
Tipp des Tages
Medion-Support - wenn es heikel wird
Größter Knackpunkt bei Discounter-PCs: es werden meist zwar Komponenten von Markenherstellern verbaut, aber dabei handelt es sich fast ausnahmslos um spezielle OEM-Komponenten, die extra für den Discounter gebaut werden.
Die Komponentenhersteller bieten für diese OEM-Sachen keinerlei Support. Und auch die Idee, direkt beim Grafikkarten-Hersteller mal eben ein Treiberupdate für seinen "Aldi-PC" zu kriegen ist häufig zum Scheitern verurteilt: beispielsweise dann, wenn die verbaute Grafikkarte eine spezielle exotische OEM-Produktbezeichnung trägt, im Support-Bereich des Grafikkartenherstellers gar nicht zu finden ist.
Besonders heikel sind auch die Treiber fürs Mainboard, jene für die Multimedia-Komponenten wie TV-Karte sowieso. Wer die mitgelieferte Treiber-CD seines "Aldi-PC" verschlampt hat oder Treiberupdates braucht ist also auf Gedeih und Verderb dem Support des Aldi-PC-Herstellers ausgeliefert.
Knifflig kann es auch schnell werden, wenn das Betriebssystem eines Discounter-PCs gewechselt wird. Eventuell sind ausnahmslos Treiber für jenes Betriebssystem verfügbar, mit dem der Discounter-PC geliefert wurde. Ein Upgrade von Windows XP auf Windows Vista kann dann gleichermaßen eklig werden, wie ein Rücksturz von Windows Vista zu XP.
Im Fall des Supports von Medion sieht es so aus, dass es auf den Medion-Internetseiten eigentlich keine Möglichkeit gibt, ein Produkt direkt anhand seiner Bezeichnung zu finden. Vielmehr wird alles über die Seriennummer abgewickelt, die sich auf einem Aufkleber am Medion-Gehäuse befindet:
Bei Medion-Desktop PCs wird die MED S/N Nummer benötigt um im Internet-Supportbereich Treiber zu finden.
Also im Suchfeld der Supportseite auf medion.de die MED S/N-Nummer des Aufklebers eingeben:
Pech: hier wurde die Seriennummer des Aufklebers zwar korrekt eingegeben, aber die Suche auf medion.de liefert kein Ergebnis. Auch alle sonstigen Versuche den Rechner auf medion.de zu finden (Artikelnummer etcetera) schlagen fehl.
Unterm Strich bleibt in solchen Fällen nur eines: bei der Service-Hotline von Medion nachfragen. Die kostet 1,19 Euro pro Minute. Dummerweise handelt es sich dabei um eine 0900er Rufnummer, die im Rahmen eines Telefonanschlusses oft freiwillig gesperrt wird. Dann bleibt nur der teurere Weg übers Handy bei Medion anzurufen.
Laut Medion sind eventuelle Wartezeiten in der Hotline-Schlange kostenlos. In meinem Fall (Anruf über Handy) meldete eine Ansage, dass der Anruf 1,49 Euro pro Minute kostet, sobald das Freizeichen ertönt. Bei dieser Ansage war leider nicht klar, ob diese 1,49 Euro NUR für den Handy-Provider anfallen oder zusätzlich zu den 1,19 Euro für Medion.
Alternativ bietet Medion kostenlosen Support per Email (im Rahmen der Garantiezeit, sonst kostenpflichtig - 5 Euro). Im Email-Formular wird neben der Email-Adresse auch die Angabe von Vorname, Nachname und Adresse gefordert.
Kurzum: wer einen neuen Medion-PC kauft sollte schnellstmöglich checken, ob er ihn im Support-Bereich auf medion.de findet. Im Rahmen der Garantiezeit ist zumindest der Email-Support gratis, danach kann es teuer werden.