Download-Dienste und Tauschbörsen 2.606 Themen, 14.829 Beiträge

News: Illegal ist plötzlich kriminell

Rapidshare mit verlogener Masche

Michael Nickles / 17 Antworten / Flachansicht Nickles

Download-Dienste wie Rapidshare werden von der Medienindustrie zunehmend in die Zange genommen. Rapidshare sorgte im vergangenen Jahr für viele Schlagzeilen, als dem Unternehmen vorgeworfen wurde, IP-Adressen seiner Nutzer zwecks Verfolgung von Urherberrechtsverletzungen rauszurücken (siehe Alarmstufe Rot für Rapidshare-Teilnehmer).

Im Februar nahm das Hamburger Landgericht Rapidshare für illegale Uploads seiner Nutzer in die Pflicht. Sechs internationale Verlage hatten geklagt, weil auf Rapidshare Bücher von ihnen illegal zum Download angeboten wurden Gemäß Urteil darf Rapidshare die 148 aufgeführten Werke nicht mehr transportieren, pro Verstoß fällt eine Strafe in Höhe von 250.000 Euro an (siehe Alarm: Finger weg von Download-Portalen!).

Kurz nach dem Urteil machte Rapidshare sein deutsches Portal rapidshare.de dicht und leitete es auf rapidshare.com um. Im Hinblick auf zahlreiche weitere drohende Klagen, zerbröckelt das Download-Geschäftsmodell zunehmend. Gemäß Bericht von Torrentfreak will Rapidspare das Ruder jetzt rumreißen. Und zwar mit einem Plan, der bereits gehörig für Spott sorgt: "Datenpiraten" sollen in zahlende Kunden konvertiert werden.

Zum einen sollen Nutzer, die urheberrechtlich geschütztes Material einstellen, künftig aggressiver verfolgt werden. Zum anderen wird aktuell mit der Medienindustrie verhandelt um "Bezahl-Downloads" zu schaffen. Ein Deal mit "Warner Bros" soll bereits bestehen. Funktionieren soll alles so: Wenn jemand versucht einen "illegalen Titel" runterzuladen, wird er in einen Rapidshare-Shop weitergeleitet, wo er den Titel legal erwerben (kaufen) kann.

Michael Nickles meint: Der Bericht von Torrentfreak (hier in deutscher Übersetzung) ist zum "Kaputtlachen". Es wird recht klar, dass Rapidshare andere "Download-Dienstleister" inzwischen als "Kriminelle" bezeichnet, die bewusst Urheberrechtsverletzungen, also illegale Uploads/Downloads zulassen.

Und Rapidshare selbst macht jetzt auf "Wir sind die Guten". Was für eine Verarschung. Auch den Rapidshare-Betreibern war garantiert klar, dass sie einen Mechanismus schaffen um an illegalen Uploads/Downloads mitzukassieren.

Aber jetzt, wo sie die Schlinge um den Hals haben, ziehen sie eine verlogene Show ab. Man kann diesem Unternehmen nur wünschen, dass es schnellstmöglich Pleite geht.

bei Antwort benachrichtigen
Synthetic_codes Michael Nickles „Rapidshare mit verlogener Masche“
Optionen

naja, ich kenne RS noch aus seinen gaaanz anfangszeiten... damals ging es wirklich darum, dass man in eine mail nicht mal eben einen Anhang mit 1mb oder mehr packen konnte. Nebenbei bemerkt, dass dieses Limit nicht mehr so akut ist, zumindest bei Mails, dafür hat Google gesorgt.
Dann erst kam die Zeit der tauschbörsenprozesse, jedermann kriegte angst, und die Szene suchte sich neue vertriebswege. Rapidshare war dabei, und die sind mit sicherheit auch absichtlich auf den zug aufgesprungen, sonst hätten sie bei Gulli nicht mit LilaBlume ihren eigenen "pressesprecher"...

Andererseits muss man sehen, dass hinter Rapidshare auch ein legales Vertriebsmodell steht. So gab es Dienste wie RapidGames und RapidTainment schon vor dem aufkommen von Weihnachtsferien DDL Warez-Pages. Nicht zuletzt ist RS immernoch einer der Wenigen anbieter, bei denen man ohne Fragen grosse mengen Daten(richtig grosse mengen) lagern kann, was auch von Firmen in anspruch genommen wird.

Zu der News hier selbst: Ist doch eigentlich klar, dass RS versucht, sich ein Weiterbestehen mit legalen Mitteln zu sichern! Immerhin dürfte RS den dicksten internetzugang weltweit haben, derzeit können sie afaik 600GBit/Sec liefern. Dahinter steckt eine enorme infrastruktur, und die kann man nicht einfach so verkaufen, wenn das Geschäftsmodell mit Warez flöten geht.

Ich nutze Rapidshare übrigens, um die Sourcecodes meiner Projekte zu verteilen, genauso wie selbsterstellte images.

Und mal so ganz zum Schluss... Ich hatte diese Woche eine Hausdurchsuchung, weil ich beim putzen eine "verdächtige Menge an Spindeln mit selbstgebrannten Datenträgern" auf dem Fenster stehen hatte, und die Polizei das gesehen hat... Ohne Rapidshare würde ich jetzt komplett mit leeren händen dastehen, denn dreimal dürft ihr raten, wo ich meine Backups aufbewahre!

'); DROP TABLE users;--
bei Antwort benachrichtigen