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Neue HDDs mit 4K Sektoren und alte Imager/Partitionierer => P

nemesis² / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo, inspiriert von diesem Thread :

http://www.nickles.de/forum/festplatten-pruefen-optimieren-probleme-loesen/2010/sdd-und-xp-und-images-538652372.html

und dem Artikel in der aktuellen c't 4/2010, S. 66f viel mir auf, das da in (naher/ferner) Zukunft ein größeres Problem besteht.

Die neuen Platten mit 4096 Byte (bzw. 1024 Byte) großen Sektoren werden schnell zur Performance-Bremse, wenn sie wie nach den alten Partitionierungsregeln eingeteilt werden - selbst wenn sie eine 512 Byte-Emulation aktiv ist. Bei SSDs dürfte zumindest teilweise ähnliches gelten.

Die erste Partition beginnt bei Windows-Versionen bis XP bei Sektor 63 und auch die folgenden Partitionen folgen diesem Schema. Praktisch alle Sektornummern entsprechen damit nicht mehr den physischen Sektorgrenzen und die Platte muss diesen Umstand aufwändig ausgleichen - die Performance geht in den Keller.

Die Empfehlung, mit absoluten Sektornummern unter Linux mit fdisk -u zu partitionieren und die erste Partition bei Sektor 2048 (wie bei Vista/Windows 7) beginnen zu lassen, ist zwar gut, allerdings kommen ältere Disk-Imager und Partitionierungswerkzeuge damit nicht klar bzw. ändern vorhandene Partitionen (verschieben, sizen) oder stellen sie nach dem alten Schema wieder her => Performancebremse.

Mit GParted habe ich probiert, nach dem neuen Schema weiter zu partitionieren - das ist krampfig und selbst wenn man zwischendrin öfters mal 1 MB frei läßt und die Sektoradressen nachrechnet, landet man trotzdem wieder beim alten Schema oder alte Tools steigen aus, wenn eine so partitionierte Platte im System hängt (z. B. wwbmu).

Es kann ja auch nicht Sinn der Sache sein, nach jedem Rückspielen eines Images mit einem Alingnment Tool (falls es das frei und für alle Platten verfügbar gäbe) die Daten nochmals umzuschaufeln. Auf der anderen Seite kann und will man kaum auf die Vorzüge eines Disk-Imagers bzw. Partitionierers verzichten. Ganz schlimm wird es bei einer Multiboot-Umgebung mit älteren Systemen.

Muss man da jetzt auf neue Disk-Imager und Partionierungs-Tools warten, wenn man so eine neue Platte erwischt hat oder sich auf die bordeigenen Werkzeuge von Vista/Win7 beschränken? Letzterer Imager unterstützt afaik prinzipiell kein Multiboot (sollte mit der neuen Partitionierung aber problemlos klar kommen).

Bei manchen HDDs gibt es einen Jumper, der alle Sektoradressen um 1 erhöht. Diese Lösung gefällt mir persönlich bis jetzt am Besten, allerdings muss dieser Jumper von Anfang an stecken und sollte mit einem dünnen Streifen Klebeband fixiert werden, damit man später nicht auf die Idee kommt, den umzustecken.


Ich bin gespannt, was ihr zu dem Thema meint. Früher oder später wird es viele User interessieren.
Die mir bis jetzt bekannten Lösungsmöglichkeiten sind noch nicht befriedigend.
Eventuelle Tipps, bei Problemen und zur Sicherung die gängigen Programme einzusetzen, können dann nicht mehr vorbehaltlos erfolgen - wenn so eine neue Platte im System steckt.

Ich hoffe, demnächst noch 2 TB-Platten mit klassischen 512 Byte-Sektoren - ohne Emulation - zu erwischen. Da heißt es noch genauer hinschauen, was man bestellt. Man muss aber erst mal herausfinden, wo das (versteckt) steht.


Ich bin gespannt, was ihr dazu meint, für mich ist es vorerst nur Theorie.

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nemesis² Nachtrag zu: „Dass da wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen, ist aber reine...“
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Ich habe die Idee mal weiter ausprobiert und es würde - zum Teil - schon funktionieren.

Beim klassischen Multibootsystem werden (bis) 3 Primärpartitionen angenommen. Zuerst wird eine primäre mit 125 GB erstellt (Platzhalter) und die nächste primäre beginnt dann bei Sektor 257040 (oder Sektor 269136 mit 131 MB frei als weitere Variante) und endet bei Sektor 2313359 (1004 MB als kleinste sinnvolle Größe). Die zweite geht von Sektor 2313360 bis 4369679 (wieder 1004 MB) und die dritte von 4369680 bis 6425999. Bevor die dritte erstellt wird, muss der "Platzhalter" 1. primäre mit 125 (131) MB natürlich gelöscht werden.

Was man bei dem jeweiligen Partitionierere an Größe eingeben muss, ist teilweise unterschiedlich - jeder zeigt da etwas andere Werte an. Entscheidend sind die absoluten Sektoradressen, deshalb habe ich da mal ein paar Beispiele genannt.

Natürlich können die Partitionen auch größer sein - jeweils ein ganzzahliges Vielfaches davon sollte auch noch "gerade, durch 8 und durch 16*63 teilbar sein". So gibt es keinen weiteren Platzverlust.

Die Partitionen wurden hier mit der Boot-CD von Paragon Drive Backup 8.5 erstellt - also einem eher älteren Programm. Imageerstellung der Systempartitionen und auch das Rückspielen selbiger klappt - auch wenn eine vorher woanders liegende auf die passende Größe geschrumpft und im vorgesehenen Platz wiederhergestellt wird. Der Platz am Anfang muss natürlich frei bleiben!
Die wichtigen Sektoradressen des jeweils 1. Sektors der Partition bleiben gerade, ganzzahlig durch 8 und auch durch 16*63 teilbar.
Die Sektoradressen müssen unbedingt gecheckt werden - die Anfänge der relevanten Partitionen müssen ganzzahlig durch 8 teilbar sein!

Die Systempartitionen blieben so auch auf einer 4K HDD mit 512 Byte Emulation "aligned" - auch wenn ein alter Imager verwendet wird und der Platzverlust ist gering.


Wird nur eine erweiterte Partition mit EINEM logischen Laufwerk erstellt (z. B. klassische Verwendung als Wechselplatte), kann man ähnlich verfahren, der bei Sektor 63 beginnenden erweiterten Partition folgt der Platzhalter von wieder 125 MB und danach beginnt die - einzige - Datenpartition bei Sektor 257040.

Will man weitere logische Laufwerke hinzufügen oder das bei der o. g. Systemplatte tun, wird es schwieriger: hier kommt vor jede log. Partition noch der EPBR und der versaut die geraden Anfänge wieder. Einen passenden Platzhalter (Größe) habe ich noch nicht gefunden.

Man kann aber mit einem aktuellen Windows (ab Vista) eine erweiterte erstellen und der Anfang der auch damit erstellen logischen Partition ist dann wieder durch 8 teilbar (aber meist nicht durch 16*63, wie auch bei den folgenden so erstellen log. Laufwerken. Zwischendrin bleibt nur um etwa 1-3 MB freier Platz. Die so erstellen Partitionen sind "aligned".

Leider ist diese Variante nicht zum alten Partitionierungsschema nur sehr selten kompatibel, d. h. würde man eine so erstellte logische Partition mit einem gängigen Imager (sichern und) wiederherstellen oder mit einem gängigen/alten Partitionierer in der Größe ändern/verschieben, wäre sie nicht mehr "aligned".

Ok, Datenpartitionen muss man nicht unbedingt per Image sichern und noch weniger oft wiederherstellen - da ist manchmal sowieso ein normales Backupprogramm sinnvoller. Andererseits sind die bei Bedarf auch wieder schnell neu erstellt (ab Vista) und gefüllt.
Die Systempartitionen sind da wesentlich wichtiger - und da klappt es eben auch mit dem alten Imager. Meine Partitionsgrößen waren bewusst klein gewählt und dürfen natürlich größer sein - jedes Ganzahlige Vielfache davon sollte pauschal richtig sein. Andere passende Zwischengrößen (und -lagen) darf jeder selbst ausknobeln (und auch veröffentlichen), gleiches gilt für mehrere Datenpartitionen. Daran bin auch ich sehr interessiert.


So kann ich den neuen 4K Laufwerken aber relativ gelassen entgegen sehen - solange die noch eine 512 Byte-Emulation besitzen.

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