
Tipp des Tages
USB-Ports - Stromverhältnisse klären
Steckermäßig passt bei USB alles ganz easy zusammen. Aber: Selbst wenn alles scheinbar funktioniert, alle angeschlossenen Geräte laufen und funktionieren, sollte man sich mit dem Thema "Strom" auseinandersetzen. Jedes Gerät, das am USB-Port hängt, braucht Saft, Strom. Und da kann es bei USB durchaus Stromprobleme geben. Gerade Nicht-Elektroniker tun sich schwer, das zu kapieren.
Ein USB-Port kann gemäß Standard MAXIMAL 500 mA (Milliampere) Strom liefern. Es spielt an dieser Stelle keine Rolle zu kapieren, was Milliampere sind. Wichtig ist nur 500 - mehr gibt ein Port nicht her. ALLE Geräte, die an diesem Port hängen, müssen sich diese 500 mA teilen, mehr ist nicht drin. Eine USB-Maus oder ein USB-Gamepad ziehen beispielsweise jeweils bis zu 100 mA Saft. Wer also nur eine Maus am USB-Port hängen hat oder so, der braucht sich nicht den Kopf zu zerbrechen: Der Saft reicht garantiert aus. Kniffliger wird es allerdings, wenn Dinge wie Webcam und dergleichen ins Spiel kommen. Eine Webcam kann bis zu 500 mA ziehen.
Besonders kitzlige Kollegen sind externe Festplatten ohne eigene Stromversorgung, die über USB angeschlossen werden. So ein Ding zieht beim Hochfahren schon mal etwas mehr als 500 mA - und dann wird es mehr als eng! Aus gutem Grund beanspruchen manche USB-Platten ZWEI USB-Ports, weil sie dann 2 x 500 mA, also 1000 mA Saft kriegen. Blöd, wenn so ein Teil an einem Notebook hängt und nur zwei USB-Ports vorhanden sind. Hier hilft dann eigentlich nur ein USB-Hub mit eigener Stromversorgung.
Wer viel mit USB macht, sollte zur Problemvermeidung mal abchecken, wie es um die Saftverhältnisse steht. Erfreulicherweise ist es über den Windows-Gerätemanager möglich festzustellen, welche USB-Geräte angeschlossen sind und wie viel Saft sie brauchen:
Windows-Gerätemanager: Im USB-Controller-Baum kann ermittelt werden, welche Geräte an welchen Ports angeschlossen sind und wie viel Energie sie benötigen.
Achtung: Die angezeigten Energiebedarfswerte werden vom Gerätemanager nicht gemessen, sondern von den USB-Geräten mitgeteilt. Ein USB-Gerätehersteller teilt also mit, wie viel Strom für das Gerät veranschlagt wird - es kann also auch weniger Saft ziehen als der Gerätemanager anzeigt.
An dieser Stelle sollte jedem klar sein, dass es Unsinn ist, zwei oder mehrere Webcams an einem USB-Hub ohne eigene Stromversorgung zu betreiben.
Kurioserweise kann diese Situation auftreten: An einem PC funktionieren mehrere angeschlossene USB-Geräte problemlos, am anderen nicht. Der Grund: Manche USB-Controllerhersteller liefern an den Ports MEHR als das vorgeschriebene 500 mA Minimum, andere halten die Vorgabe exakt ein.
Der Energiebedarf verwandter USB-Geräte lässt sich übrigens nicht pauschalisieren. In einem Test wurden mal drei USB-Webcams an einem USB-Hub angeschlossen:
Drei Webcams in Betrieb: Zwei benötigen lediglich 200ma Saft, eine zieht das Maximum von 500ma.
Leider verschweigen die meisten Hersteller auf der Verpackung und im Manual, wie viel Energie ein USB-Gerät benötigt.