
Tipp des Tages
Highspeed-Videoaufnahmen mit Ffdshow
Analoges Video ist out. Dennoch gibt es viele Fälle, wo es sich immer noch lohnt, Videoaufnahmen über den analogen Videoeingang einer TV-Karte durchzuführen. Beispielsweise um alte VHS-Cassetten zu digitialisieren oder sich einen ultimativen Powerrecorder zu bauen. Dabei wird das analoge TV-Ausgangssignal der Grafikarte in eine TV-Karte eingespeißt, die im gleichen PC steckt.
Dadurch entsteht eine raffinerte Möglichkeit ALLES aufzuzeichnen, was am PC-Bildschirm zu sehen ist. Auch so was wie Kopierschutz, DRM und Co ist dabei kein Thema. Wie das genau gemacht wird, ist beispielsweise im Nickles-Artikel "Power-Videorecorder zum Nulltarif - Kopierschutz goodbye" (http://www.nickles.de/c/s/30-0054-496-5.htm) beschrieben.
Wo immer analoges Video aufgenommen wird, braucht es neben einem Aufnahme-Tool (beispielsweise Virtualdub) einen Videocodec wie XVid, X264 und Co. Das Problem: Aufnahme in hohen Auflösungen - idealerweise 720x576 bei PAL - kostet viel Rechenzeit. Ein Single-Kern-Prozessor schafft das kaum, ein Dual- oder Quadcore-Prozessor packt es mit links, WENN der richtige Videocodec verwendet wird! Inzwischen sind die meisten Videocodes für Multicore optimiert, allerdings meist noch nicht sehr effektiv.
Die Nummer 1 Lösung ist das kostenlose Codec-Paket Ffdshow. Ffdshow unterstützt zig der typischen Videoformate für Wiedergabe und Aufnahme:
http://www.ffdshow.info - hier kann die aktuelle Version von Ffdshow gesaugt werden.
Die Codecs von Ffdshow können für Live-Recording oder Videoformat-Konvertierung verwendet werden. Nach der Installation lässt sich Ffshow mit allen Videotools einsetzen, die externe Codecs unterstützen (beispielsweise die Freeware Virtualdub). Um einen Codec von Ffdshow zu aktivieren, wird zunächst Ffdshow als Videocodec gewählt. Im Ffdshow-Dialog lässt sich dann Auswählen, welche Videokomprimierung tatsächlich zum Einsatz kommt (beispielsweise Xvid, MPEG1/2/4 usw):
Auswahl der Video-Komprimiermethode in Virtualdub. Zunächst wird Ffdshow gewählt, per Klick auf die "Configure"-Taste geht es zum Ffdshow-Dialog. Hier im Beispiel wurde als Komprimiermethode H.264 gewählt.
Nach Auswahl des gewünschten Codecs im Ffdshow-Dialog, können dessen Einstellungen durchgeführt werden. Die varrieren je nach Codec, entscheidend ist auf jeden Fahl "Multikern"-Unterstützung zu wählen, so dies angeboten wird.
Einstellungsoptionen bei H.264: im Bereich "Allgemein" wird im Feld "Number of threads" (siehe Pfeil) eingestellt, wie viele Prozessor-Kerne vorhanden sind - hier im Beispiel 4 für einen Quad-Core.
Die Multikern-Effizienz lässt sich dann per Windows-Systemmonitor erkennen, wenn die Videokonvertierung abläuft:
Volles Rohr: der Windows-Systemmonitor bescheinigt hier, dass beim Konvertieren in das H.264 Format alle vorhandenen CPU-Kerne auf Anschlag arbeiten.
Hinweis: Das H.264-Format ist die aktuell fortschrittlichste Variante des MPEG4-Standards. Sie wird unter anderem auch für hochauflösende Filme (Sat, Bluray) verwendet. Die Bildqualität ist deutlich besser als bei den ältereren MPEG4-Formaten. Aktueller Nachteil von H.264: DVD-Player können damit nichts anfangen, die beherrschen nur ältere MPEG4-Standards (die alten Xvid, DivX Codecs). H.264 ist aktuell also nur dann ratsam, wenn als Videoplayer ein PC verwendet wird.
Zu beachten ist, dass Ffdshow eine Alternative für zig "Videocodecs" ist. Allerdings greift die Multikern-Unterstützung nicht bei allen Methoden. Bezüglich Video-Komprimierung, also Encoding, sind aktuell diese in Ffdshow integrierten Encoder beziehungsweise Filter für Multikern-Prozessoren optimiert:
Filter / Encoder
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Tipp
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Resize Filter
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Das ist die Funktion zum Umrechnen der Bildauflösung von Videos. Hier wird Multikern-Unterstützung automatisch aktiviert.
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Xvid Encoder
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Die Anzahl der CPU-Kerne muss bei den Xvid-Optionen manuell eingestellt werden. Dazu im Optionsfeld "Anzahl der Kodierungsthreads" die Anzahl der CPU-Kerne eintragen. Dank Multicore-Unterstützung ist der Xvid-Encoder in Ffdshow ordentlich schneller als der Original-Xvid-Codec.
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X264 Encoder
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Auch hier muss die Kernanzahl im X264-Encoder-Dialog von Ffdshow manuell eingestellt werden. Damit wird dann locker selbst ein Vierkerner bis zum Anschlag ausgereizt.
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Libavcodec MPEG4/MPEG2/MPEG1 Encoder
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In Ffdshow sind auch MPEG1/2/4 Encoder von Libvacodec eingebaut. Auch hier muss die Anzahl der Kerne manuell im jeweiligen Libvacode-Dialog abgegeben werden.
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