Off Topic 20.122 Themen, 223.184 Beiträge

Warum lässt man Zocker-Banken nicht pleite gehen???

Fernando2 / 31 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,

ich bin Bayer und bekomme allmählich das Grausen, wie mein Staat sich selbst an den Rand des Ruins bringt, um seine marode Landesbank zu retten.
Und dafür wird jetzt an anderen Stellen gespart, daß das Blut tropft.
Noch keiner konnte mir diesen Wahnsinn erklären.
Diejenigen, die eine große Geldsumme anlegten mit der Erwartung ständiger Geldvermehrung: Das sind doch meist reiche Nichtstuer, die den Verlust einer Risikoanlage durchaus verschmerzen können bzw. es nicht verdient haben, daß der Staat, die "kleinen Steuerzahler" ihnen nun das Risko von den Schultern nehmen.

Warum ziehen weltweit die Staaten geradezu ihr letztes Hemd aus um den Banken zu helfen?? Warum läßt man nicht wenigstens die schlimmsten Fälle pleitegehen und trifft eine Regelung z.B. "Banken, die weniger als 20% Risikorücklagen haben, werden nicht gerettet"?
Warum dulden die einfachen Leute es weltweit brav wie Lämmer an der Schlachtbank, daß die Reichen ihre Geldanlagen auf unsere Kosten sanieren??
Es ist doch gut, heilsam, wenn überflüssige "Spiel-Billionen", die angstvoll Verzinsung suchend über den Globus tigern, vernichtet sind
Oder habe ich da noch irgendwas nicht verstanden?

sic transit gloria mundi
bei Antwort benachrichtigen
NIX NEUES!!!! Pumbo
Nicht von Tucholsky !!! c41024h
jueki Fernando2 „Warum lässt man Zocker-Banken nicht pleite gehen???“
Optionen

Wie funktioniert die Rettung der Banken durch den Staat?
-Ein Gleichnis-

Es war einmal ein kleines Dorf, auf dessen Marktplatz eines Tages ein
Fremder erschien und laut bekannt gab, dass er für jedes gefangene
Eichhörnchen 10 Euro bezahlen würde.

Die Leute aus dem Dorf wussten, dass es große Mengen an Eichhörnchen
in ihren Wäldern gab und sie machten sich fleißig auf, die Tiere zu
fangen und der Fremde kaufte tausende davon auf. Doch irgendwann gab
es immer weniger Eichhörnchen und es wurde schwieriger, welche zu
fangen, so dass die Dorfbewohner wieder ihrer normalen Arbeit
nachgingen.

Da gab der Fremde bekannt, dass er ab sofort die Eichhörnchen für 20
Euro pro Stück kaufen würde und erneut zogen die Leute des Dorfes auf
die Jagd nach den flinken Baumbewohnern.

Bald gab es wirklich kaum noch Eichhörnchen und nach einer weiteren
Erhöhung des Angebots durch den Fremden auf 25 Euro pro Stück, gab es
keine mehr und die Menschen gingen zurück auf Ihre Felder und zu ihren
Bauernhöfen.

Jetzt stellte sich der Fremde auf den Marktplatz und rief, dass er ab
sofort 50 Euro pro Eichhörnchen zahlen würde. Aber, da er dringend in
die Stadt müsse, werde sein Assistent in der Zwischenzeit die
Geschäfte für ihn übernehmen. Gesagt, getan.

Doch als der Assistent am nächsten Tag auf dem Marktplatz die
Dorfbewohner zusammenrief, hatte er einen neuen Plan.. Er hob die
Plane von den Käfigen, in denen alle Eichhörnchen gefangen waren und rief:
"Ich verkaufe euch die Tiere für 30 Euro pro Stück." Ein wütendes
Gemurmel ging durch die Menge.
"Aber !!!" rief der Helfer weiter.
"Aber!"!! Wenn mein Chef morgen aus der Stadt zurückkehrt, könnt ihr
ihm die Tiere für 50 Euro pro Stück wieder verkaufen."

Die Dorfbewohner rasten los, kratzten alles Geld zusammen, das sie
finden konnten und kauften alle Eichhörnchen für ein paar Milliarden
zurück.

Den Fremden oder dessen Assistenten hat danach niemand wieder gesehen;
dafür aber jede Menge Eichhörnchen.

Und jetzt geneigter Leser verstehen Sie sicher, wie der Hilfsplan zur
Rettung der Banken funktioniert.

- hat man mir per Mail zugeschickt.
Jürgen

- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
bei Antwort benachrichtigen