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News: Für Windows und Android geeignet

Intel will mit neuen Atom-CPUs bei 199 Dollar Tablets mitmischen

Michael Nickles / 2 Antworten / Baumansicht Nickles
(Foto: Intel)
Intel hat anlässlich seiner Entwicklerkonferenz IDF jetzt seine neue Multikern-CPU-Atom-Serie Z3000 für mobile Geräte vorgestellt.

Die "Bay Trail" getaufte neue Atom-Plattform wird in 22nm Fertigungstechnik hergestellt und soll Intels bislang leistungsstärkste Soc-Lösung sein und eine ideale Ausgewogenheit aus Leistung,

Akkulaufzeit und Grafik bieten. Dabei ist die Plattform gleichermaßen für Windows- also auch Android-Geräte geeignet. Grundlage für die neuen Prozessoren ist die Silvermont-Architektur, die Intel bereits im Mai angekündigt hat.

Intel verkündet für seine Atom Z3000 Prozessoren hohe Leistung und eine ganztägige Akkulaufzeit. Im Vergleich zur vorherigen Generation der Atom CPUs soll sich die Rechenleistung verdoppelt, die Grafikleistung verdreifacht haben.

Hinsichtlich der Formfaktoren besteht laut Intel die Auswahl zwischen Tablets und 2 in 1 Geräten. Die Endgeräte sollen leicht und dünn sein (nur 8 Millimeter) und ein Gewicht bis 500 Gramm haben. Die Bildschirmgrößen sollen 7 bis 11,6 Zoll reichen.

Tablets auf Basis des neuen Intel Atom SoC sollen ab einem Preis von 199 US-Dollar verfügbar sein. Mit ersten Geräten für Privat- und Business-Nutzer ist laut Intel bereits im vierten Quartal dieses Jahres zu rechnen - darunter Produkte von Aces, Asus, Dell, Lenovo und Toshiba.

Michael Nickles meint:

Kernaussage in Intels langer Pressemitteilung ist wohl ganz simpel, dass Intel jetzt endlich im mobilen Bereich richtig mitmischen will, für den Intels Lösungen lange einfach zu schlecht und/oder zu teuer waren.

Andererseits hätte sich in Smartphones und Tablets wohl kaum die preiswerte ARM-Architektur so stark behaupten können. Auch Microsoft hat wohl nicht mehr dran geglaubt, dass sich mit Intel-Technik sehr günstige mobile Geräte bauen lassen und deshalb mit Windows RT ein eigenes Betriebssystem für ARM gebaut (Geld verbrannt).

Die daraus resultierenden RT-Tablets sind dann aber doch so teuer geworden, dass sie floppen mussten (beziehungsweise gerade am floppen sind). Und während Microsoft mit ARM rumgemacht hat und das auch beim "Surface RT Versuch 2" wohl weiter tun wird, flirtet Intel jetzt also mit "Android", das bislang eigentlich "nur" für ARM gedacht war.

Uns kann es Recht sein - Konkurrenzkampf beschleunigt Innovationen und lässt Preise purzeln. Mal gucken, welche 199 Dollar Tables mit "Bay Trail" in den kommenden Wochen so auftreten.