
Tipp des Tages
Linux-Laufwerke - Schreibrechte manuell aktivieren
Beim Eintragen von Laufwerken in der Fstab-Datei gibt es tonnenweise optionale Parameter. Man kann beispielsweise exakt festlegen, welche Benutzer oder Benutzergruppen exakt was mit einem Laufwerk anstellen dürfen. Für den Einstieg wird Dir das erst mal schnuppe sein. Es reicht wenn Du erst mal nur die wichtigsten optionalen Parameter kennst:
Fstab-Eintragungs-parameter
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Tipp
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ro
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Read only (= nur lesen erlaubt). In diesem Modus kann nur vom Laufwerk gelesen werden, Schreibzugriffe sind verboten. Der "ro"-Modus wird in der Regel auch dann automatisch verwendet, wenn Du keinen Parameter für Zugriffsrechte angibst.
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Rw
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Read Write (= lesen und schreiben). Hier sind auch Schreibzugriffe auf das Laufwerk zugelassen.
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uid=
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Linux ist knallhart. Der Parameter "rw" reicht alleine nicht aus, um Schreibrechte zu kriegen. Es muss auch mitgeteilt werden, welcher Benutzer diese Schreibrechte kriegt. Das passiert mit dem Parameter "uid=". Per Konsolenbefehl "id" kriegst Du angezeigt, welche uid-Nummer Du hast (beispielsweise 1000 - dann lauter der nötige Eintrag uid=1000).
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gid=
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Zusätzlich will Linux noch wissen, welcher Benutzergruppe der Benutzer angehört, der Schreibrechte kriegen soll. Die Nummer der Gruppe, der Du angehörst, kriegst Du ebenfalls per Konsolenbefehl "id" angezeigt. Als Parameter wird dann "gid=" mit der Gruppen-Nummer angegeben - also beispielsweise "gid=1000".
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Sync
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Standardmäßig werden Schreibvorgänge auf Laufwerke bei Linux im Arbeitsspeicher gepuffert (=Schreibcache), sie erfolgen also nicht augenblicklich. Das bringt mehr Systemleistung. Fällt allerdings beispielsweise schlagartig der Strom aus, dann kann das zu Datenverlust führen. Wenn Dir maximal denkbare Datensicherheit wichtiger ist als Geschwindigkeit, dann lässt sich das über den Parameter "sync" (=synchron) erzwingen. Das schaltet den Schreibcache ab.
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Die komplette Zeile um eine Partition namens "/dev/hdd1" in ein Verzeichnis "/media/sexbilder" mit Schreibrechten einzubinden, lautet also beispielsweise so:
/dev/hdd1 /media/sexbilder auto rw,sync,uid=1000,gid=1000
Der Parameter "sync" zum Abschalten des Schreibcaches ist natürlich optional, hat für das Aktivieren der Schreiberechtigung keine Bedeutung.
Fertig: Diese eine Zeille bindet einen Datenträger oder eine Partition mit vollen Schreibrechten permanent in Linux ein.
Hier eine Kurzzusammenfassung, welche Schritte nötig sind um ein Laufwerk permanent einzubinden.
Laufwerk-Einbindungsschritt
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Tipp
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1. Laufwerksbezeichnung rauskriegen
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Der Konsolenbefehl "sudo fdisk -l" listet alle verfügbaren Laufwerke und ihre Bezeichnungen auf.
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2. Verzeichnis für Laufwerk einrichten
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Es wird per Konsolenbefehl "sudo mkdir VERZEICHNIS" ein Verzeichnis angelegt. Beispielsweise /media/sexbilder.
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3. Benutzer-ID und Gruppen-ID ermitteln
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Per Konsolenbefehl "id" kriegst Du Deine Benutzer-ID (uid) und Deine Gruppen-ID angezeigt.
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4. Fstab bearbeiten
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Die Datei /etc/fstab wird zum Bearbeiten mit Administrator-Rechten geöffnet.
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5. Neue Zeile eintragen
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An dieser Stelle hast Du folgende Infos vorliegen:
Bezeichnungdes Datenträgers (beispielsweise /dev/hdd1)
Verbindungs-Verzeichnis (beispielsweise /media/sexbilder
Benutzer-ID (beispielsweise 1000)
Gruppen-ID (beispielsweise 1000)
Die Zeile für Fstab sieht dann so aus:
/dev/hdd1 /media/sexbilder auto rw,uid=1000,gid=1000
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Hast Du erst mal das erste Laufwerk permanent eingebunden, dann lassen sich weitere schnell hinzufügen. Die Zeile wird dann einfach im Texteditor dupliziert und dann werden die Laufwerksbezeichnung und das gewünschte Verbindungsverzeichnis halt modifiziert.