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Jagdkundige hier?

gelöscht_300542 / 135 Antworten / Flachansicht Nickles

Ich war heute in der Gegend um Altrip (Waldsee) in so einem Wäldchen spazieren, da fand ich unweit eines Jägerhochstands diesen Kadaver auf dem Boden liegen, mit einer Schnur an einem Baumpfahl festgebunden. Dem Burschen wollte man wohl die Flucht erschweren :P

Aber Spass beiseite, weiss hier zufällig jemand 1. um welches Tier es sich handelt und 2. würde mich noch brennend interessieren, warum die Jäger den dort platziert und angebunden haben.

Das Fell sieht auf den ersten Blick aus wie das eines Wildschweins, könnte aber auch daran liegen, dass es durch Tau oder Hundegeschlabber oder sonstwas nass wurde. Am "Hintern", ist es z.B. ziemlich flauschig und gar nicht borstig. Zumindest gehe ich mal davon aus, dass die Seite, an der die Schnur befestigt wurde, das Hinterteil ist. Der Kadaver hat eine Länge von ca. 70 cm. Sah alles noch ganz frisch aus.

Bisher habe ich, bzgl. des Auslegens des Kadavers, zwei Theorien:

1. Dadurch wurden die Jagdhunde auf die Jagd eingestimmt (Geruch).

2. Die Jagdhunde bekamen am Ende der Jagd den Kadaver als Belohnung.

Nachtrag: Eines der Bilder, ich weiss nicht mehr genau welches, zeigt den Kadaver von der anderen Seite.

http://img233.imageshack.us/img233/333/40707784.jpg

http://img716.imageshack.us/img716/7909/68554562.jpg

http://img515.imageshack.us/img515/4743/39108534.jpg

http://img830.imageshack.us/img830/2721/48490849.jpg

mfg :)

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Fetzen violetta7388 „Hallo groggyman, eine typische Forderung und Wunschvorstellung von...“
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Nun ja, es ist allgemein bekannt, dass außer den Jägern niemand Ahnung von Natur und deren Schutz hat. Im Grunde ist es ein Wunder, dass sich so etwas wie Natur überhaupt ohne Jäger entwickeln konnte. So zumindest hört es sich an, wenn Jäger sprechen.

Dass Jäger zu den ärgsten Feinden irgend welcher Beutegreifer zählen ist keine brandneue Erkenntnis. Ob das Greifvögel sind, oder Vierbeiner spielt keine Rolle, alles was die kostbaren Jagdtrophäen essen könnte wird ausgemerzt, mit allen legalen und illegalen Mitteln. Dazu setzt man frisch, fromm, fröhlich, frei aus, was man gerne schießt. Wie z.B. hier Fasane und wo es ziemlich ins Auge ging die nicht ansässigen Graugänse, die zur Plage wurden und vor allem empfindlich teuer. Dass das Rehwild überhand nimmt und auch die Schwarzkittel wissen die Leute mittlerweile, aber warum, darüber möchte keiner nachdenken. Da kommt es gelegen, wenn man Spaziergänger für Verbiss verantwortlich macht und dafür, dass man als Jäger nicht zum Zuge kommt.

Als ich hier eingezogen bin, da gab es 10 Hasen, die man im Frühjahr munter dem Geschäft der Arterhaltung nachgehen sah. Jetzt sind es noch 3, oder 4. Dass der Rückgang der vermehrungsfreudigen Gesellen genau mit der wundersamen Vermehrung der Fasane zusammen fiel, die es hier vorher nicht gab, ist bestimmt nur ein Zufall. Sicher futtern Fasan und Hase sich nichts weg, aber vielleicht sind Fasane billiger, wenn der Bauer lamentieren kommt. Es ist halt alles ungelegen, was den Monokulturen und dem Gewinnstreben zuwiderläuft.

Eines ist jedenfalls klar, wo man der Natur ihren Lauf lässt, ist es für alle höchst von Vorteil. Seit man in Yellowstone wieder Wölfe zugelassen hat, ist der Jagddruck auf die Friedtiere deutlich höher, als es die Menschen leisten können. D.h., die Natur erholt sich in Bereichen, von denen man es nie erwartet hätte, weil die Tiere nicht mehr standorttreu sind und nur noch kurze Zeit bleiben.

Das wahre Leben ist nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und noch Schlimmeren!(Joseph Brodsky)
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Angler ? groggyman
Also Kannibale! Alpha13
Nee. Joerg69
:- Joerg69