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Codec für da Abspielen von gekauften DVD auf Linux 11.04

lanolin / 21 Antworten / Flachansicht Nickles

Wünsche einen schönen Abend miteinander

Kann mir jemand mitteilen wie die kommerziellen Codecs (Dolby etc.) heruntergeladen werden damit eine DVD (gekauft) auf Linux 11.04 abgespielt werden kann?. Es ist nicht meine Absicht etwas zu kopieren oder klauen sondern nur Filme anzusehen.
Mit freundlichem Gruß

Lanolin

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Andreas42 mawe2 „ Wozu bitte soll das gut sein? Haben die Entwickler wirklich so absurd gedacht?...“
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Hi!

Ich habe das als Schutz vor nicht lizenzierten DVD-Playern interpretiert. Als die DVD-Video neu war, haben die Erfinder des Formats Lizenzgebühren kassiert (ich denke, dass tun sie auch heute noch). Um einfache Nachbauten aus China&Co zu verhindern, wurde damals CSS als Sicherung dieser Lizenzierung in die DVD-Player und DVD-Video "eingebaut).

Das wäre auch soweit ok gewesen (aus meiner Sicht), nur hat damals vermutlich niemand an Wiedergabe auf Rechnern und falls doch, dann nicht auf kostenfreien Betriebssystemen, gedacht.

Unter Windows bringen ja die DVD-Playersoftware die Codecs mit. AFAIK haben damals dann auch die Softwarehersteller die entsprechenden Lizenzen gezahlt.

Soweit ich weiss ist die CSS-Verschlüsselung auf DVD-Video keineswegs Pflicht. Kleiner Studios sparen sich die Lizenzgebühren für CSS und veröffentlichen DVDs ohne diesen Kopierschutz.

Das problematische an dieser Sache im Linuxumfeld ist jetzt (IMHO), dass die Betonköpfe der Medienindustrie nicht auf eine simple einfache Lösung kommen: die sollen selbst eine frei CSS-Bibliothek für Linux bereitstellen. Die Umsatzeinbusen sollten sich in Grenzen halten (im Vergleich zu aktuellen Geldflüssen aus Linux an die CSS-Besitzer, dürfte sich genau NICHTS ändern.

In Deutschland kommt dann noch die Krux mit der gesetzlichen Lage hinzu (Umgehen von Kopierschutzmaßnahmen nicht erlaubt, darunter fällt auch CSS) das sich hier mit dem Geschäftsfeld der professionellen Abmahnindustrie großflächig überschneidet.
Belangt wird hier in der Praxis nicht der einzelne Linux-User, der sich eine Weg sucht, seine DVDs trotzdem abzuspielen, sondern der "Anbieter" im Netz, der die nötigen Tools/Bibliotheken im Netz bereitstellt.

Es ist noch nicht sehr lange her, dass der Heise-Verlag hier bis vor die höchsten Gerichte gezogen ist, um klären zu lassen, wie weit man über solche Umgehungsmaßnahmen berichten darf.

http://www.heise.de/Dokumentation-Heise-versus-Musikindustrie-437717.html

Dabei ging es um meinen Link zum Anbieter von AnyDVD und einen Bericht was das Tool konkret umgeht. Der Artikel erschien im Januar 2005. Der resultierende Rechtsstreit endete mit einem Urteil des Bundesgerichtshof im Oktober 2010.
Wenn man Bedenkt, dass Heise eigene Anwälte hat und sicherlich viel Geld in die Urteile gesteckt hat, ist eigentlich schnell klar, warum kleinere oder gar private Homepages wie die Linuxusergroups, da lieber extrem vorsichtig vorgehen.

Bis dann
Andreas

Mir faellt gerade kein bloeder Spruch ein, der mich ueber alle anderen erhebt.
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