
Tipp des Tages
Festplatten ja, Laufwerkbuchstaben nein
Wer bei Linux einsteigt, wird verblüfft feststellen, dass es keine Laufwerkbuchstaben mehr gibt. Das hat gute Gründe und bringt viele Vorteile. Okay. Fangen wir mal bei Microsoft Windows an. Die erste Festplatte hat typischerweise den Laufwerkbuchstaben "c" beziehungsweise den Pfad "c:". Kommt eine weitere Platte rein, dann kriegt die typischerweise den Buchstaben "d:". Jede dieser Festplatten hat typischerweise zig Unterverzeichnisse. Im Dateimanager von Windows kann dann ein großer Verzeichnisbaum durchwühlt werden.
Mal angenommen, Du hast auf Platte "c" ein Verzeichnis namens "c:\Urlaubsfotos" und auf Platte "d" ein Verzeichnis namens "d:\Urlaubsvideos". Jetzt willst Du Deinen ganzen Urlaubskrempel mal durchchecken. Unter Windows hast Du dann einen Verzeichnisbaum dieser Art, den Du durchstöbern musst:
c:\
c:\urlaubsfotos\
d:\
d:\urlaubsvideos\
Da die Verzeichnissortierung immer mit dem Laufwerkbuchstaben beginnt und NICHT alphabetisch sortiert nach Verzeichnissen, wird das Durchstöbern desto mühseliger, je mehr Platten und Verzeichnisse vorhanden sind. Man muss sich so was merken wie "die Urlaubsvideos" sind auf Platte "d".
Jetzt stell Dir mal vor, Du machst Deinen Dateimanager auf und es sähe so aus:
/
/urlaubsfotos/
/urlaubsvideos/
Sieht doch irgendwie praktischer aus, oder? Und genau so macht das - mal ganz einfach ausgedrückt - Linux. Es gibt also keinerlei Grund wegen fehlender Laufwerkbuchstaben zu flennen! Freu Dich lieber mal endlich was wesentlich Praktischeres zu kriegen, auch wenn es anfangs vielleicht gewöhnungsbedürftig ist.
Konkret existieren unter Linux also keine Laufwerkbuchstaben, ALLES beginnt ganz oben beim Hauptverzeichnis und das ist "/". Das Hauptverzeichnis wird auch als Rootverzeichnis oder Wurzelverzeichnis bezeichnet. Darunter befinden sich alle Unterverzeichnisse, auch andere Laufwerke werden als Verzeichnisse eingebunden.