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News: Eskalation in Zahlen

Youtube: Über 60 Prozent der beliebtesten Videos in BRD gesperrt

Michael Nickles / 18 Antworten / Flachansicht Nickles

Der künstliche Frieden endete im April 2009. Bis dahin hatten sich Youtube (also Google) und die GEMA zeitlich befristet darauf geeinigt, eine Lösung zu finden. Die liegt seit dem in weiter Ferne.

Google will für "GEMA-behaftetes" Videomaterial eine prozentuale Gebühr zahlen, die GEMA will pro Abruf kassieren (und aus Sicht von Google zu viel). Google reagierte gezwungenermaßen und verweigerte deutschen Zuschauern unzulässige Videos mit dem Hinweis "Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar.".

Ab Juni 2011 ging Google dann in die Offensive und teilte konkret mit, warum ein Video nicht geliefert werden darf:


Diese seit Juni 2011 eingeführte Mitteilung stellt konkret die GEMA an den Pranger.

Die Sache eskalierte jetzt damit, dass die GEMA eine Unterlassungsklage gegen Google eingereicht hat, berichtete unter anderem die Wirtschaftswoche. Dabei geht es um den anprangernden Sperrungs-Beschreibungstext, den die GEMA als "Image-schädigend" betrachtet.

Unbekannt war bislang, um wie viele gesperrte Videos es eigentlich geht. Konkrete Zahlen soll jetzt laut Bericht des Spiegel eine Analyse-Software von Opendatacity liefern. Untersucht wurde unter anderem, wie viele der weltweit 1.000 beliebtesten Videos in Deutschland gesperrt werden. Ergebnis: über 60 Prozent.

Opendatacity erklärt, dass diese Videos gesperrt werden, weil Youtube/Google davon ausgeht, dass die Musikrechte möglicherweise der GEMA gehören. Es wird also wohl bereits vorsichtshalber gesperrt, nicht jedes gesperrte Video einzeln abgeklärt. Bei der Menge der gesperrten Videos liegt Deutschland unangefochten auf Platz 1. Der Zweitplatzierte ist der Südsudan mit 15 Prozent. Und das dritte Land mit 5 Prozent errät vermutlich niemand: Vatikanstadt.

Zu beachten ist, dass diese Zahlen nicht amtlich abgesegnet sind, sondern auf dem Ranking-Verfahren von Opendatacity basieren.

Michael Nickles meint:

Ja, es nervt, dass alle Weile diese Scheiss-Sperrhinweise kommen, wenn man ein Youtube-Video gucken will. Die GEMA dafür verteufeln ist aber nicht die Lösung. Hier prallt ein moderner gnadenloser Datenkrake auf ein "altbackenes" Rechteverwertungsunternehmen.

Beide Unternehmen arbeiten nicht für Gotteslohn, sondern wollen Geld verdienen. Und sie verdienen viel Geld. Sorry, ich weiß grad nicht auswendig, wie viele Milliarden Google im Jahr an Gewinn einschiebt.

Googles Geschäftsprinzip war schon immer gnadenlos: nicht fragen, machen, auf Rechte und Datenschutz scheißen. Stichworte: Streetmap-Straßenaufnahmen, Bücher einscannen und eben halt auch "Youtube". Als Google Youtube gekauft hat, war klar, dass es Zoff geben wird.

Und Google hat halt auch Zoff mit diesem deutschen Laden "GEMA" gekriegt. Ich habe keinen Bock hier drüber zu diskutieren, ob die GEMA gut oder scheiße ist. Ich finde es gut, dass ein deutsches Unternehmen einem US-Unternehmen wie Google mal den "Stopp-Hammer" hinhaut.

Bevor hier jetzt die Höllendebatte ausbricht: die GEMA will pro Musikvideoabruf (Klick darauf wohl) 0,375 Cent haben - also einen Drittel-Cent. Auch Google kassiert bei eingeblendeten Adsense-Anzeigen pro Klick.

Es wäre jetzt doch spannend, mal eine Statistik zu sehen, was Google pro Klick so kassiert. Oder? Wer eine hat - her damit!
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es hieß mal die kassieren BIS ZU 0,4 cent pro video. davon müssen noch die server und traffic und mitarbeiter und was weiss ich bezahlt werden.
das problem dabei - BIS ZU, wegen content-sensetiver werbung gibt es bei weniger itneressanten videos zu randthemen kein werbung - also auch keine einnahmen für google. zahlen müssten die aber auch dafür. nach deren rechnung müssten vor allem "kleine" privatvideos mit <1000 aufrufen gelöscht werden um kein "geldloch zu werden"

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