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Antivirensoftware ist tot

mawe2 / 132 Antworten / Flachansicht Nickles

Wer sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt, kennt diese Binsenweisheit seit Jahren: Antivirensoftware ist tot.

Allerdings wurden die Hersteller solcher Software nicht müde, immer und immer wieder das Gegenteil zu behaupten. Auch deswegen konnte man im Prinzip keinem Anbieter solcher Programme mehr vertrauen.

Denn wer ständig - wider besseren Wissens - behauptet, dass Antivirsoftware unabdingbar ist und dass man bitte jährlich neu dafür bezahlen soll, nimmt es vielleicht auch an anderer Stelle mit der Wahrheit nicht so genau. Und dem will man seine Produkte nun beim besten Willen nicht abkaufen. Softwarekauf ist schließlich Vertrauenssache!

Nun hat endlich der erste Hersteller solcher Programme "die Reißleine gezogen" und ist von der Strategie, die Nutzer für dumm zu verkaufen, abgerückt:

Der Vizechef von Symantec gibt selber zu, dass das Konzept der Antivirensoftware gescheitert ist. Auch die unter Insidern längst bekannte Größenordnung der heutigen realen Erkennungsraten wird von Brian Dye bestätigt: "Nur noch durchschnittlich 45 Prozent aller Angriffe werde von Antivirensoftware erkannt."

Damit werden auch gleich die utopischen Zahlen der zahlreichen "AV-Test-Profis" in Zweifel gestellt, die ja gern über Erkennungsraten von 90 % oder 95 % phantasieren, um dann reflexartig den jeweiligen "Verlierer" des Tests mit einer Rate von "nur" 75 % in Grund und Boden zu bomben!

Quelle: www.golem.de

mawe2 meint:

Irgendwie war mir Symantec und Norton AntiVirus früher mal sympathisch. Direkt begründen kann ich das nicht, warum das so war. Aber ich habe einige Jahre auf den Schutz dieser Software vertraut und glaubte mich in guten Händen.

Als dann Symantec (so wie auch viele andere Hersteller von AV-Software) nur noch über großformatige Drohgebärden in Fachzeitschriften statt mit überzeugender Software Geld verdienen wollte, habe ich auf die Installation solcher Programme verzichtet.

Auch Free-AV-"Alternativen" wie die von Avira, AVG oder Avast waren nur kurzzeitig zu gebrauchen, solange sie noch daran interessiert waren, einen treuen "Kunden"-Stamm aufzubauen. Kaum war das gesetzte Ziel erreicht, nervten diese Programme unendlich durch ständige Nötigung, doch bitte die kommerziellen Pakete zu kaufen, durch wirre Pop-Up-Orgien oder hinterlistig ins System geschleuste Browser-Toolbars und nicht zuletzt durch viele Fehlalarme. So wurden die ehemaligen Malware-Bekämpfer zu Malware-Verbreitern.

Wenigstens hat Symantec keine nennenswerten kostenlosen AV-Scanner angeboten, das war das letzte Bisschen, was vom früheren Sympathiebonus übrig geblieben war.

Nun also diese späte aber doch deutliche Formulierung: "Antivirensoftware ist tot". Ja, das ist sie.

Ich finde es sympathisch, dass gerade Symantec den Mut hat, das zu verkünden. Vielleicht bestelle ich mir demnächst mal wieder ein Norton-Anti-Virus-Paket? Als Anerkennung für diese wohltuende Offenheit!

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Armer Wicht - kongking
mawe2 torsten40 „Grade Norton. Die habe es geschafft selber als Spyware zu ...“
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Sowieso war Norton Antivirus schon immer Müll

Ich weiß ja nicht, wie lange Du dieses Programm schon kennst. Aber ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da war das keineswges Müll. Es hat sich aber - auch mit den von Dir genannten Aktionen - im Laufe der Zeit immer unbeliebter gemacht.

schon immer Ressourcend verbrauchend ohne Ende

Auch das war - über die Jahre und die jeweils verfügbare Hardware betrachtet - sehr unterschiedlich. Als ich vor einigen Jahren (letztmalig) Norton AV bei einem Kunden installiert habe, hatte das Programm gerade eine Radikalkur hinter sich und war damals keineswegs der Ressourcenfresser, als der es bis dato bekannt war.

Es geht mir aber hier auch weniger um Norton Antivirus als solches als viel mehr um Antivirenprogramme ganz allgemein. Da die alle mehr oder weniger die selben Macken haben und unter der selben Vortäuschung falscher Tatsachen agieren, ist es egal, welches Programm ganz konkret betrachtet wird.

Wichtig finde ich, dass es jetzt mal einer der Großen geschafft hat, mit den Legenden aufzuräumen, die viele nur allzugern über solche Art von Software verbreiteten. Mal sehen, ob andere (große) Hersteller den Mut finden, diese Diskussion aufzugreifen?

Das hilft uns zwar kurzfristig keinen Schritt weiter bei der Sicherheitsthematik aber langfristig kann etwas mehr Ehrlichkeit in diesem Geschäft nur gut sein.

Gruß, mawe2

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