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News: So wurde es gemacht

Microsoft erzählt die Geschichte des Windows 8 Designs

Michael Nickles / 98 Antworten / Flachansicht Nickles

Gerade erst hat der US-Design-Papst Jakob Nielsen Windows 8 beziehungsweise dessen Bedienungsoberfläche restlos zertrümmert. Auch andererseits hat Microsoft schon viele Vorwürfe kassiert.

Weil das alte Startmenü weg ist. Weil ausnahmslos zur neuen Metro-Startseite hochgefahren wird. Weil es jetzt einen Wirrwarr zwischen alten und neuem Desktop gibt. Microsoft hat seit Veröffentlichung von Windows 8 bislang keine größeren Stellungsnahmen zu diesen Vorwürfen rausgelassen, die Gründe für das Design bei Windows 8 erklärt.

Bis jetzt. Und zwar auf der UX Week 2012 in San Francisco. Das ist eine Veranstaltung, bei der sich User Experience (Benutzererlebnis) Experten aus aller Welt zum Austausch treffen. Für Microsoft trat Jensen Harris auf, der für das User Experience Team bei Windows verantwortlich ist - also exakt jener Abteilung, von der die Windows 8 Bedienungsweise abgesegnet/verbrochen worden ist.


Das über eine Stunde lange Video kann hier auf Vimeo angeguckt werden: UX Week 2012 - Jensen Harris - The Story Of Windows 8. (Foto: UX Week)

Die Geschichte von Windows 8 begann laut Harris im Juni 2009, als gerade Windows 7 fertig gestellt wurde. Das war sechs Monate, bevor Apple das erste Ipad gezeigt und damit den Tablet-PC-Boom ausgelöst hat.

Harris betont, dass Windows und dessen Bedienungsweise das seit geraumer Zeit weltweit bekannteste Betriebssystem ist. Somit musste sich das Team die Frage stellen, ob Dinge an die sich Menschen gewöhnt haben, weiterhin der Siegesfaktor ist. Oder ob sich Gewohnheiten ändern und Leute diese akzeptieren.

Als Beispiel für eine Gewohnheit führt Harris den Controller der Sony Playstation Spielkonsole auf. Dessen Konstruktion sei Jahre lang die typische für Spielkonsolen-Controller gewesen. Bis Nintendo mit Einführung der WII-Konsole eine völlig neue Bedienweise einleitete, die sich auch bei den anderen Konsolen etablierte.

Harris spannt seinen Bogen dann weiter bei Handys, die sich (durch das Iphone) hin zu Smartphones gewandelt haben. Weiter geht es mit dem Wandel vom Papierbuch zum Ebook. Die Beispiele enden bei einem Automobilhersteller, der sein Auto "zerlegt" und dann neu erfunden hat, um es noch besser zu machen.

Und ab Videoposition 13:55 geht es dann auch wirklich mit Windows los…

Michael Nickles meint:

Es war mir zu müheselig das Video aufmerksam bis zum Ende zu gucken, ich habe portionsweise durchgespult. Jensen Harris erklärt da wohl recht ausgiebig, wie toll das "Touch-Erlebnis" ist und wie genau Microsoft analysiert hat, wie Leute Tablets halten und benutzen.

Recht interessant sind Dinge, die man gewiss gar nicht selbst sieht. Beispielsweise hat Microsoft wohl schwer getüftelt, damit die Schriften von Metro bei allen Darstellungsgrößen perfekt aussehen. Und wenn "rumgeschoben" wird, dann versucht Metro immer alles möglichst gerade auszurichten, damit Bilder beispielsweise exakt bündig unter Überschriften stehen, Elemente optimal ausgerichtet werden.

Dazu gibt es für Metro-Apps Layout-Vorlagen die sicherstellen, dass Apps optisch alle recht ähnlich aussehen, Überschriften und Inhalte nicht beliebig platziert werden (siehe ab Videoposition 50:00).

Die entscheidenden Kritikpunkte bleiben im Video wohl offen. Der heftigste dabei gewiss, dass Microsoft auch Desktop-PC-Nutzer per Standardvorgabe zu Metro zwingt. Ein ganz simples Auswahlmenü hätte Microsoft hier viel Kritik und Hass erspart.

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Ganz genau. winnigorny1
Danke! winnigorny1
Auch dir ein Danke! winnigorny1
Nochmals: Danke! winnigorny1
jueki schrieb: ... Acader
Volle Zustimmung! winnigorny1
ROFL Ja, die Ohren z.B... IRON67
... Was sonst? winnigorny1
Treffend gesagt! winnigorny1
ts, ts, ts. Jürgen jueki
Xdata jueki „ts, ts, ts. Jürgen“
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In der Ruhe liegt die Kraft ;-)

Das erleichtert auch den Kummer wenn ein BS "verbessert" wurde.

Zur Ehrenrettung der alternativen UNIX -artigen Systeme muß gesagt werden..
es gibt noch welche die nie auf die Idee kommen an einem
BS experimentell mal etwas zu ändern.

Die BSD Betriebssysteme.
Die sind aber wohl auch nicht vorwiegend auf Desktop konditioniert,
eher auf Server oder Workstations -
und da gibt es Ärger wenn plötzlich  alles verbessert und an anderen
undefinierten Stellen ist..
Es würde dem Macher möglicherweise Kopf und Kragen kosten wenn ein Server
nach einem Update nicht mehr geht, weil der Mountpoint eine andere moderne Bezeichnung hat.
Etwa /media, aber wohl auch wenn ein Wissenschaftler  auf seiner Workstation,
auf einmal Kacheln sieht und seine Arbeit nicht mehr findet..


Apple ist nicht ganz unschuldig daran so wir jetzt "alle", auch die Linuxer, verbesserte;-)
"Mobile Phone Desktops" haben.
Aber bei aller anderen Kritik - hat Apple es da gemacht wo es auch paßt -
und nur dort.
Nicht beim klassischen Desktop.

Die ganzen Tablet Mobiltelefon .. usw. Desktops, auf normalen Rechnern, kann man
Verlustangst Desktops nennen ..

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