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News: Neue Chance für Aldi-Kunden

Lenovo übernimmt Medion für 620 Millionen Euro

Michael Nickles / 15 Antworten / Flachansicht Nickles

Der chinesische PC-Hersteller Lenovo hat den PC- und Unterhaltungselektronik-Lieferanten des deutschen Lebensmittel-Discounters Aldi übernommen: Medion. Lenovo soll für Medion 629 Millionen Euro blechen und dafür quasi den kompletten Betrieb übernehmen, die Mitarbeiter sollen ihren Job behalten und fortsetzen.

Lenovo rangiert so weit bekannt aktuell auf Platz vier der weltweit größten Computerhersteller. An der Medion-Übernahme ist Lenovo wohl vor allem interessiert um seinen Marktanteil in Deutschland zu erhöhen.

Laut Bericht von Heise positioniert sich Lenovo durch die Übernahme in Deutschland auf Platz drei hinter HP und Acer.

Michael Nickles meint: Was passiert konkret nach Medions Übernahme durch Lenovo? Ich denke mal so gut wie nichts. Eventuell werden die Medion-Desktops und Notebooks bei Aldi verschwinden und durch Geräte mit Lenovo-Label ersetzt.

Auch Lenovo bedient ja längst alle "Preisklassen" - wo Thinkpad draufsteht, steckt nicht mehr unbedingt ehemalige IBM-Qualität drinnen - es kommt auf den "Zusatz" nach der Bezeichnung "Thinkpad" an.

Ein bisschen spannend wird es vielleicht, was mit dem Zubehör- und Unterhaltungselektronik-Krempel von Aldis Hausmarke "Tevion" passiert - Tevion ist ja ebenfalls Medion. Wobei eigentlich nie klar war (ist), wann Aldi Tevion und wann Medion draufklebt - auch digitale Bilderrahmen mit "Medion" drauf gab es schon.

Beim Stichwort Tevion erzwingt sich auf jeden Fall die Diskussion "preiswert oder Dreck?". Ich hab mir kürzlich beispielsweise einen "Design Multimedia Player" von Tevion gekauft. Ich brauchte den zwar nicht, aber das Ding wurde in meiner Aldi-Filiale hier um die Ecke für 20 Euro statt für 40 "verramscht" und es war ein Sennheiser MX6 Ohrhörer dabei, der alleine fast 10 Euro wert ist (und ich brauchte einen Ohrhörer).

Den "Scheckkarten-großen" Mediaplayer (Modell P61024 beziehungsweise MD 83588) mit 4 GByte Speicher kriegte ich also für rund 10 Euro dazugeschmissen - und das Ding wird anderweitig aktuell immer noch für 40 Euro verkauft. Gelockt hat mich der Kauf natürlich auch für meine "Contra Nepp"-Berichte-Produktsammlung.

Auf der Verpackungsrückseite wird damit geworben, dass der Player die Videoformate AVI. MPEG4, WMV, FLV, 3GP abspielen kann. Bei den technischen Daten im "Bedienungshandbuch" werden sogar noch MPG, MKV, ASF, DAT, VOB, RM und RMVB versprochen.

Jeder (zumindest technisch erfahrene oder schon reingefallene) "Depp" weiß natürlich, das diese Formatvielfalt bei einem Player dieser Klasse nur die übliche Verarsche sein kann: es muss halt mit einer Konvertierungs-Software aufwändig und zeitraubend in das EINE Format (und die Auflösung) umgerechnet werden, das der Player kann.

Im Fall meines "Tevion Design Multimedia Players" gab es keinen Hinweis, dass eine Konvertierungs-Software benötigt wird. Und es war auch gar keine dabei. Und es gab auch keinen Hinweis, mit WELCHER Software in WELCHES Format man konvertieren muss. Und eine Suche auf Tevions (Medions) Supportseite im Internet ist ebenfalls für den Arsch.

Man kann nur hoffen, dass Lenovo sich derlei Fiesheiten nach der Übernahme nicht leisten wird. Wer "Abspielstress" mit dem Tevion P61024 / MD 83588 und baugleichen Medion-Dingern hat, findet Hilfe übrigens hier: PRAXIS: Mobile Mini-Mediaplayer - Tipps, Tricks, Tuning

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Medion ist Schrott schuerhaken
schuerhaken luttyy „Medion wird froh sein, dass sie gerade jetzt ihren Laden an die Chinesen...“
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Da fehlt allerdings noch einiges, z.B. der Hintergrund vom Hintergrund, wie Gerd Brachmann zur MEDION-Gründung kam (von wem animiert und angeschoben...).

Unterm Deckel bleibt auch, was Brachmann veranlassen könnte, noch rechtzeitig Kasse zu machen und mit rund 300 Mio EURO in der Tasche ein neues Geschäftsfeld aufzureissen.

Für MEDION und deren Beschäftigte ist der Deal an sich wenig interessant. (Abgesehen von der Aussicht, bei Lenovo unter einem sicheren Dach zu landen.) LENOVO dagegen kann sich mit MEDION auf Anhieb im Desktop-Bereich breit aufstellen und incl. Locations interessante Vertriebsschienen sichern (nicht nur in D-A-CH).

Fratzen schneiden wird erst einmal MSI, das bereits hinter ASRock zurück gefallen ist. Was Lenovo an Motherboards nicht selbst fertigen kann oder will, landet möglicherweise bei Foxconn, das für die nächsten Jahre die Schaffung von 1 Mio Arbeitsplätzen in zahlreichen neuen Farbriken plant, die gezielt in dicht besiedelten ländlichen Gebieten aufgestellt werden sollen.

Sobald in der übrigen Welt auf lange Sicht genügend anderweitige Kapazitäten ausgetrocknet sind und angesichts der Verfügbarkeit von seltenen Rohstoffen im eigenen Land China wird sich dann wohl auch das Preisgefüge verschieben und der Westen tiefer in die Tasche langen müssen
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