Die "Suchmaschine" Scroogle war seit rund 5 Jahren ein beliebter Geheimtipp für alle, die zwar Google's Fundergebnisse, aber Google selbst nicht mochten. Scroogle selbst ist (war) eigentlich keine Suchmaschine, sondern zapft Google an.
Dabei wird Datenschutz bei Scroogle groß geschrieben. Die Verbindung zur Seite ist über SLL-Verschlüsselung gesichert und es werden keinerlei IPs gespeichert oder Cookies gesetzt. Nebenbei blendet Scroogle auch gleich die Google-Werbung aus. Scroogle wischt also alles weg, das Datenschützer bei Google hassen.
Natürlich versaut so ein Mechanismus Google das Geschäft. Seit heute ist Scroogle futsch, Suchen führen nur noch ins Leere - auf eine Seite, die mitteilt, dass nichts mehr geht (siehe hier). Dort teilen die Scroogle-Betreiber mit, dass das Abgreifen und Anonymisieren der Google-Fundergebnisse Jahre lang zuverlässig funktionierte, nur fünf mal nachjustiert werden musste.
Scroogle nutzte den Sidebar-Mechanismus des Internet Explorer 6. Den hat Google gestern abgeschaltet und damit existiert die für Scroogle entscheidende Schnittstelle nicht mehr. Die Scroogle-Betreiber bezweifeln, dass sich eine alternative Stelle zum Angreifen der Google-Daten finden lassen wird.
Sie wollen sich jetzt mit Google in Verbindung setzen um Details in Erfahrung zu bringen - ob Google die alte Schnittstelle bewusst abgeschaltet, oder nur an einer anderen Stelle "versteckt" hat.
Ist Letzteres der Fall und Google ist willig, die neue Stelle zu verraten, kann der Betrieb von Scroogle natürlich fortgesetzt werden.
Michael Nickles meint: So was wie Scroogle ist gewiss das "Google", das alle eigentlich gern hätten. Google lebt allerdings von Werbung und um die individuell servieren zu können, braucht es halt nun mal eine "Überwachung" des Nutzerverhaltens.
Offen gesagt: es wundert mich, dass Google seinen "Scroogle-Parasiten" nicht längst weggeschafft hat. Wer die Datenkrake Google nicht mag, der soll halt eine andere Suchmaschine verwenden.