Wer auf dem konventionellen Weg ins Internet geht,
sollte zumindest wissen, was sich beim Surfen tatsächlich
abspielt...
Gemein: Vergewaltigtes Telekom-Logo
eines empörten Internet-Teilnehmers. Gefunden im Internet.
Von Anonymität und Datensicherheit
wird viel geredet. Was sich beim Surfen allerdings wirklich hinter
den Kulissen abspielt, wissen die wenigsten. Am besten läßt
sich die Sache verstehen, wenn Du Dir im folgenden einmal verinnerlichst,
was eigentlich vor sich geht, wenn Du Dich ins Internet einloggst.
Egal ob T-Online, AOL, CompuServe, EUnet oder ein beliebiger anderer
Internet-Zugang: Der Vorgang beim Login ist stets der gleiche.
Was beim Login wirklich passiert
Der erste Schritt besteht im Herstellen der Internet-Verbindung
über den jeweiligen Einwählmechanismus Deines Betriebssystems/Browsers.
Mit dem Login wird Dein PC ein direkter
Teilnehmer im http://WWW. Er kann angezapft werden.
Hinter den Kulissen
Das Bild zeigt den Vorgang des Logins per Winsock
mit der TCP/IP-Schnittstelle von Windows
(TCP/IP ist die Bezeichnung des Übertragungsprotokolls, das
im Internet verwendet wird).
Damit Du überhaupt reinkommst, braucht es diverse
Daten: Dein Username und Dein Paßwort.
Nachdem das Modem die Nummer des Online-Dienstes gewählt
hat, erfolgt der Verbindungsaufbau. Hier wird geprüft, ob
Dein Username beim Dienst erfaßt ist und ob das Paßwort
stimmt. Ist beides in Ordnung, bist Du im Internet, und es sind
bereits einige Fakten über Dich gesammelt worden: Dein Online-Dienstanbieter
ist verpflichtet, exakt zu protokollieren, wie lange Du bei ihm
eingeloggt bist, um seine Gebührenabrechnung durchführen
zu können. Der zweite Faktensammler ist die Telekom.
Über Monate registriert...
Sie speichert über mehrere Monate hinweg jede
Verbindung, die Du über Dein Telefon hergestellt hast. Im
Klartext wird beispielsweise gespeichert: Der Telefonteilnehmer
mit der Rufnummer nnnnnnnn hat am 14.2.1997 um 13.14 die Rufnummer
xxxxxxx gewählt und die Verbindung dauerte zzzzz Sekunden.
Die Faktensammelei erfolgt nicht nur wegen der Gebührenabrechnung,
sondern auch deshalb, weil der Gesetzgeber entsprechende Richtlinien
geschaffen hat: Telefonische Verbindungen müssen innerhalb
eines gewissen Zeitraums zurückzuverfolgen sein.
Anrufe rückverfolgbar!
Experten bezweifeln, daß die Telekom beim momentanen
Stand der Dinge 100prozentig in der Lage ist, jeden Anruf zurückzuverfolgen.
Auf jeden Fall gilt: je digitaler, desto sicherer die Rückverfolgbarkeit.
Wer noch einen alten analogen Anschluß hat und seine Verbindungen
nur per Pulswahl herstellen kann, hat noch die besten "Anonymitäts-Chancen.
Bei Analogverbindungen mit Tonwahl schrumpft die Wahrscheinlichkeit
der Anonymität bereits auf Erbsengröße, bei ISDN
ist endgültig Schluß mit Heimlichkeiten.
Unmittelbar nach einem Internet-Login gelten also
folgende Fakten:
Keine Heimlichkeiten!
Die Telekom hat die Verbindung höchstwahrscheinlich
protokolliert, sie weiß, wen Du angewählt hast. Welche
Person gewählt hat, weiß die Telekom natürlich
nicht - Telefone haben (noch) keine Augen.
Der Internet-Dienstanbieter weiß, daß
Du bei ihm eingeloggt bist, er kennt Deinen Usernamen und Dein
Paßwort. Natürlich kannst Du einen Provider "leimen,
indem Du eine Gratis-Probeaccount-CD verwendest und Dich mit falschen
Daten anmeldest (was natürlich wiederum verboten ist), den
Faktor "Telekom kannst Du allerdings nur durch den
Trick "Telefonzelle/Notebook umgehen.
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