) wurden die Partitionen korrekt angezeigt (3,8 TB; 15 GB). Unter Windows 8.1 zeigte sich der Bug aber auch: letzte Partition sei "RAW", beim Zugriff "Falscher Parameter". Hier ist der Controller das Problem.

bei Antwort benachrichtigen