
Tipp des Tages
Videotool als Linux-Folterknecht
Wer einen Multikern-Prozessor unter Linux verwendet, kann Videos mit voller Rechengewalt konvertieren. Dafür ist beispielsweise das kostenlose Videotool "Avidemux" ideal, das für Windows und Linux erhältlich ist. Mit Avidemux lässt sich auch gut überprüfen, ob ein Linux optimal eingerichtet ist, also Multikern-CPUs perfekt ausreizt.
Unter Linux wird Avidemux am schnellsten mit diesem Konsolenbefehl installiert:
apt-get install avidemux
Die im kostenlosen avidemux-Tool eingebauten Codecs unterstützen unter Windows und Linux mehrere Kerne. Nach dem Start sollte avidemux erst mal so eingestellt werden, dass es generell mehrere Kerne verwendet:
Avidemux: "Edit"-"Preferences", Dialogseite "MultiThread". Hier lässt sich einstellen wieviele Threads/Kerne avidemux generell gleichzeitig verwenden soll. Im Fall einer Vierkern-CPU wird hier "4 Threads" eingestellt.
Zum Test wird in avidemux ein Video geladen. Als Zielformat wird bei Video "X264" verwendet. Das ist wichtig, weil avidemux mehrere Kerne nur dann ausreizen kann, wenn auch das eigentliche Rechenmodul - der Videocodec - Multikern-tauglich ist. Das X264-und das Xvid-Modul unterstützen bereits mehrere Kerne.
Avidemux im Einsatz. Als Ziel-Videoformat wurde X264 eingestellt (siehe Pfeil). Der Linux-Systemmonitor im Hintergrund zeigt an, dass alle vier Kerne ordentlich am Ackern sind.
Um den Rechner noch mehr zu quälen, kann einfach ein zweites avidemux gestartet werden - also zwei Videokonvertierungen ins X264-Format gleichzeitg ausführen. Spätestens damit sollten sämtliche Kerne der CPU bis zum Anschlag gefoltert werden.
Lässt sich die CPU-Auslastung mit dieser simplen Praxis-Testmethode auf gut 100 Prozent - also Vollbelastung - bringen, dann ist alles in Butter. Der Linux-Rechner kann bestens mit Mehrkern-Prozessoren umgehen, es besteht kein Handlungsbedarf.
Leider tritt häufig allerdings der Fall auf, dass es nicht möglich ist, die CPU-Kerne auf Anschlag zu bringen. Egal wie viel gerechnet wird, die Maximalbelastung geht beispielsweise nicht über 50 Prozent. In diesem Fall ist Eingreifen angesagt. Das heißt: Im Internet abchecken, was bei der verwendeten Linux-Distributionen Sache ist, ob bekannte Multicore-Probleme bestehen.