
Tipp des Tages
Headcrashs vermeiden – SMART als Wächter
Bereits vor einigen Jahren wurde bei IDE-Festplatten die SMART-Technologie (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology) eingeführt. SMART ist vereinfacht ausgedrückt ein automatisches Diagnosesystem, das Platten im Betrieb überwacht und rechtzeitig warnt, wenn Datenprobleme im Anmarsch sind. Beachte: SMART kann helfen, muss aber nicht. Eine Festplatte kann auch schlagartig abrauchen, ohne dass SMART das mitkriegt – beispielsweise elektrischer Defekt. Spinnt indessen die Mechanik des Schreib-Lese-Kopfes – der berüchtigte »Headcrash« droht, dann kann SMART das rechtzeitig erkennen.
Ein halbwegs moderner PC schlägt bereits beim Initialisieren des BIOS Alarm, wenn bei einer Festplatte per SMART ein Fehler entdeckt wurde. Diese Warnung kommt natürlich nur, wenn SMART richtig aktiviert ist.
Besonders interessant ist die Überwachung mit SMART dann, wenn sich im System eine verdächtige Platte befindet, die merkwürdige Töne von sich gibt und dergleichen. Auch bei Systemen, die ständig crashen, empfiehlt sich zumindest ein vorübergehendes Überwachen mit SMART. Damit dieses SMART hinhaut, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
SMART-Voraussetzung
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Bemerkung
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Festplatte
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Seit 2000 werden praktisch nur noch SMART-taugliche Platten angeboten. SMART unterstützt sowohl IDE-, Serial-ATA- als auch SCSI-Festplatten.
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BIOS
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Mit der Einführung von SMART bei den Platten, wurde auch beim Festplatten-Setup im BIOS eine entsprechende Option geschaffen: Im BIOS kann SMART für jedes IDE-Laufwerk ein-/ausgeschaltet werden.
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Betriebssystem
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Auch das verwendete Betriebssystem muss generell tauglich für SMART sein. Ärger macht nur das »ganz alte« Windows 95: Hier muss ein IDE-Patch von Microsoft installiert sein, damit SMART funktioniert. SMART setzt außerdem voraus, dass sich keines der Laufwerke unter Windows im MS-DOS-Kompatibilitätsmodus befindet.
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Software
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Die Überwachung erfolgt letzten Endes über ein Software-Tool, das der Festplattenhersteller im Internet zum Download bereithalten sollte.
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Um die SMART-Überwachung auf einem System zu installieren, gehst du Schritt für Schritt so vor:
SMART-Installationsschritt
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Tipp
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1. Festplatten-interne Aktivierung
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Dass eine Festplatte SMART drinnen hat, reicht nicht aus. Es muss auch aktiviert sein. Was hier werksmäßig voreingestellt ist, ist Sache des Herstellers. SMART kann bei Platten intern meist über ein Tool des Festplattenherstellers ein-/ausgeschaltet werden – im Support-Bereich des Herstellers downloaden.
Nie vergessen: SMART muss auch festplattenintern aktiviert sein.
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2. SMART in BIOS aktivieren
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Die nächste SMART-Option findet sich meist direkt dort im BIOS, wo auch die Parameter für die einzelnen Laufwerke (Typ, PIO, DMA) einzustellen sind. SMART kann für jedes vorhandene SMART-taugliche Laufwerk einzeln ein-/ausgeschaltet werden.
Bild. SMART fängt im BIOS-Setup an: Es muss für jedes Laufwerk einzeln »enabled« werden.
Leider haben sich die BIOS-Hersteller noch nicht auf eine gemeinsame Bezeichnung für die SMART-Option geeignet. Neben SMART-Monitoring ist auch diese Optionsbezeichnung typisch:
Bild. Meint das Gleiche wie SMART-Monitoring.
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3. Installations-Check
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Schließlich gilt an dieser Stelle:
Bild. Ein gutes Mainboard zeigt bereits beim PC-Start an, ob die SMART-Eigenschaft der Festplatten aktiviert ist.
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4. SMART-Selbsttest
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Bedenke: Alles kann verrecken. Auch die SMART-Technik selbst. Bevor du mit SMART testest, solltest du sicherstellen, dass die SMART-Features der Platte überhaupt in Ordnung sind. Dieser Selbsttest wird in der Regel im Rahmen des Diagnosetools vom Festplattenhersteller durchgeführt.
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5. SMART-Monitorsoftware
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Es braucht jetzt noch eine Monitorsoftware, die im Betriebssystem installiert wird, um die Festplatten permanent zu überwachen. Also: Beim Festplattenhersteller im Support-Bereich das betreffende Tool downloaden und installieren. Tipp: Findest du bei einem Plattenbauer keine eigene SMART-Software, dann ist das SMART-Tool meist im Diagnosetoolkit enthalten.
TIPP: Inzwischen sind auch zig Freeware-Tools erhältlich, die den SMART-Status einer Festplatte überwachen und unter Windows eine Warnung einblenden, wenn es Probleme gibt. Einfach Google-Suche nach "smart monitor freeware" durchführen - das bringt dich zu den aktuellsten Überwachungstools.
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Wichtig: Sobald im Betriebssystem das SMART-Monitortool aktiviert ist, wird die Systemleistung ein bisschen gedrosselt: Alle Weile checkt SMART die Platten ab. Es ist also nicht unbedingt ratsam, die SMART-Überwachung auf Dauer zu aktivieren. Du solltest das nur bei akutem Verdacht auf Festplattenprobleme tun.