
Tipp des Tages
Sat-Karten unter Linux installieren und checken
Die Installation einer Sat-Karte unter Linux ist sehr verwandt zur Inbetriebnahme einer TV-Karte. Nach Einbau der Karte und Starten von Linux wird in der Konsole der Befehl "lspci" ausgeführt um erst Mal sicherzustellen, dass die Karte im System eingebunden wurde:
Ein Check mit lspci liefert hier, dass eine Technisat SkyStar2 DVB-Karte gefunden wurde.
Es ist wichtig, dass Du den per lspci gefundenen Eintrag zur Sat-Karte EXAKT studierst. Dort steht beispielsweise im Fall einer Lowcost-Satkarte vom Typ Skystar2 das hier:
Network controller: Techsan Electronics Co Ltd B2C2 FlexcopII DVB Chip / Technisat Skystar 2 DVB card (rev 01)
Aufgeschlüsselt meint diese Zeile das hier:
Lspci-Anzeigedetail
|
Tipp
|
Network controller:
|
Im Gegensatz zu TV-Karten werden Sat-Karten nicht als Multimedia-Controler sondern als Netzwerk-Controller aufgelistet. Das liegt daran, dass Sat-Karten auch für Internet über Satellit verwendbar sind und daher als "Netzwerk-Controller" eingestuft werden. Das ist übrigens auch bei Microsoft Windows so.
|
Techsan Electronics Co Ltd B2C2 FlexcopII DVB Chip
|
Die Produktbezeichnung eines Sat-Kartenherstellers ist relativ uninteressant. Viel wichtiger ist es zu wissen, auf welchem CHIP eine Karte basiert. Dieser Abschnitt hier bestätigt, dass die Karte von einem Chip-Hersteller namens "Techsan Electronics stammt" und es ist von irgendeinem Baustein namens "B2C2 FlexcopII DVB Chip" die Rede.
|
Technisat Skystar 2 DVB card
|
Am Ende der Zeile wird schließlich der tatsächliche Produktname der Sat-Karte (hier Technisat Skystar 2) angegeben,
|
(rev 01)
|
Zu letzt findet sich noch in Klammern der Eintrag "(rev 01). Das hat folgenden Hintergrund. Oft behalten Hersteller die Bezeichnung eines Produkts bei, obgleich Produkte mit gleichem namen nicht unbedingt technisch identisch sein müssen, Oft wird nachträglich an der Platine rumgebastelt oder es wird eine neuere Version eines Bausteins verlötet. (rev 01) bedeutet dann beispielsweise, dass es sich um die Platinenversion 01 der Sat-Karte handelt. Diese Info ist sehr wichtig. Eventuell kriegst Du bei Nachforschen im Internet raus, dass eine bestimmte Sat-Karte in einer bestimmten Platinenversion zicken macht. Wenn einer im Internet sagt, "bei mir läuft die Skystar 2" super, dann sagt das also gar nix aus! Es kann durchaus sein, dass er eine Platinenversion hat die super läuft, aber DU hast ebentuell eine Platinenversion die Stress macht. Wann immer also von "Revisionen" oder "Platinenversionen" geredet wird, kriegst Du per lspci raus, welche Platinenversion Du genau hast.
|
Die Erkennungstrefferquote von Sat-Karten ist bei Linux fantastisch. Selbst billigste "Noname"-Karten werden nahezu vollautomatisch erkannt. Dass eine Karte erkannt wurde, heißt leider nicht unbedingt, dass auch die dafür benötigten Module geladen wurde, die Karte also betriebsbereit ist. Hier hilft ein weiterer Check:
Der Konsolenbefehl lsmod listet alle Module auf, die Linux geladen hat. Hier müssen im Fall einer Sat-Karte auch die dafür nötigen Module aufgelistet sein.
Jetzt weist Du, warum es wichtig ist, den lspci-Eintrag genau zu studieren. In der lsmod-Auflistung steht nämlich nirgendwo "Technisat Skystar2" - es wird nur die Bauteilbezeichnung der Sat-Karte angegeben - also hier im Beispiel diverse Einträge mit "b2c2 flexcop", dem Chip, der auf der Technisat Skystar 2 steckt".
Es gibt noch einen weiteren Check, ob eine Sat-Karte in Linux eingebunden wurde:
Ist eine digitale Sat-Karte beziehungsweise DVB-Karte unter Linux generell betriebsbereit, dann legt Linux automatisch ein Verzeichnis namens "/dev/dvb" an und darin für jedes gefundene DVB-Gerät ein Unterverzeichnis namens adapterN. Ist nur ein DVB-Gerät vorhanden steht für N 0 - also adapter0. Weitere DVB-Geräte werden dann durchnumeriert - adapter1, adapter2 usw.
Ist im/am Rechner ein DVB-Gerät vorhanden aber es existiert kein "adapter"-Verzeichnis in /dev/dvb, dann ist es sinnlos irgendwelche Satempfangs-Software auszuprobieren. Du musst erst mal das Basisproblem lösen, also klarstellen, dass das DVB-Gerät überhaupt in Linux eingebunden wird.