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News: Flagschiff-Killer ab 269 Euro

Cyanogenmod-Smartphone Oneplus One will Markt aufmischen

Michael Nickles / 25 Antworten / Flachansicht Nickles

Seit Jahren ist es ein Geheimtipp, bei Android-Smartphones das vorhandene Betriebssystem durch eine Cyanogenmod-Variante zu ersetzen, so das Smartphone-Modell dafür geeignet ist. Cynanogen ist ein Custom ROM, eine Custom Firmware, die es unter anderem auch gestattet, die Funktionalität einer aktuellen Android-Version auf ein älteres Gerät zu bringen, für das diese Android-Version nicht offiziell verfügbar ist.

In der Android-Welt herrscht leider der Wahnsinn, dass eine aktuelle offizielle Android-Version nur auf brandneuen Geräten draufkommt, bei älteren erst später oder niemals. Das soll den Kauf neuer Hardware ankurbeln.

Für viel Wirbel hat vergangenes Jahr die Meldung gesorgt, dass das Cyanogenmod-Team künftig nicht mehr nur andere Smartphones versorgt, sondern auch selbst eines bauen wird. In Kooperation mit dem chinesischen Startup OnePlus One ist jetzt das erste Smartphone mit CyanogenMod OS fertig geworden. Bereits im Vorfeld hat dieses "Killer-Smartphone" für Schlagzeilen gesorgt, jetzt wurde es offiziell vorgestellt:

Das Oneplus One versteht sich als "Flagschiff-Killer". (Foto: Oneplus)

Die technischen Eckdaten auf die Schnelle: 5,5 Zoll IPS-Display mit 1.920 x 1.080, Qualcomm Snapdragon 801 4-Kern-CPU mit 2,5 GHz, 3 GByte RAM, Flash-Speicher bis zu 64 GByte.

Die Frontkamera hat 5 Megapixel, die 6-Linsen-Rückkamera 13 Megapixel. Als Betriebssystem ist Cyanogenmod 11 installiert, das konkret auf Android 4.4 basiert. Der 3.100 mAh Akku soll auch bei intensiver Nutzung locker für einen Tag reichen.

Oneplus bezeichnet das Gerät via Twitter als "Flagschiff-Killer" und nimmt kein Blatt vor den Mund, dass der Markt jetzt ordentlich aufgemischt werden soll.

Verspottet wird unter anderem die gängige  Praxis der Konkurrenz, sich mehr Speicher im Gerät mit Wucheraufpreisen bezahlen zu lassen.

Preise der Oneplus One Modelle. (Foto: Oneplus)

Als Beispiel wird ein Iphone 5S genannt, bei dem das 16 GB Modell 649 Dollar, das mit 64 GB 849 Dollar kostet - satte 200 Dollar für gerade mal 48 GByte Speicher.

Auch das Oneplus Smartphone wird mit unterschiedlicher Speicherausstattung kommen. Dabei kostet das 64 GByte Modell aber nur 30 Euro mehr als das mit 16 GByte.

Konkret kostet ein Oneplus One mit 64 GByte lediglich 299 Euro und ist damit eine gewaltige Kampfansage an Flagschiff-Handys wie die Samsung Galaxy und Google Nexus. Die Markteinführung soll weltweit im zweiten Quartal stattfinden.

Michael Nickles meint:

Die Webpräsenz von Oneplus (oneplus.net) ist aktuell wohl aufgrund des Ansturms zeitwillig überlastet, viele Bilder und Infos gibt es aber im Twitter-Feed. Ich bin kein Smartphone-Experte, besitze kein Flagschiff, bin eher in der unteren (untersten) Preisklasse unterwegs und damit recht zufrieden.

Bei teureren Smartphones hat mich bislang eigentlich vor allem der irre Preis- und Funktionalitätsverfall abgeschreckt. Ich habe einfach keinen Bock, ein paar Hundert  Euro für ein Ding zu blechen, das in ein paar Monaten nur noch die "Hälfte" wert ist und für das es dann eventuell nicht mal mehr ein Update gibt.

Bei einem normalen PC kann man auch nach vielen Jahren noch entscheiden, welches Betriebsystem in der aktuellsten Version man drauf haben will - die Smartphone-Welt ist von diesem "Nachhaltigkeitsfaktor" noch endlos entfernt. Die Idee des neuen OnePlus-Smartphones gefällt mir - das geht in die richtige Richtung. Und es ist gut, dass die starre Smartphone-Welt mal mit einem zeitgemäßen Konzept aufgemischt wird: Schluss mit RAM-Preiswucher und (hoffentlich!) eine regelmäßige und dauerhafte Versorgung mit einer aktuellen Betriebssystemversion.

Das Konzept scheitert leider an zwei Punkten. Der Speicher des Oneplus lässt sich nicht mit einer Speicherkarte erweitern und der Akku ist nicht austauschbar. Das ruiniert den Nachhaltigkeitsfaktor und ist auch unpraktisch. Und das sind für mich Ko-Kriterien.

Schade, denn hier wird zu einem "Mittelklasse"-Preis wohl echt Oberklasse-Ausstattung geboten. Die fehlende Speichererweiterung lässt sich vielleicht noch verschmerzen, wenn man das 64 GByte Modell nimmt. Mit fest verbauten Akkus tue ich mir aber schwer - gerade bei einem Gerät, das eigentlich Potential hat, technisch längerfristig als die Konkurrenz auf aktuellem Stand zu bleiben.

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schuerhaken Borlander „Interessant wäre das schon gewesen. Ich hatte mich oben ...“
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Man kann ja auch auf ein externes Accu-Pack zurückgreifen. 

So ein Ding mit richtig "fetter" Kapazität habe ich allein schon für mein
Convertible für den Fall, dass während einer Reise keine Steckdose zu
finden ist. 

Doch bei einem "Handy" ist mir ein gut geladener Zweit-Akku lieber. 
Etwa bei permanenter GPS-Nutzung während einer ausgedehnten 
Wanderung durch total fremdes Gebiet z.B. im Sauerland oder durch 
den Kaiserstuhl querbeet. 
Wechselakkus sind da einfach bequemer, weil kleiner, leichter und 
besser zu verstauen. 

Welches Handy würdest denn Du nehmen bei völlig gleicher Leistung, 
aber einmal mit und einmal ohne Wechselakku? 
Und wie sieht es außerhalb von Garantiezeiten aus, wenn lediglich der 
Akku platt wird? 
Zur Zeit sieht es ja so aus, dass ein besonnener Anwender mit einem 
guten aktuellen Handy gut über ein halbes Jahrzehnt ausreichend 
bedient ist. Selbst meine "alten Gurken" mit Android 2.3 tun noch 
völlig ausreichend ihren Dienst. 

Das "Mitnehmen" von Adroid >4.x auf neuen Geräten hat mir unterm
Strich nicht mehr gebracht als die Befriedigung meiner Neugier. 
Weil ich mir das halt leisten kann.

MfG, Manfred

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