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News: Selbsttest vom BSI verfügbar

Alarm: 16 Millionen Nutzerdaten von Kriminellen geklaut

Michael Nickles / 111 Antworten / Flachansicht Nickles

Kriminelle haben mittels Bot-Netzen über 16 Millionen digitale Identitäten gestohlen, meldet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Bei Bot-Netzen werden unzählige Rechner von Privatanwendern durch Schad-Software zu Netzwerken verbunden, die dadurch für vielfältige kriminelle Zwecke nutzbar werden.

Anhand einer Analyse von Bot-Netzen hat der BSI deren Missbrauch für Identitätsdiebstahl ermittelt. Abgefischt wurden Email-Adressen, Passwörter und Zugangsdaten zu Online-Shop und anderen Internetdiensten. Die geklauten Email-Adressen liegen dem BSI vor und es wurde eine Möglichkeit geschaffen, mit jeder prüfen kann, ob er betroffen ist.

Dazu kann man dem BSI seine Email-Adresse zur Überprüfung mitteilen. Ist die Email-Adresse betroffen, kriegt man Rückmeldung per Email, inklusive Empfehlungen zu Schutzmaßnahmen. Das Formular zur Überprüfung von Email-Adressen findet sich am Ende dieser Seite des BSI: www.sicherheitstest.bsi.de.

Und so funktioniert der Selbstest: Nach Akzeptieren der Nutzungsbedingungen, wird die zu überprüfende Email-Adresse eingetragen und die Prüfung per Klick auf "Überprüfung starten" beantragt. Praktisch unmittelbar darauf erscheint ein Bestätigungshinweis, dass die Eingabe geprüft wird. Das BSI teilt hier auch mit, welcher Betreff-Code für eine eventuelle Benachrichtigungs-Email verwende wird. Anschließend bleibt nur abzuwarten, ob Post vom BSI kommt - oder halt besser keine.

Michael Nickles meint: Ich habe der Test mal ausgeführt und bislang keine Antwort gekriegt. Wobei ich natürlich auch nicht ewig lange gewartet habe (bis die News hier halt fertig war). Drum kann ich nicht bestätigen, ob der Test des BSI funktioniert oder nicht.

Ein Test bei dem es im Idealfall einfach keinerlei Benachrichtigung gibt, ist irgendwie blöd. Auch ist es bekanntlich so, dass man den Hinweis einer Webseite, dass eine Email versendet wurde, in die Tonne treten kann. Danach kann es durchaus auch schon mal Stunden dauern, bis sie wirklich eintrifft. Sollte ich in Kürze Post vom BSI kriegen, gebe ich hier natürlich Bescheid.

Ein blöder Beigeschmack bei der Sache ist natürlich, dass nicht jeder unbedingt Bock hat, dem BSI seine Email-Adresse mitzuteilen. Verschwörungstheoretiker werden garantiert davon ausgehen, dass das BSI das mit den 16 Millionen digitalen Identitätsdiebstählen nur erlogen hat, um selbst Email-Adressen einzusammeln.

Was mich mal wirklich interessieren würde: wie viele der 16 Millionen Betroffenen hatten eine "Trojaner-/Viren-Schutzlösung"  auf der Kiste und welche? Ich gehe davon aus, dass es gegen diese Bot-Netz-Kriminellen keine zuverlässige Schutzlösung gibt - weder kommerziell noch kostenlos.

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mawe2 fakiauso „Moin Das war mein erster Gedanke nach dem Lesen dieser ...“
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genügt doch ein Hinweis auf die in erster Linie von dieser Entdeckung betroffenen Provider

Da sind ja nicht einzelne Provider betroffen sondern 16 Mio "Einzelschicksale". Da hast Du wahrscheinlich die Bandbreite aller Provider dabei.

Außerdem: Was nützt mir die Meldung "Die PCs von 1000 Kunden des Providers XYZ wurden in ein Bot-Netz integriert und ausspioniert." ? Selbst wenn ich ebenfalls Kunde bei XYZ bin, weiß ich doch nicht, ob ich benefalls betroffen sind, nur weil andere Kunden meines Provider betroffen waren?

Ironischerweise wird auf der Seite des BSI jetzt genau das verlangt, wovor jeder Datenschützer warnt, auf einer "x-beliebigen" Seite im Netz seine Daten einzugeben.

Nun kann man sich streiten, ob das BSI "x-beliebig" ist. Es ist halt das Bundesamt, das für solche Themen zuständig ist. Wenn es nicht tätig geworden wäre, würde man ihm (zu Recht) genau das auch wieder vorwerfen.

Wenn Du Opfer eines Einbruchs bist, gehst Du auch zur Polizei und bringst das zur Anzeige. Da könnte man auch sagen: "Warum soll ich einer x-beliebigen Behörde von dem Vorfall berichten?"

Also ich denke, das ist schon OK, wenn die Öffentlichkeit für sowas sensibilisiert wird. Denn wie man sieht, gibt es noch Millionen DAUs, die wieder in die Falle getappt sind.

16 Millionen Adressen plus Paßwort werden nicht mal eben von einem Rechner geklaut

Nein, nicht von einem. Wahrscheinlich von Millionen einzelner Rechner. Das ist doch genau das Thema!

Gruß, mawe2

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Wie häh?? Jürgen Waldschrat_70