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IDE-Geräte neu konfiguriert - jetzt rocktz! :-)

Olaf19 / 17 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo zusammen!

Am Wochenende habe ich mir meinen Festplatten-Wechselrahmen Sansun DataCastle BT-27A eingebaut - nun hängt meine 2. Festplatte oben zwischen DVD-Laufwerk und Brenner. Die räumliche Trennung der beiden Platten war der Anlass, meine IDE-Stränge neu zu konfigurieren: Bisher hingen die beiden Platten am IDE1 und die CD-Laufwerke an IDE2.

Jetzt habe ich folgende Anordnung:
IDE 1 => Master: Plextor-Brenner, Slave: Seagate-Festplatte
IDE 2 => Master: Maxtor-Festplatte, Slave: Toshiba-DVD-ROM


These 1: "CD-Laufwerk und Platte an einem IDE-Strang - da wird die Platte ausgebremst!"
These 2: "Festplatten an verschiedenen IDE-Strängen - das erhöht den Datendurchsatz!"
Tja... was stimmt denn nun?!?

Zu These 1: Vor und nach dem Umbau habe ich Benchmarktests mit SiSoft Sandra durchgeführt - die Ergebnisse waren fast identisch, ein wenig Fehlertoleranz muss man immer einrechnen. These 1 ist somit widerlegt: Die Festplatten werden nicht ausgebremst.

Zu These 2: Nach den Sandra-Tests habe ich eine 3,74 GB große Datei jeweils sechsmal zwischen den Festplatten hin- und her kopiert: von Laufwerk E: (Maxtor, 2. Partition, 36 GB) auf I:, J: und K: (Seagate, 2.-4. Partition, 36 + 18 + 18 GB) und wieder zurück. Insgesamt wurden also 22,44 GB = 22.978,56 MB transferiert. Die Ziel-Partition wurde zuvor jeweils frisch formatiert, um möglichst unverfälschte Ergebnisse zu erzielen.

Vor dem Umbau (= beide Platten an IDE 1) wurden dafür 16:28 min.= 988 sec. benötigt, danach (= Platten auf IDE 1 und 2 verteilt, mit je einem CD-Laufwerk kombiniert) nur noch 14:04 min = 844 sec. Daraus ergeben sich folgende Datentransferraten bzw. Performance-Zugewinn:

22.978,56 MB in 988 sec. = 23,26 MB / sec.
22.978,56 MB in 844 sec. = 27,23 MB / sec.
=> 27,23 / 23,26 = 1,1707 = + 17,1 %

Fazit: Wer viele Daten von Festplatte zu Festplatte zu transferieren hat, sollte die Platten an verschiedene IDE-Stränge hängen und nicht davor zurückschrecken, Platte und CD-Laufwerk an einem IDE-Strang zu kombinieren. Die Platten werden dadurch nicht gebremst; im Gegenteil, beim Transfer von Platte zu Platte wurde in meinem Beispiel ein Geschwindigkeitszuwachs von 17% erzielt.

CU
Olaf

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luttyy Olaf19 „IDE-Geräte neu konfiguriert - jetzt rocktz! :-)“
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Ich bin beeindruckt!

luttyy

Gurus Olaf19 „IDE-Geräte neu konfiguriert - jetzt rocktz! :-)“
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These 2 wurde schon bei der Einführung des CD-Roms als de fakto festgeschrieben, zu Zeiten des 486 war das der Standart den du jetzt schön bestätigt hast.......... ..und wohl noch gültig ist.. ..na SCSI braucht der Controller wenig.. ..aber das ist wohl ein anderes Thema..


MfG
Gurus

choppa Olaf19 „IDE-Geräte neu konfiguriert - jetzt rocktz! :-)“
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Soweit ich weiß ist seit der Einführung von Ultra-DMA sowieso kein Bremseffekt mehr
zu erwarten. Daß passierte nur bei alten Platten die in verschiedenen PIO Modi liefen und
an einem Strang betrieben wurden.

Bei IDE ist es auch glaube ich so, daß immer nur mit einem Gerät pro IDE-Strang
kommuniziert werden kann - also nicht mit beiden gleichzeitig wie bei SCSI.
So muß an einem IDE-Strang beiden Festplatten abwechselnd die "Aufmerksamkeit" gewidmet werden.
Ich denke dieses Verfahren kostet etwas mehr Zeit als wenn man nun beide Platten
auf zwei verschiedene Stränge aufteilt. Jeder IDE-Strang kann sich nun mit voller
Power und vorallem allein um eine Festplatte kümmern.

Deine verlorenden Sekunden sind wahrscheinlich als Verwaltungsakt zwischen den beiden
Platten draufgegangen !

Wäre zumindest logisch oder ?

Gurus choppa „Soweit ich weiß ist seit der Einführung von Ultra-DMA sowieso kein Bremseffekt...“
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Ja, Du hast fast genau den Kern getroffen!

;~))
Gurus

Olaf19 Gurus „Ja, Du hast fast genau den Kern getroffen! Gurus“
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Hi Gurus!

Ja, das denke ich auch... Nun zu Deinem Post eins tiefer:

These 2 wurde schon bei der Einführung des CD-Roms als de fakto festgeschrieben

Das will ich gerne glauben, nur: Wenn man nur 2 IDE-Stränge hat und an jedem je eine Festplatte, dann bleibt fürs CD-ROM-Laufwerk - Brenner gab es damals ja noch nicht - nur die Koexistenz der CD-ROM mit einer der Festplatten zusammen an einem IDE-Bus. Und das bedeutete beim damaligen Stand der Technik: Ausbremsen...

CU
Olaf

Gurus Olaf19 „Hi Gurus! Ja, das denke ich auch... Nun zu Deinem Post eins tiefer: These 2...“
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Hallo Olaf,
stimmt Brenner gab es damals nicht, habe ich auch nicht geschrieben.
Da der Verkehr auch Heute noch über den Controller geht ist die Erkenntnis aber auch nicht neu.. ..auch jetzt nicht.. ..und morgen erst mit sATA in Angriff genommen.. ..also es dauert.. ..noch lange..


MfG
Gurus

choppa Olaf19 „IDE-Geräte neu konfiguriert - jetzt rocktz! :-)“
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P.S.

finde es übrigens cool sich mal so viel Mühe für einen Umfassenden Test zu machen !

Olaf19 choppa „P.S. finde es übrigens cool sich mal so viel Mühe für einen Umfassenden Test...“
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Hi Choppa!

Danke für Deine beiden Antworten. Ja, für dieses Posting habe ich mir in der Tat ein wenig Zeit genommen, weil ich denke, dass diese Fragen von grundsätzlicher Bedeutung sind. Immer wieder lese ich hier auf den diversen Hardware-Boards die Behauptung "CD-ROM bremst Platte aus", ebenso wie die Gegen-Behauptung: "Nein, das war mal, das ist längst Geschichte". Nun wollte ich einfach mal aus eigener Erfahrung wissen: Wie ist es denn nun wirklich?

Zu Deinem ersten Posting:

> daß immer nur mit einem Gerät pro IDE-Strang kommuniziert werden kann - nicht mit beiden gleichzeitig wie bei SCSI.
> So muß an einem IDE-Strang beiden Festplatten abwechselnd die "Aufmerksamkeit" gewidmet werden.
> Ich denke dieses Verfahren kostet etwas mehr Zeit als wenn man nun beide Platten auf zwei verschiedene Stränge aufteilt.


Das ist mit Sicherheit die Erklärung für den Leistungszuwachs. War mir in der Theorie auch klar, nur war die Frage: Wie wirkt sich das in der Praxis aus? Sind das nur Stellen hinterm Komma, oder ist es deutlich zu spüren? Die von mir ermittelten 17% mögen nicht eben revolutionär sein, sind aber doch spürbar.

Da die zweite Platte hauptsächlich als Backup der ersten Platte dient und ich somit öfter mal Daten hin- und her schaufeln muss, bin ich über jedes Prozent Datentransfer-Performancezuwachs dankbar!

CU
Olaf

Mr3o3 Olaf19 „IDE-Geräte neu konfiguriert - jetzt rocktz! :-)“
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hatte meinen wechselrahmen seit zwei wochen hier rumligen und war zu faul ihn einzubauen. das war nun der anlass es endlich zu tun. natürlich nach deinem schema. ich denke auch einen unterschied zu spüren.

danke für den tip
mR3o3

choppa Olaf19 „IDE-Geräte neu konfiguriert - jetzt rocktz! :-)“
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@Olaf19

Ja, ich denke auch daß der Verwendungszweck die entscheidene Rolle spielt.
Wer eben lieber viel "On the Fly" brennen möchte sollte da die Festplatte
und den Brenner auf zwei Stränge verteilen !

Mich betrifft das aber eigentlich nicht da ich zwei SCSI Festplatten eingebaut habe.

Olaf19 choppa „@Olaf19 Ja, ich denke auch daß der Verwendungszweck die entscheidene Rolle...“
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Zwei SCSI-Festplatten - Du Glücklicher! - Hmmmm... nach meiner nächsten Gehaltserhöhung werde ich mal drüber nachdenken :-)

Zum "Brennen on the fly": Nun, wenn der Performancegewinn sich dabei in der gleichen Größenordnung bewegt wie beim Datentransfer zwischen den Festplatten, dann profitiert auf jeden Fall auch das 1:1-Kopieren von CDs davon. Noch ein Argument mehr für die "gemischte" Bestückung der IDE-Stränge.

CU
Olaf

Gurus Olaf19 „Zwei SCSI-Festplatten - Du Glücklicher! - Hmmmm... nach meiner nächsten...“
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bei 33 bzw. 66 MHz..


MfG
Gurus

choppa Olaf19 „IDE-Geräte neu konfiguriert - jetzt rocktz! :-)“
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Wenn Du mit zwei SCSI Platten deine Backups von Platte zu Platte kopierst geht die Post ab !
Es streiten sich ja viele Leute ob SCSI wirklich schneller als IDE ist - ich kann
nur sagen ja !

Ob der Preis dafür lohnt muß jeder für sich entscheiden. Ich habe für meine
Komponenten zum Glück nicht den vollen Preis zahlen müssen da ich jemanden kenne
der solche Teile wesentlich günstiger beziehen kann - Bin ja auch kein Krösus :-)

Einziger Nachteil der mich bei SCSI wurmt - die Platten surren ziemlich laut, so daß
ich meinen Tower mit selbstklebenden Bitummatten gedämmt habe (geht jetzt so einigermaßen)

So, nun gehts aber ins Bett - ist spät genug !!!

Bis dahin ....

Olaf19 choppa „Wenn Du mit zwei SCSI Platten deine Backups von Platte zu Platte kopierst geht...“
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Klar ist SCSI schneller als IDE - sonst wären die hohen Preise für Controller und Laufwerke ja völlig ungerechtfertigt! Hinzu kommt noch: SCSI-Festplatten gelten als zuverlässiger und vor allem im Dauerbetrieb weniger störanfällig (Stichwort Server-Platten).

"Der Streit der Gelehrten" dreht sich eher darum, ob das alles den Aufpreis wert ist - immerhin hat IDE in den letzten Jahren ganz schön aufgeholt. Sogar Apple - sonst immer Vorreiter in Sachen SCSI - rüstet seit Ende 1998 seine Macintosh-Rechner mit IDE- statt SCSI-Laufwerken aus! Das wäre früher undenkbar gewesen, geradezu ein Sakrileg :-)

CU
Olaf

Olaf19 Nachtrag zu: „IDE-Geräte neu konfiguriert - jetzt rocktz! :-)“
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Heute abend habe ich noch den Datendurchsatz beim Kopieren von CD auf Festplattenpartitionen ermittelt. Testkandidatin war die Windows XP System-CD - 479 MB - deren Inhalt ich nacheinander auf die jeweils 2. - 4. Partition meiner beiden Festplatten kopiert habe. Das gleiche habe ich dann noch mal mit dem Brenner wiederholt, also insgesamt 4 x 3 = 12 Kopiervorgänge. Folgendes kam dabei heraus:

- vom Brenner (IDE 1) auf die Seagate-Platte (IDE 1): 1437 MB / 8:46 min. = 2,73 MB / sec.
- vom Brenner (IDE 1) auf die Maxtor- Platte (IDE 2): 1437 MB / 8:35 min. = 2,79 MB / sec.

- vom DVD-ROM (IDE 2) auf die Maxtor- Platte (IDE 2): 1437 MB / 7:57 min. = 3,01 MB / sec.
- vom DVD-ROM (IDE 2) auf die Seagate-Platte (IDE 1): 1437 MB / 7:45 min. = 3,09 MB / sec.

Dass der Plextor PX-W4012A gegenüber dem Toshiba SD-M1712 in Sachen Geschwindigkeit etwas das Nachsehen haben würde, war klar - ich hätte den Vorsprung des reinen Leselaufwerks eher noch deutlicher erwartet.

Kaum einen Unterschied macht es aber, ob man vom optischen Laufwerk auf eine Festplatte am gleichen oder aber am anderen IDE-Strang kopiert: Erst bei der 2. Stelle hinterm Komma gibt es einen Unterschied, also praktisch vernachlässigbar und gar kein Vergleich mit den deutlichen Ergebnissen beim Test "Platte zu Platte".

CU
Olaf

choppa Olaf19 „IDE-Geräte neu konfiguriert - jetzt rocktz! :-)“
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Da die optischen Laufwerke ohnehin langsamer als die Festplatten sind dürfte es wohl
wirklich egal sein ob die Daten an den gleichen oder den anderen Strang kopiert werden.
Die Festplatten müssen ohnehin auf die CD-ROM Laufwerke warten und laufen bestimmt nicht mit voller Leistung.
Die Unterschiede ab der 2. Kommastelle werden mit Sicherheit kleine Zugriffstoleranzen
der optischen Laufwerke sein und kaum von den Festplatten herrühren.

Zum Testen hast Du ja die Windows XP CD genommen. Die hat viele kleine Dateien und so
müssen die ROM-Laufwerke öfter ihren Lesekopf positionieren. In dieser Disziplin
halten sie bei weitem nicht mit den Stellzeiten von Festplatten mit.
Denke wenn Du eine riesengroße Datei (z.B. ein Sicherungsarchiv) zum Ausprobieren
verwendest, werden die Ergebnisse wieder etwas anders aussehen.

Da hast Du dann einen prima Test wie gut nun die maximale Übertragungsgeschwindigkeit
und Fehlerkorrektur der beiden ROM-Laufwerke sind.
Ein 52x CD-ROM muß nämlich nicht schneller als ein 40x CD-ROM mit besserer Fehlerkorrektur sein.
Denke da wird das Plextor-Teil deutlicher die Nase vorn haben.

Olaf19 choppa „Da die optischen Laufwerke ohnehin langsamer als die Festplatten sind dürfte es...“
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> Da die optischen Laufwerke ohnehin langsamer als die Festplatten sind dürfte es wohl
> wirklich egal sein ob die Daten an den gleichen oder den anderen Strang kopiert werden.


Genau das war auch meine Vermutung - wollte aber nicht schon wieder alles vorweg nehmen :-)

Interessant finde ich aber die Idee mit dem Sicherungsarchiv. Da ich sowieso vorhabe, die Images meiner Systempartitionen auf eine CD zu brennen (die dann ziemlich randvoll werden wird), könnte ich diese "Testreihe" dann nochmal wiederholen.

> Denke da wird das Plextor-Teil deutlicher die Nase vorn haben.
Nicht ganz - diesmal hatte das Toshiba-Teil die Nase vorn! Das war aber wie gesagt auch zu erwarten; der Brenner liest maximal mit 40-facher, das DVD-ROM mit 48-facher Geschwindigkeit. Hinzu kommt, dass man den Brennern generell eine schwerfälligere Mechanik nachsagt. Weswegen man sie möglichst nur in Ausnahmefällen - wie diesem z.B.! - zum Lesen verwenden soll; alles andere erhöht den Verschleiß über-proportional.

Volkstümlich ausgedrückt: Ein Brenner ist zu schade zum Lesen...
Danke fürs Mitmachen bzw. Mitposten!

CU
Olaf