
Tipp des Tages
Virtuelle Maschinen - Windows unter Linux nutzen
Bereits seit einiger Zeit sind sogenannte "Virtuelle Maschinen" beliebt. Damit ist eine Software gemeint, die einen "PC im PC" simuliert. Diese Dinger gibt es für Windows und für Linux. Eine Virtuelle Maschine ist sozusagen ein Fenster eines Betriebssystems, in dem ein kompletter PC simuliert wird. In diesem virtuellen PC kannst Du dann alles Erdenkliche anstellen, ein beliebiges Betriebssystem installieren. Somit läuft dann beispielsweise ein Linux unter Windows oder halt ein Windows unter Linux. Natürlich ist so ein virtueller PC nicht so schnell wie ein echter PC - aber moderne PCs sind schnell genug um das klarzubügeln.
Virtuelle PCs haben natürlich gewisse Einschränkungen aber sie funktionieren inzwischen verdammt gut. Um Illusionen zu vermeiden: die Idee, ein virtuelle Maschine unter Linux einzurichten, dort Windows Vista zu installieren und dann die neusten Windows 3D-Games damit zocken, ist zum Scheitern verdammt - dafür reicht die Grafik-Power nicht aus.
Virtuelle Maschinen werden typischerweise für alle Betriebssysteme kostenlos angeboten und es gelten jeweils die gleichen Grundlagen, die Bedienung ist weitgehend gleich. Die Grundlagen zu Virtuellen Maschinen vom Nickles PC-REPORT Buch oder http://www.nickles.de kannst Du also 1:1 auch unter Linux nutzen. Es würde hier den Rahmen des Buchs sprengen, detailliert auf virtuelle Maschinen unter Linux einzugehen.
Es gibt diverse kostenlose Tools um Virtuelle Maschinen unter Windows oder Linux einzurichten. Eine sehr gute ist beispielsweise der VMware Server, zu finden auf http://www.vmware.com. Auch eine gute Wahl: Virtualbox (www.virtualbox.org).
Mal ganz simpel gesagt ist eine virtuelle Maschine ein Fenster, in dem ein kompletter PC mit Standard-Hardware simuliert wird. Das Fenster "bootet" also wie ein richtiger PC und erwartet dann ein Betriebsystem. Dann kann man beispielsweise einfach eine Window-Setup-CD ins Laufwerk schieben und der virtuelle Rechner bootet dann von ihr:
Hier wird in einer virtuellen Maschine unter Linux gerade Windows XP installiert.
Generell kannst Du in einer virtuellen Maschine jedes Betriebssystem installieren - die Verhältnisse müssen halt stimmen. Es ist beispielsweise Quatsch, bei einem uralten lahmen Rechner mit wenig Hauptspeicher Linux draufzumachen, eine virtuelle Maschine einzurichten und in der dann Windows Vista zu installieren. Es ist schlauer ein schlankeres Windows wie das alte Windows 98 oder Windows XP zu nehmen, die ja im Prinzip auch alle wichtigen Windows-Programme nach wie vor fahren können.
Fertig: nach dem Setup fährt Windows in der virtuellen Maschine hoch - genau wie bei einem echten PC.
Da eine virtuelle Maschine ALLES simulieren muss, ist sie logischerweise langsamer als ein normaler Rechner. Und sie müssen sich auch Arbeitsspeicher von Linux abzwacken. Pi mal Daumen muss die virtuelle Maschine so eingerichtet werden, damit sie den Mindestanforderungen des zu installierenden Betriebssystems entspricht. Im Fall von Windows XP sollte die virtuelle Maschine also mindestens 256 MByte bis 512 MByte Speicher kriegen - hat ein Linux-Rechner ca 1 GByte RAM, dann funzt das sehr gut.
Was hier aussieht wie ein Windows-Rechner ist eigentlich ein Linux-Rechner. Das in der virtuellen Maschine unter Linux laufende Windows wird einfach im Vollbildmodus betrieben - darunter hockt Linux. Du kannst Dir sicher vorstellen, dass dies eine sicherheitstechnisch eine super Sache ist - denn Viren, Trojaner und so Zeugs, können in diesem "virtuellen Windows" keinen nennenswerten Schaden anrichten. Auch lässt sich der Stand einer virtuellen Maschine nach belieben in zig Versionen speichern und aktivieren. Also eine prima Spielwiese um Konfigurationsexperimente durchzuziehen. Beim neuen Start der virtuellen Maschine ist alles wieder wie vorher.
Natürlich lassen sich unter dem "virtuell eingefangenen" Windows beliebige Windows-Programme installieren. Ein Programm das viele Windows-Umsteiger unter Linux arg vermissen ist das "Malprogramm" Ulead Photoimpact. Mit einem Emulator wie "Wine" lässt sich Ulead Photoimpact bislang nicht unter Linux zum Laufen zu bringen. In diesem Fall ist so eine virtuelle Maschine mit Windows ideal.
Übrigens: ein großer Vorteil virtueller Maschinen ist, dass die typischen Tools für ALLE Betriebssysteme erhältlich sind. Du kannst also beispielsweise ein persönlich eingerichtetes Betriebssystem auf einen "USB-Speicherstick" bannen und hast dann auf jedem PC der Dir begegnet DEIN Betriebssystem ruckzuck auf ihm in Betrieb.