
Tipp des Tages
Schnelles Finden mit Tücken - Indizierungsoptionen optimieren
Moderne Platten sind fett. Und damit Suchen im Dateisystem flotter geht, hat Microsoft bereits seit geraumer Zeit die automatische Indizierung geschaffen. Und dieser Mechanismus ist schon immer heikel - auch bei Windows 7. Tatsache ist: wer was sucht, der hat es meist eilig und will nicht lange warten. Je mehr Dateien indiziert sind, desto schneller arbeitet der Windows-Suchmechanismus. Am schnellsten ist es theoretisch also, wenn einfach ALLES indiziert wird. Das kostet natürlich entsprechend viel Rechenzeit, die im "Hintergrund" verloren geht.
Selbsterklärend ist es Quatsch, alles zu indizieren. Ein Großteil der Daten einer Festplatte (beispielsweise interne Windows-Systemdateien), wird man wahrscheinlich niemals durchstöbern wollen oder müssen. Bei den "Eigenen Dateien" ist es schon anders. Aber wenn in mehreren Verzeichnissen Millionen Porno-Bilder gespeichert sind, dann wird man in diesem Datenbestand wohl ebenfalls eher selten eine umfassende schnelle Suche benötigen. Microsoft's Problem: Die Indizierung ist bei Windows standardmäßig aktiviert.
Aber: wie soll Microsoft wissen, was einem Anwender wirklich wichtig ist, in welchen Datenbeständen er so häufig sucht, dass sich eine Voraus-Indizierung lohnt?
Sowas lässt sich schlichtweg nicht perfekt im Voraus abschätzen. Windows-Laien werden mit der Standardeinstellung des Indizierungs-Mechanismus sicher glücklich sein (die wissen gar nicht, dass es den gibt). Erfahrene Windows-Nutzer können hier manuell eingreifen und sicherstellen, dass nur Wichtiges indiziert wird.
Die Indizierungsvorgaben lassen sich bei Windows 7 sehr detailliert individuell einstellen:
Systemsteuerung: "System und Sicherheit" - "System" (Windows-Leistungsindex prüfen), in linker Spalte "Indizierungsoptionen anpassen" - einer der vielen Wege zum gewünschten Dialog.
Der Indizierungsoptionen-Dialog präsentiert sich anfangs recht überschaubar, bietet allerdings zwei Seiten mit üppigen Einstellungsmöglichkeiten: "Ändern" und "Erweitert":
Ändern: Hier wird eingestellt, welche Verzeichnisse Windows bei der Indizierung berücksichtigen soll.
Erweitert: Hier lässt sich einstellen, ob beispielsweise auch verschlüsselte Dateien indiziert werden, per "Neu erstellen" lässt sich der komplette Index (nach Einstellungsänderungen) löschen und neu anfertigen. Auf der Dialogseite "Dateitypen" kann man festlegen, welche Dateiarten überhaupt indiziert werden sollen.
An dieser Stelle solltest Du vielleicht ein Bier aufmachen und eine kurze Denkpause einlegen. Lohnt es sich, diese Indizierungseinstellungen zu "optimieren"? Wieviel Zeit geht dafür drauf? Und wieviel Aufwand ist es, diese manuellen Optimierungen langfristig zu pflegen? Lohne es sich die ganze Sache nach einer Windows-Frischinstallation erneut durchzuziehen? Steht der Zeitaufwand der manuellen Optimierung wirklich in einem sinnvollen Verhältnis zur Zeitersparnis (weil Windows nicht mehr alle Weile im Hintergrund "alles" indizieren muss)?
Meine Meinung: es lohnt sich nicht. Der "ewige" Tipp, die Indizierung manuell zu optimieren ist für den Arsch.
Lohnenswert ist bestenfalls die radikale Methode: auf Indizierung aller oder bestimmter Laufwerke komplett zu pfeifen, wenn man weiß, dass sie auf einem Rechner eigentlich nicht total benötigt werden und es auf maximale permanente Rechengewalt ankommt.
Das geht bei Windows 7 erfreulicherweise auf die altbekannte Art und Weise:
Dateimanager: Rechtsklick auf Laufwerke. Im Eigenschaftendialog kann die Indizierung eines Laufwerks ein/ausgeschaltet werden (siehe Pfeil unten).