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Gatter für Wasser? Gibt es sowas?

nettineu / 23 Antworten / Flachansicht Nickles

Möchte was für die Waschmaschine basteln. Habe 3 Wasserzuläufe.

1. Kaltwasser
2. Warmwasser (vom Solarkollektor)
3. Regenwasser aus der Zisterne

Zum einem montiere ich auf Kaltwasser und Warmwasser eine Mischbatterie Thermosstatgesteuert. Ausgang an die Waschmaschine. Diese braucht dann weniger heizen, das spart Strom.

Zum anderen soll die Waschmaschiene wahlweise für dunkle Wäsche mit kalkarmen Grauwasser genützt werden. Das spart teures Wasser und Waschmittel.

Ich benötige einen entweder/oder Wasserhahn, keinen Absperrhahn, den man zwischen den Nutzungsarten hin und her bedienen kann. Dabei soll verhindert werden, das Grauwasser ins warme Trinkwasser gelangt.

Also wie ein Wechselschalter, Gatter, nur halt für Wasser. Gibt es sowas? Bin kein Sani-spezi und google hat mir auch nicht geholfen. Setze nun auf die Nickles-Gemeinde, ... wer weis Rat?

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nemesis² nettineu „Gatter für Wasser? Gibt es sowas?“
Optionen

Auf die Problematik der Trennung von Trink- und Regenwasser wurde ja schon ausreichend eingegangen.

- WM wird nur über Regen-/Brunnenwasser gespeist, Nachspeisung über Trinkwasserleitung ist Standard, legal, (Abwasserzähler ist eine andere Sache)

- Wasserqualität reicht bei Regenwasser locker zum Wäsche waschen, selbst zusätzliche Filter halte ich für überflüssig (Grobfilter am Saugkorb und gut - bist jetzt keine Klagen wegen Sauberkeit). Brunnenwasser kann auch deutlich mehr Kalt enthalten als das "normale" Leitungswasser.

- Waschmittel kann auch so gespart werden - Wasserhärte vom Trinkwasser oder Brunnenwasser messen (bzw. erfragen) und dann Pulver entsprechend sparsam dosieren. Bei Regenwasser geht es noch weiter runter.

Pauschal gesagt sollte das empfohlene Minimum Auf der Wachmittelpackung oder gar die Hälfte davon locker ausreichen (eigene Erfahrungen, keine Klagen).

- Waschmaschinen mit Kalt- UND Warmwasseranschluss sind teuer, bei den anderen darf am Kaltwassereingang oft nur kaltes oder gerade warmes Wasser eingespeist werden

- über zu warmes Wasser im Einlauf könnte die Steuerung der WM ggf. meckern (=> Selbstdiagnose meldet eventuell Fehler?)

- schlimmer sind die Verluste an Rohrleitungen und durch die Wärmekapazität der Waschmaschine (Innenraum + Wäsche) selbst. Da kommt das Wasser knallheiß rein (falls die Maschine keinen Schaden nimmt) und dann wird trotzdem kräftig nachgeheizt, da es gleich auf lauwarm abkühlt.

Hierzu mal ein Beispiel vom Geschirrspüler (18l, 1,05 kWh Nominalverbrauch => 1,2 kWh gemessen, max. 50°C am Zulauf zulässig). An der dauerhaft laufenden Zirkulationsleitung bei 60-65°C (ja, ist eigentlich schon zu viel) sinkt der Stromverbrauch nur auf 0,8 kWh. Dass der Gesamtenergieverbrauch durch die externen Wärmeverluste steigt, ist klar (ok, überschüssige Solarwärme ist billig) und es wird gerade mal 1/3, d.h. satte 0,4 kWh (8,6 Cent) gespart.
Bei der WM erwarte ich so ähnliches "Sparpotenzial".


Da die Sache so wie dargestellt imho nur sehr bedingt sparen würde, könnte man gedanklich auch anders herangehen:

Technisch aufwändiger - aber sinnvoller hat das schon mal jemand gebaut (war bei "einfach genial"). Nur, hier könnte auch/noch Regenwasser etc. verwendet werden.
Anstelle des Heizstabes kommt ein Plattenwärmetauscher etc. rein, der dann mit Solarwärme (aus dem Puffer bzw. Heizkreis) gespeist wird. Das normale Thermostat am alten Heizstab steuert und die Heizungspumpe(n) am Wärmetauscher und dann wird nur noch Strom für Steuerung und Motor benötigt.

Trotzdem spart man da nur, wenn die Rohrleitungen extrem kurz (WM im Keller neben Heizung, Zirkulation?), dünn und trotzdem gut gedämmt sind und die Wärme billig ist (Solar, Holz) und das Wasser sowieso dauerhaft heiß ist (60-70°C wären günstig).

So ein Plattenwärmetauscher kostet angenommen 200 € (selbst mit dem Rest dazu kommt du sicher nicht billiger weg) und man spart optimistisch eine volle kWh/Waschladung, dann braucht man schon 800 Wachladungen bis zur Gewinnzone (25 cent/kWh angenommen) und das wären etwa drei Jahre.

Gut, das Regenwasser würde sich auch noch (dazu oder allein) amortisieren - nur da kostet die Anlage ja auch Geld (Spareffekt 35-80 € je nach Abwasserzähler und Wasserpreisen - am Ende könnte man sogar draufzahlen).


Das soll jetzt kein Pessimismus sein, nur man muss auch realistisch rechnen. Natürlich amortisieren sich diverse Anlagen in realistischer Zeit trotzdem. (oder man ist trotzdem froh, unabhängiger zu sein)

Sicher soll nicht nur der Basteltrieb befriedigt werden. Leider ist das Sparpotenzial hier gering.

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