
Tipp des Tages
Multikern-Power in der Praxis - alles rausholen
Wer überlegt, ob er sich nun einen Dual-Kern- oder Quad-Kern-Prozessor zulegt, muss einige Dinge bedenken. Generell gibt es aktuell diese „Software“-Klassen:
Software-Klasse
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Tipp
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Unterstützt nur einen Kern
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Unterstützt eine Software nur EINEN Kern, dann ist eine CPU mit möglichst schnellen Einzelkernen sinnvoll. Ein „1-Kern“-Prozessor mit beispielsweise 3 GHz ist dann schneller, als ein „N-Kern“-Prozessor, bei dem jeder Kern beispielsweise nur 2,5 GHz hat. Software dieser Klasse ist allerdings am Aussterben. Und „älteren“ Spielen, die nur einen Kern können, ist es relativ Schnuppe, ob sie mit 2 oder 3 GHz gefahren werden.
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Unterstützt zwei Kerne
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Sowohl kommerzielle als auch kostenlose Programme unterstützen zunehmend schon mal zwei Kerne. In diesem Fall wird die komplette Rechenleistung beider Kerne voll ausgenutzt - die Kiste läuft am Anschlag.
Unterstützt eine Software allerdings nur 2 Kerne und es ist ein 4-Kern-Prozessor vorhanden, dann wird dessen Gesamtleistung nur zur Hälfte genutzt. Vorteil dann: es besteht noch fett Power um nebenbei mit dem Rechner zu arbeiten, während er beispielsweise im Hintergrund ein Video konvertiert.
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Unterstützt vier Kerne (und mehr)
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Der Idealfall: eine Software unterstützt 4 oder mehr Kerne - also alles was die CPU hergibt. Aktuell ist diese Softwareklasse noch rar, aber der Trend geht ganz klar in diese Richtung. Praktisch alle Entwickler rechenintensiver Programme folgen diesem Trend.
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Viele überlegen jetzt: vielleicht also doch erst mal besser einen 2-Kern-Prozessor als einen Vierer kaufen, wenn die Einzelkerne beim 2er schneller als die des 4rers sind. Hier ein Beispiel, das eine gute Basis für die Entscheidung ist.
Im Folgenden wurde eine Videodatei mit der Freeware „Avidemux“ vom WMV-Format ins AVI-Format umgerechnet. Die dafür verwendete aktuelle Version von Avidemux ist bereits dafür optimiert, bis zu ZWEI Kerne zu unterstützen. Für das Beispiel wurde ein 4-Kern-Prozessor verwendet:
Konvertierungs-Job mit Avidemux. Diese Freeware unterstützt maximal zwei CPU-Kerne. Entsprechend zeigt der Windows Task Manager während der Rechnerei an, dass nur rund 50 Prozent der CPU-Gesamtleistung verwendet wird - es sind also nur zwei Kerne am ackern.
Im Fall einer 2-Kern-CPU wäre der Rechner jetzt bereits am Anschlag, flüssiges Arbeiten mit anderen Programmen, während Avidemux konvertiert, kaum noch möglich. Im Fall einer 4-Kern-CPU ist noch fett Rechenleistung für andere Dinge vorhanden, während das Video umgerechnet wird. Man kann prinzipiell wie gewohnt am Rechner flüssig weiterarbeiten, während im Hintergrund die Videokonvertierung läuft.
Wird die freie Rechenleistung des Rechners nicht benötigt, kann man auch das hier machen:
Hier wurde Avidemux zwei Mal gestartet um zwei Videokonvertierungen gleichzeitig durchzuziehen. In diesem Fall nutzen beide laufenden Avidemux jeweils 2 Kerne, der Systemmonitor bestätigt, dass die CPU-Gesamtleistung jetzt quasi komplett ausgeschöpft wird.
Damit ist klar: auch dann, wenn noch nicht massig Software verfügbar ist, die 4-Kerne unterstützt, kann man die Rechengewalt eines 4-Kerners bereits jetzt sehr effektiv ausnutzen. Gerade wer Dinge wie Videoumrechnungen nebenbei im Hintergrund erledigen will, während am Rechner sonst noch gearbeitet wird, gewinnt mit einem 4-Kerner definitv - ein 2-Kerner ist schneller am Anschlag.