Den boomenden Netbook-Markt hat Microsoft restlos verschlafen. Als 2008 Netbook-Hersteller zunehmend auf Linux setzten, verlängerte Microsoft ruckzuck die Lebensdauer von Windows XP, das eigentlich schon nicht mehr verkauft werden sollte.
Für "schwache" mobile Rechner wurde wieder XP-Lizenzen geliefert, weil Windows Vista für die kleinen Mobilen zu leistungshungrig war. Mit Windows 7 soll endlich die Wende kommen. Es ist schlank genug, um auch auf Netbooks effektiv laufen zu können. Seit Erscheinen des Windows 7 Releasekandidaten, wurden von der Fachpresse diverse Vergleichstest zu XP und Windows 7 auf Netbooks veröffentlicht.
Bei der Ausführungsgeschwindigkeit gab es kaum Kritik, bei der "Akku-Laufzeit" indessen allerdings recht viel. Computerworld.com hat jetzt mal die Ergebnisse verschiedener Tests angeguckt und in einem Bericht zusammengefasst. Das Fazit: Wird Windows 7 verwendet, dann verkürzt sich die Laufzeit von Netbooks um bis zu rund 30 Prozent. Computerworld weist darauf hin, dass die Ergebnisse abhängig von Netbook-Modellen schwanken.
Grund für das große Akku-Fressen von Windows 7 sind mit hoher Wahrscheinlichkeit unausgereifte Treiber. Funzt der Treiber einer Komponente nicht passabel, dann kann Windows 7 den Energiesparmodus dieser Komponente nicht aktivieren. Im Fall optimaler Treiber sollte Windows 7 eigentlich zumindest die gleiche Akku-Laufzeit wie Windows XP bieten.
Es bleibt also zu hoffen, dass die Netbook-Hersteller ihre Treiber gegebenenfalls schnell optimieren und keine Netbooks mit Windows 7 auf den Markt kommen, bei denen das noch nicht passiert ist. Bedenklich ist es in Hinblick auf die Messergebnisse allerdings sicherlich, ob es sich lohnt ein "älteres" Netbook auf Windows 7 aufzurüsten.
Auch bei den ersten Netbooks, die mit Windows 7 geliefert werden, kann eine Portion Mißtrauen sicher nicht schaden, wenn man kein "Bananenprodukt" kaufen will.