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News: Abstimmung ist gescheitert

Facebook hat neue Nutzungsbedingungen eingeführt

Michael Nickles / 28 Antworten / Flachansicht Nickles

In der vergangenen Woche bat Facebook seine Teilnehmer, über die neuen Nutzungsbedingungen abzustimmen (siehe Facebook-Nutzer dürfen über neue Bedingungen abstimmen). Die Frist endete gestern um 18 Uhr und Facebook hat das Ergebnis der Abstimmung jetzt bekannt gegeben.

Die neuen Nutzungsbedingungen (die erhebliche Nachteile für die Nutzer bringen) gelten als akzeptiert und wurden bereits vollständig umgesetzt. Dabei war es keineswegs so, dass sich die Facebook-Nutzer für die neuen Bedingungen entschieden haben.

Tatsächlich haben rund 343.000 Menschen an der Abstimmung teilgenommen und die überwältigende Mehrheit von rund 298.000 Teilnehmern hat gegen die neuen Bedingungen gestimmt - nur rund 45.000 stimmten dafür.

Gescheitert ist die Abstimmung an der zu geringen Beteiligung. Facebook hatte bereits im Vorfeld klargestellt, dass die Entscheidung nur dann akzeptiert wird, wenn mindestens 30 Prozent der aktiven Nutzer ihre Stimme abgeben - das wären rund 300 Millionen Leute gewesen.

Mitgemacht haben aber nur 343.000 - also weniger als ein halbes Prozent. Bereits im Abstimmungszeitraum wurde kritisiert, dass viele Facebook-Nutzer das mit der Abstimmung gar nicht mitgekriegt haben. Und viele die abstimmen wollten, haben den "Link" zur Abstimmung wohl gar nicht gefunden.

Mit Inkrafttreten der neuen Bedingungen, räumen alle Nutzer Facebook noch mehr Rechte zur Verwurstung ihrer Daten ein. Und natürlich ist diese Genehmigung standardmäßig aktiviert, wenn man in den Einstellungen nicht ausdrücklich widerspricht.

Michael Nickles meint: Der Ausgang der "Wahl" überrascht nicht. Lag es nur daran, dass Facebook gar nicht genug aktive Nutzer hat, dass die geforderte Beteiligung von 300 Millionen Menschen überhaupt hätte zustande kommen können? War der Teilnahme-Link wirklich zu schwer zu finden?

Oder: Hat Facebook einfach gelogen? Hat irgendein unabhängiger "Notar" die Wahl überwacht? Wäre so eine Überwachung überhaupt möglich? Ich glaube, dass die Wahl nicht an diesem Dingen gescheitert ist, sondern an einer ganz simplen Sache: den meisten Nutzern war es egal, oder sie haben es gar nicht kapiert was abgeht.

Die Generation "Blöd" hat im Internet erneut einen Sieg errungen. Wer jetzt meint, er sei einer von den "Schlauen", mache bei Facebook gar nicht mit, sei also sowieso nicht betroffen, der irrt komplett.

Facebook definiert hier "neue Datenschutz-Standards" die allen Unternehmen garantiert gefallen. Und wenn Facebook das so macht und darf, dann darf es jeder. Oder?

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Olaf19 winnigorny1 „Dieser Beitrag ist gelöscht.“
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Wobei ich aber auch in Diskussionsforen - so wie hier! - mit der Preisgabe realer Namens- und Adressdaten äußerst vorsichtig wäre :-/ Vorname und Stadt geht in Ordnung, Stadtteil fände ich schon grenzwertig und Familienname ist für mich absolutes No-Go. Den bekommen nur Leute, die mich schon eine ganze Weile kennen.

Und da ich vor vielen Jahren ausgestiegen bin, ist da wohl auch wirklich alles gelöscht.

Für die Wertigkeit personenbezogener Daten ist natürlich immer auch die Aktualität ein Aspekt. Je älter die Daten, desto wahrscheinlicher sind sie "verrauscht". Wahrscheinlich führt Facebook da von Zeit zu Zeit eine "Bereinigung" durch, auch um die Datenmassen etwas in Grenzen zu halten.

CU
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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