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Debian bringt mächtig Spaß!

Olaf19 / 105 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen!

Für mich begann das Neue Jahr mit einem kleinen Paukenschlag: Nach viereinhalb Jahren Mac OS X habe ich meinem guten alten PowerMac G5 nun endlich ein Linux als Zweitsystem gegönnt - Debian 5.02 "Lenny". Die CD musste ich erst entstauben - sie lag zuvor monatelang unbeachtet in der Ecke und wartete auf bessere Tage. Ich hatte nämlich bereits im Sommer versucht, Debian zu installieren, aber es wollte partout nicht gelingen. Es erschien immer nur ein weißer Bildschirm mit der Meldung "invalid memory access at adress #0123456789" - oder ähnllich. Ich dachte schon an defekten Arbeitsspeicher...

Nun also ein neuer Anlauf, und zunächst das gleiche Spiel. Der Expertenmodus half ebenso wenig wie die Option "of only Video" - was immer das heißen mag - auch nicht die Kombination aus beidem. Letzte Chance: Die Option "boot: help", womit sämtliche auswählbaren Install-Images aufgelistet werden. Da fiel mir etwas auf... neben "power pc" gab es auch noch ein "power pc 64" - das einmal ausgewählt - et voila! Das war's gewesen. Nur für G4 und ältere PowerMacs wäre "power pc" die richtige Wahl gewesen.

Jedenfalls war ich ganz erleichtert, als der Bildschirm wieder schwarz wurde, am oberen Rand zwei Tux-Pinguine anzeigte und in weißer Schreibmaschinenschrift ein endloses Gerappel mit tausend Systeminterna anhub, so wie ich es von Ubuntu schon kannte.

Der Rest ist schnell erzählt - die Installation hätte meine Großmutter hinbekommen... auf den schwarzen Bildschirm folgte ein knallblauer im kultigen DOS-Retrolook, weiße Alertboxen mit roter Schrift führten so zielsicher durch den gesamten Prozess, dass es einiger krimineller Energie bedurft hätte, um da noch etwas falsch zu machen. Nur bei der Partitionierung habe ich doppelt hingeschaut - nicht dass er mir die ganze Platte wegbügelt... genau diese Option war die erste, jedoch per Default nicht ausgewählt. Das war "größten freien Speicherbereich nehmen" - genau so hab ich's gemacht, und so sitzt Debian nun bequem in den 50 GB, die ich vorher freigeschaufelt hatte. Über den Debian-Spiegelserver wurde noch massig Software nachinstalliert, die auf der CD keinen Platz hatte.

Ja, jetzt sieht erst einmal alles klasse aus. Was mir gut gefällt: Debian schreibt keinen Bootmanager fest auf die Platte, es wird immer automatisch Mac OS X gestartet. Wenn ich das nicht will, halte ich beim Start die Alt-Taste gedrückt, solange bis wie gewohnt die Systemauswahl erscheint. Zusätzlich zu den beiden OSX-Partitionen steht nun noch eine mit einem kleinen Tux-Pinguin zur Wahl. Das finde ich sehr praktisch so. Leider gibt es unter Mac OS X in der Systemeinstellung "Startvolume" kein Tux-Volume - schade.

Mit einigen Fragen werde ich euch in nächster Zeit noch löchern - z.B. vermisse ich schmerzhaft die rechte Maustaste. Unter Mac OS X kein Problem, da wird sie mit der Taste "ctrl" simuliert. Wie mache ich das unter Debian? In den Maus- und Tastatur-Einstellungen war dazu kaum etwas zu finden, außer unter "Barrierefreiheit" eine Option, dass ein längeres Verweilen mit gedrückter Maustaste einen Kontextklick auslösen soll. Hat aber nicht funktioniert.

Dann wäre da noch das leidige Thema mit der Rechtevergabe - zum einfachen Datentransfer zwischen OSX und Debian würde ich gerne die System- und/oder Backupplatte vom Mac OS nutzen. Das ist vorläufig natürlich nicht erlaubt... aber in solche Dinge bekomme ich schon noch Licht.

Allen Tuxern, Windowsenöffnern und Mäccerern ein schwungvolles 2010!

CU
Olaf

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Hmmm, ich dachte eigentlich immer, dass es für Linux völlig egal sein müsste, ob man einen Mac oder einen PC drumherum hat, denn diese Debian-Version ist ja extra für den Mac erstellt worden, noch dazu für einen "alten" Mac mit IBM-Prozessor. Könnte mir gut vorstellen, dass es mit einer Intel-CPU einfacher wird, nicht wegen der CPU selbst, sondern weil die ganze Architektur ganz anders, viel PC-liker ist.

Sind jetzt alle 3 als primäre Partitionen nutz- oder brauchbar? Das herauszufinden macht Sinn.
Leider sind meine Kenntnisse über Macs zu beschränkt, um einen Weg aufzuzeigen.


Nein, die sind defintiv nicht nutzbar. Unter Mac OS X ist nur eine einzige Partition sichtbar, und die hat die ganzen 100 GB fast vollständig für sich allein. Die beiden anderen sind unsichtbar und winzigklein - evtl. erfüllen die auf dem Mac eine ähnliche Funktion wie Swap und Boot unter Linux.

Das habe ich übrigens bis gestern auch alles noch nicht gewusst! Ich dachte, wenn der Mac 1 Partition anlegt, dann ist auch nur eine da.

Im Grund habe ich aber auch selbst schuld. Noch vor wenigen Wochen waren wir uns in einem anderen Thread darüber einig, dass man nicht mehrere Systeme auf 1 Festplatte vereinigen soll, schon gar nicht angesichts der heutigen Festplattenpreise.

Tja, es ist Neujahr, 1.1.2010 13:37 und was mache ich? Genau das Gegenteil von dem, was ich anderen noch kurz zuvor gepredigt habe :-D

Der Grund für meine Knauserigkeit: Ich besitze derzeit 2 Festplatten, 1 interne und 1 externe als Backup. Meinem nächsten Rechner werde ich auf jeden Fall 3 Platten spendieren, nur in den alten möchte ich nichts mehr investieren. Klar, ich kann jetzt eine neue Platte reinsetzen und die später wieder ausbauen, trotzdem ist es mir lieber zu warten, bis eh eine Neuanschaffung fällig ist.

Hätte Linux eine ganze Platte für sich allein, gäbe es keinen "Verteilungskampf" um die einzig knappe Ressource in meinem System: die Primärpartitionen auf der internen Platte, und die sind eben immer auf 4 begrenzt, selbst wenn ich eine 4-TB-HD eingebaut hätte.

Die Mount-Error-Geschichte hängt bestimmt mit folgender Konstellation zusammen:
- die Partition ist HFS+ = Mac OS X proprietär
- sie ist vermutlich besonders abgesichert, da sie das System enthält
- es handelt sich um die interne Platte

Die externe hingegen lässt sich durchaus mounten, aber öffnen und lesen lassen sich nur die Ordner, die unter Mac OS X unsichtbar sind, so wie z.B. "etc". Ich wusste bis vorgestern gar nicht, dass es Ordner mit solchen Namen auch am Mac gibt, die Ähnlichkeit in der Struktur scheint viel linux-ähnlicher zu sein als ich dachte.

Letztlich ist all das nicht weiter dramatisch - Debian hat ja 50 GB für sich allein, für den Anfang reicht das, und für den Datentransfer kann ich auch den USB-Stick nehmen. Was mir mehr Sorgen macht ist, dass die Paketverwaltung im Eimer ist - siehe Antwort auf faki weiter unten.

CU
Olaf

P.S. olaf@debian:~$ fsck /dev/sda1
bash: fsck: command not found
- also kein Syntaxfehler, mein Debian kennt den ganzen fsck-Befehl nicht?
In der Manpage steht eine mörderisch lange Auflistung von Parametern, muss man die alle eingeben? Ich hatte den Eindruck, fsck /dev/sda1 müsste genügen.

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