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Google Cardboard 2 unboxed - Sucht nach virtueller Realität

Michael Nickles / 3 Antworten / Flachansicht Nickles
Das neue Google Cardboard in der Version 2.0. (Foto: mn)

Ich mache kein Geheimnis draus: seit meiner Begegnung mit der VR-Lösung von Sony bin ich VR-Junkie geworden. Ich bin überzeugt davon, dass diese Technik Zukunft hat, nicht das Schicksal von "3D-Filmen" erleiden wird. Berichte über VR-Systeme im Netz veralten zwangsläufig rasend schnell.

Da wird beispielsweise erzählt, dass Billiglösungen, die auf "primitive" Halterungen mit einem davor gespannten Smartphone basieren, keine Alternative zu echten Lösungen mit eigener Hardware sind - also halt so teures Zeugs wie Oculus Rift.

Seit ich mit meiner Pizzaschachtellösung Google Cardboard und dem Lowcost-Highend-Smartphone  Xiaomi Redmi Note 3 rumexperimentiere, bin ich davon überzeugt, dass die Kombination aus "Halterung+Smartphone" die bessere Lösung ist. Besser, weil bezahlbar. Hallo, so ein China-Smartphone mit enormer 3D- und Sensor-Power (!!!) kostet gerade mal rund 200 Euro, die "VR-Halterung" mit 2 Plastiklinsen und etwas Pappe kostet so gut wie nichts.

Das ist Dimensionen weit entfernt von einer Oculus Rift. Da kostet die Brille bereits rund 750 Euro und dazu braucht es noch einen "Highend-PC". Unter aktueller 1.000 Euro Hardware-Substanz geht da eigentlich garnix. Und: Wer mag raten, wie lange diese Ausstattung ausreicht? Wie lange wird es dauern bis die Version N.N kommt, die noch viel mehr Rechenleistung braucht?

Ein wenig enttäuschend. Das Cardboard 2.0 von Conrad wird schon "fast fertig" geliefert. Es braucht kaum noch gebastelt zu werden. (Foto: mn)

Die Kombination "Pappschachtel mit Linsen" + "billiges China-Smartphone" scheint mir da das gewaltig bessere Preis-Leistungsverhältnis zu bieten. Nicht umsonst experimentiere ich begeistert mit dem Xiaoim Redmi Note 3 Testkandidaten rum und nutze dabei das Google-Cardboard - also die Billigst-Lösung aus Pappe.

Hartgesottene falten sich die Schachtel (Baupläne im Netz) einfach selbst aus einem Karton zusammen und kaufen nur die beiden benötigten Plastiklinsen für rund 2 bis 3 Euro. Wer zu faul zum Kartonschneiden ist, holt sich ein Komplettset: aus China ab 5 Euro inklusive Versandkosten.

Inzwischen hat Google das originale "Cardboard" durch die Version 2.0 ersetzt und verkauft das auch selbst für 20 Euro im Netz. Das Cardboard 2.0 ist etwas größer als das erste, ist groß genug für Smarftphones bis ca 6 Zoll. Das ist wichtig, denn gerade Smartphones ab ca 5,5 Zoll bieten Full-HD-Auflösung, was für den Eintritt in "VR für Arme" ausreicht.

In der Münchener Conrad-Filiale bin ich heute zufällig über das neue Google-Cardboard 2.0 gestolpert, das da für 13,99 Euro rum lag. Ich konnte mich nicht zurückhalten und hab das Ding gekauft.

Zum Vergleich: Oben Links das alte Cardboard, rechts daneben die neue Version 2. Die Zweier hat Platz für Smartphones bis 6 Zoll Display und auch größere Linsen.

Um es klipp und klar zu sagen: es gibt inzwischen zig Alternativen zum Google Cardboard, irgendwelche schicken VR-Sets aus Plastik, wo vorne ein Smartphone reingeklemmt wird, die also nach dem gleichen Prinzip arbeiten.

Die kosten so zwischen 50 und 100 Euro. Ich empfehle ausdrücklich die billigste Pappschachtellösung (also das Google Cardboard) weil das etwas Einmaliges bietet: miterleben, wie billig und fantastisch der Aufbruch in die VR-Technik ist.

Zum Google Cardboard 2.0 von Conrad: Auf der Pappschachtel ist unmissverständlich "Google" aufgedruckt. Ich gehe also davon aus, dass das das (wow was für eine Wortkombi!)  "Original-Cardboard V2" von Google ist.  Basteln muss man nicht viel, das "Grobe" mit den Linsen ist schon vorgefaltet. Wer zwei linke Hände hat, braucht etwa 30 Sekunden zum Zusammenbau.

Beim ersten Ausprobieren hatte ich exakt das zu erwartende Problem: ein unscharfes Bild. Das liegt daran, weil ich keine Brille für Nahsicht habe und einen besonders exotischen Augenfehler: auf einem Auge bin ich kurzsichtig, auf dem anderen weitsichtig und schiele dazu auch noch. Exakt die perfekte Ausrichtung für die Augen ist aber entscheidend für den VR-Effekt! Im Idealfall kann man den Pupillenabstand einstellen und für jedes Auge den Linsenabstand separat. Die Pappschachtellösung von Google kann nix davon. Aber sie bietet viel Spielraum zum Basteln...

Fortsetzung folgt.

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Michael Nickles andy11 „Man könnte zwei Ding versuchen. Wenn man eine ausgediente Brille hat, soon Glas mal versuchsweise vor eine Linse kleben. ...“
Optionen
Oder eine der Plastelinsen ausschneiden und einen Pappring machen, der es ermöglicht, die Linse nach vorne oder nach hinten zu setzten.

Genau das habe ich vor. Werde das Cardboard 2 aber wohl erstmal vorsichtig zerlegen und eine Nachbauschablone anfertigen bevor ich die Linsen raushole und umbaue. Leider scheint es keinen brauchbaren Original-Bastelbogen in 1:1 Format im Netz zu geben - zumindest habe ich bei Google keinen gefunden.

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