
Tipp des Tages
Superuser-Aktionen - Trick 17 für grafische Programme
Die "sudo"-Methode ist vor allem für die Textkonsole gedacht. Früher oder später gerätst Du in diese Situation: irgendeine Konfigurationsdatei von Linux soll mit einem Texteditor bearbeitet werden, beispielsweise /etc/samba/smb.conf, die sich um Netzwerkfreigaben kümmert. Um so eine Textdatei zu öffnen kann über das Startmenü des jeweiligen Linux ein Texteditor gestartet werden - oder man geht per Dateimanager zu dieser Datei und startet sie mit dem Texteditor. Damit ist zwar der Inhalt der Datei im Texteditor und sie kann auch bearbeitet werden, aber Speichern ist nicht möglich. Konfigurationsdateien können nur im Administrator-Modus gespeichert werden.
Das heißt normal: ab in die Textkonsole, einen Texteditor mit "sudo" starten und die Konfigurationsdatei dann damit bearbeiten und speichern. Texteditoren die textbasiert in der Konsole laufen gibt es viele, aber sie sind nicht so angenehm wie ein Editor der grafisch abläuft. Es gibt einen Trick!
Unter Gnome ist beispielsweise der grafische Texteditor "gedit" standardmäßig dabei, er kann über das Gnome-Startmenü geöffnet werden. Aber dann hat man damit halt keine Schreibrechte für Konfigurationsdateien.
Bei Linux gilt generell: Programme, die sich über das grafische Startmenü starten lassen, können auch über die Textkonsole gestartet werden. Man muss nur den Programmnamen kennen - im Fall des Gnome-Texteditors "gedit" heißt der einfach "gedit". Durch Eingabe des Konsolenbefehls "gedit" wird also der Texteditor auf dem Desktop als Fenster gestartet. Und damit ist Trick 17 logisch:
Hier wird der Konsolenbefehl "sudo gedit /etc/samba/smb.conf" ausgeführt. Das startet den gedit-Texteditor mit der Datei /etc/samba/smb.conf. Klappt es mit "sudo" nicht, dann probiere statt "sudo" das für Gnome verfügbare "gksudo". Bei KDE stellt man die Anweisung "kdesu" voran.
Da der Befehl mit "sudo" gestartet wurde, befindet sich der Texteditor im "Administrator"-Modus, die Konfigurationsdatei kann nach der Bearbeitung gespeichert werden. Was mit dem Texteditor klappt, funzt auch mit den meisten anderen Linux-Programmen. Also: auch grafische Programme können durch Konsolenstart mit "sudo" in den Adminstrator-Modus gezwungen werden.