
Tipp des Tages
Windows-Laufwerke und -Verzeichnisse für Linux freigeben
Voraussetzung ist an dieser Stelle, dass Du bereits ein Netzwerk mit Windows-Rechnern hast beziehungsweise einen Windows-Rechner, der netzwerktauglich konfiguriert ist. Wenn Rechner in lokalen Netzwerken Daten austauschen sollen, müssen dafür Laufwerke oder Verzeichnisse freigegeben werden. Jeder Rechner im Netz kann dann die freigegebenen Verzeichnisse der anderen Rechner nutzen. Je nach dem wie diese Freigaben eingestellt werden, können Rechner in Verzeichnissen nur lesen oder auch schreiben.
Das folgende Beispiel zeigt, wie ein Verzeichnis unter Windows so freigegeben wird, dass ein Linux-Rechner (oder andere Windows-Rechner) in diesem Verzeichnis lesen und schreiben können.
Leg auf Deinem Windows-Rechner auf Laufwerk C: (oder sonst irgendwo) mal testweise per Dateimanager ein Verzeichnis namens "Gemeinsam mit Linux" an. Per Maus-Rechtsklick lassen sich die Eigenschaften für dieses Verzeichnis abrufen und ändern:
Windows: Per Rechtsklick auf ein Verzeichnis kann unter Windows der Eigenschaften-Dialog aufgerufen werden. Dort ist die Dialogseite "Freigabe" relevant.
Auf der Freigabe-Dialogseite wird die Option "Diesen Ordner im Netzwerk freigeben" angekreuzt. Der Dialog schlägt automatisch vor, als Freigabenamen den gleichen zu nehmen, mit dem das Verzeichnis auch benannt ist. Du kannst das übernehmen oder auch einen anderen Freigabenamen eintippen.
Darunter findet sich dann noch die Option "Netzwerkbenutzer dürfen Dateien verändern". Die muss angekreuzt werden, wenn andere Rechner auch in dieses Verzeichnis schreiben dürfen sollen oder beispielsweise Dateien verändern, umbenennen. Wird die Option nicht angekreuzt, dann dürfen andere Rechner nur lesen.
Bei abschließendem Klick auf "Ok" kommt unter Umständen ein Warnhinweis, dass ältere Windows-Versionen nur Freigabenamen bis zu einer bestimmten Zeichenlänge kapieren - das kann Dir im Fall von Linux egal sein.
Das war's auch schon. Du hast jetzt ein Verzeichnis des Rechners im Netzwerk freigegeben, das andere Rechner im Netzwerk nutzen können - egal ob andere Windows- oder andere Linux-Rechner. Es braucht unter Windows also keinerlei spezielle Rumfummeleien an den Grundnetzwerkeinstellungen damit Linux ins Spiel kommt.
Auf die oben beschriebene Weise kannst Du beliebig viele Verzeichnisse (oder auch komplette "Laufwerkbuchstaben") unter Windows freigeben.
Es existiert jetzt also im Netzwerk ein frei gegebenes Verzeichnis namens "Gemeinsam mit Linux". Beachte, dass Linux im Gegensatz zu Windows Groß-/Kleinschreibung pingelig unterscheidet! Alleine den Freigabenamen zu kennen reicht nicht damit Linux das Verzeichnis verwenden kann - es muss auch wissen, auf WELCHEM Rechner im Netzwerk sich dieses Verzeichnis befindet, denn es können ja mehrere Rechner vorhanden sein.
Zur eindeutigen Identifizierung hat jeder im Rechner eine eindeutige Nummer - die IP-Adresse. Du musst also die IP-Adresse des Rechners kennen auf dem sich das freigegebene Verzeichnis befindet. Das geht beispielsweise so:
Windows: Startmenü-Netzwerkumgebung. Dort: "Netzwerkverbindungen anzeigen". Dann die LAN-Verbindung rechts im Fenster anklicken. In der linken Spalte wird dann unten im Abschnitt Details die IP-Adresse des Rechners angezeigt (hier 192.168.2.1).
Alternativ geht es auch so:
Windows: Start-Ausführen-"cmd". Durch Eingabe des Befehls "ipconfig" liefert Windows auch hier die IP-Adresse des Rechners.
Jetzt hast Du alle Infos die ein Linux-Rechner braucht um das freigegebene Verzeichnis zu nutzen: den Freigabenamen und die IP-Adresse des freigebenden Rechners.
TIPP: Bei Microsoft Windows kann jedem Computer auch ein Klartext-Name vergeben werden. Anstelle einer IP-Adresse kann auch direkt der Name eines Windows-Rechners unter Linux angesprochen werden.
Windows-PC: Rechtsklick auf Arbeitsplatz-"Eigenschaften"-"Computername - hier kann ein Name für den Computer vergeben werden unter dem er dann auch in Netzwerken erreichbar ist.