
Tipp des Tages
Windows legal mehrfach installieren - verzwicktes Kleingedrucktes
Pauschal gilt: ein Windows beziehungsweise eine Lizenz darf nur EIN MAL auf einem PC installiert werden. In der Praxis ist es allerdings so, dass Microsoft nicht gleich mit der Knarre anrückt, wenn man eine Windows/Lizenz zuhause auf zwei Rechnern nutzt. Meist gibt es erst nach auffällig vielen Aktivierungen Ärger.
Zudem kann es durchaus sein, dass ein Windows zwei Mal auf ein und demselben Rechner genutzt wird. Beispielsweise bei einem Multiboot Windows/Linux-System. Hier wird Windows eventuell auch noch in einer virtuellen Maschine unter Linux genutzt. Auch diese "Doppel-Installation" sollte theoretisch keinen Ärger machen, da das Windows ja hier stets nur von einem Benutzer auf einem PC verwendet wird und nicht gleichzeitig von weiteren.
Das mit den virtuellen Maschinen ist allerdings eine elend verzwickte Angelegenheit. Generell ist ein "virtueller PC" ebenfalls ein PC. Und eine "normale" Windows-Lizenz gilt nur für einen PC. Hat man allerdings eine Vollversion, dann kann man die beliebig oft installieren. Sie darf allerdings nur auf EINEM PC installiert sein und nicht auf mehreren gleichzeitig.
Konkretes Beispiel. Jemand hat zwei Rechner rumstehen und besitzt EINE Windows Vollversion. Er installiert dieses Windows auf dem ersten Rechner und aktiviert es. Eine Stunde später löscht er es von diesem PC und installiert und aktiviert es auf dem anderen. Das ist im Prinzip eine legale Sache, das "Uminstallieren" kann beliebig oft wiederholt werden.
Dennoch betrachtet Microsoft das als eine "illegale" Doppel-Nutzung - so man keine spezielle teure Windows-Lizenz für Mehrfach-Nutzung in Unternehmen hat. Wer das Doppelspiel (gleiche Windows-Lizenz einmal direkt auf Rechner und einmal in virtueller Maschine) durchzieht, riskiert also, dass es Streß gibt.
Irgendwann soll eine der Windows-Versionen ein Update kriegen und dann teilt Microsofts "Windows Genuine Advantage"-Überprüfung (WGA) mit, dass dieses Windows mehrfach aktiviert wurde und schaltet es ab. In diesem Fall hilft dann nur, auf eine der Installationen zu pfeifen und die Sache mit dem Microsoft zu klären - es ist ja nicht verboten, eine Windows-Vollversion nacheinander auf verschiedenen Rechnern zu nutzen.
Kurzum: Es ist verboten, eine "normale" Windows-Lizenz in welcher Weise auch immer, mehrfach auf einem PC zu installieren.
Das ist eigentlich schade und liegt nicht ganz im Trend der Zeit. Moderne Rechner sind schnell und der Einsatz virtueller Maschinen ist auch im Heimbereich ausdrücklich sinnvoll. Beispielsweise wenn man diverse Freeware/Shareware nur mal ausprobieren und dabei sein Hauptsystem nicht vermüllen will.
Bei manchen "teuren" Windows-Versionen gestattet Microsoft die Nutzung in einer virtuellen Maschine. Das ist dann irgendwo in den Nutzungsbedingungen vergraben und meist recht verwickt formuliert. Beispielsweise bei Windows Vista Ultimate:
Nutzungsbedinungen (EULA) von Windows Vista Ultimate: hier heißt es, dass die Nutzung in einer virtuellen Maschine auf dem "lizenzierten" Gerät erlaubt ist. Konkret lässt sich das eigentlich nur so interpretieren, dass man Vista Ultimate auf EINEM PC installieren UND auch auf diesem PC in einer virtuellen Maschine nutzen darf.
Also: egal welche Windows Version man hat oder welche kommende man nutzen wird - es führt kein Weg dran vorbei, sich durch das "Kleingedruckte" zu kämpfen.