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News: Windows-Killer?

Chrome OS: Source Code und offizielle Details

Michael Nickles / 6 Antworten / Flachansicht Nickles

Gerade mal vier Monate ist es her, dass Google die Entwicklung eines eigenen Betriebssystems - Chrome OS - bekanntgegeben hat (siehe Google bringt eigenes Betriebssystem. Microsoft reagierte recht schnell und zeige sich unbeeindruckt.

Chrome OS sei bislang nichts weiter als ein "Blog-Eintrag", meinte Windows-Chef Bill Veghte (siehe Microsoft: keine Angst vor Chrome OS). Aus dem "Blog-Eintrag" ist jetzt allerdings überraschend schnell eine greifbare Sache geworden. Google hat jetzt den Source Code zu Chrome OS veröffentlicht und konkrete Details genannt, wo man mit Chrome OS hin will.

Chrome OS ist konsequent auf Rechner mit schwacher Hardware ausgerichtet, womit in erster Linie "Netbooks" gemeint sind. Überraschen dürfte viele, dass Chrome OS nicht mal Festplatten unterstützt. Es setzt konsequent auf SSD-Laufwerke. Eines der Hauptziele ist es, dass Rechner mit Chrome OS extrem schnell booten und einsatzbereit sind, das Internet jeweils nur ein "paar Sekunden" entfernt ist.

Konzeptionell geht Chrome OS in eine ganz andere Richtung als traditionelle Systeme wie Windows. Auf den Rechnern selbst werden weder Anwendungen installiert, noch eigene Dateien gespeichert - das wird alles auf Internet-Servern ausgelagert. Ein Chrome OS Rechner dürfte bei fehlender Internetverbindung also quasi "tot" sein. Im Auslagern sämtlicher Daten per "Cloud-Computing" sieht Google enorme Sicherheitsvorteile und auch um Updates und Patches von Anwendungen braucht sich niemand mehr zu kümmern.

Im Prinzip ist Chrome OS also quasi ein Internet-Browser mit eingebautem Betriebssystem. Wer mag kann den Chrome OS Source Code ab sofort runterladen und compilieren um sich einen Live-Eindruck vom System zu machen. Alle Infos und den Source Code gibt es hier: The Chromium Projects. Mit ersten Rechnern, die mit Chrome OS ausgestattet sind, wird es voraussichtlich noch bis gegen Ende 2010 dauern.

Michael Nickles meint: Dass es weh tun kann, wenn Google ein "Open Source"-Ding rauslässt, kriegen Apple und Microsoft bereits zu spüren. Das kostenlose "Android-Betriebssystem" bereitet sich zunehmend auf Handys aus.

Sollte ich mir mal wieder ein neues Handy leisten, dann tendiere ich ganz klar zu so einem Android-Dingsbums. Aber ein Rechner mit Chrome OS? Will ich eine Kiste haben, die restlos von Internet-Verfügbarkeit abhängig ist?

Will ich alle meine Dateien einem "Google-Server" anvertrauen? Ich denke nein.

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