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News: Provider wehren sich

Britische Regierung will Pornos im Internet ausrotten

Michael Nickles / 20 Antworten / Flachansicht Nickles

Mit einer "ganz neuen" Idee schaffte es die britische Regierung gestern weltweit für Schlagzeilen zu sorgen. Und zwar einer totalen Porno-Blockade im Internet. Technisch soll die so funktionieren, dass alle pornografischen Inhalte standardmäßig weggefiltert werden, wer sie sehen will, muss sich dafür explizit freischalten lassen.

Mit der Maßnahme will die britische Regierung Minderjährige vor verfrühtem Pornokonsum schützen. Für Filtern sollen natürlich die Internetanbieter sorgen. In Großbritannien führte die Ankündigung zur gleichen Diskussion, wie im vergangenen Jahr hierzulande die geplante Einführung von Filtermechanismen zum Bekämpfen von Kinderpornographie.

Viele befürchten, dass es der Regierung in Großbritannien auch nur darum geht. mit einem Vorwand einen Filtermechanismus zu schaffen, der sich dann beliebig nutzen lässt. Die Internetanbieter haben dem Regierungsplan laut Bericht des BBC jetzt umgehend eine rigorose Absage beschert.

Aus deren Sicht ist es technisch zu aufwändig beziehungsweise unmöglich, Pornografie vollständig aus dem Netz zu verbannen. Das läge einerseits an der enormen Masse pornografischer Inhalte und zum anderen an den vielfältigen Methoden, mit denen sie im Internet transportiert werden: das sind neben Webseiten halt auch Tauschbörsen, Diskussionsforen, Chats und dergleichen.

Ein funktionierender Filtermechanismus würde entsprechend elend aufwändig und teuer werden - und hätte trotzdem schließlich keine Chance wirklich zu funktionieren. Und: die Internetanbieter teilten auch klar ihre Befürchtung mit, dass ein anfangs Zwecks Kampf gegen Pornografie etablierter Filtermechanismus gewiss rasch, auch für weitere Zensur genutzt werden würde (Raubkopien von Musik, Filmen und dergleichen).

Mit diesen Gegenargumenten der Internetanbieter ist die Sache in Großbritannien natürlich noch längst nicht vom Tisch.

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Häh - was? Joerg69
dalai reader „ich frage mich wie man es überhaupt machen könnte - bilder auf hautfarbe...“
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ich frage mich wie man es überhaupt machen könnte - bilder auf hautfarbe überprüfen?
Ja, so in die Richtung geht das. Schließlich ist nicht nur die Gesichts- und Texterkennung recht weit, sondern es gibt da bestimmt auch andere Erkennungstypen.

Nur ist und bleibt das Unterfangen sinnlos. Schon wenn man anfängt, die Dateien in Archive zu verpacken, können sie nix mehr filtern. Archive kann man auch splitten und/oder mit Passwort schützen. Also übersteigt irgendwann (= so ziemlich von Anfang an) der Aufwand den Nutzen.

Aber da das eh nur die Taschen der entsprechenden Anbieter füllt, wundert mich nix mehr. Vodafone ist ja beim Filtern auch ganz vorne dabei. Insofern: im Westen nix Neues. Die ganze EU verfällt in solch blinden Aktionismus, gerade erst in Ungarn.

MfG Dalai
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