
Tipp des Tages
Das Homeverzeichnis - alles erlaubt
Microsoft versucht seit Jahren bei Windows Anwender dazu zu zwingen, ihre Dokumente im Verzeichnis "Eigene Dateien" zu speichern. Zumindest sind viele Windows-Programme so voreingestellt, dass sie halt dieses "Eigene Dateien"-Verzeichnis als erste Wahl zum Speichern anbieten. "Eigene Dateien" ist bei Windows eigentlich nur für wirklich eigene Dateien gedacht, persönliche Systemeinstellungen führt Windows dann in zig verschiedenen Systemverzeichnissen durch - ein ziemliches Chaos.
Bei Linux ist die Sache recht praktisch und übersichtlich gelöst. Die zentrale Stelle für ALLE Benutzer eines Linux-Systems ist das Verzeichnis /home. Dort wird für jeden Benutzer ein eigenes Unterverzeichnis eingerichtet, das typischerweise den jeweiligen Benutzernamen kriegt:
Hier hat ein Linux-Rechner zwei Benutzerkonten: mike und mona. Entsprechend finden sich im Homeverzeichnis die Unterverzeichnisse "mike" und "mona".
Wenn Du in irgendeiner Linux-Anleitung den Hinweis kriegst, dass Du in DEIN Heimverzeichnis wechseln sollst, dann ist das also beispielsweise "/home/mike".
Beim Heimverzeichnis ist Linux großzügig: im Gegensatz zu vielen Systemverzeichnissen kann Du im Heimverzeichnis nach Lust und Laune machen was Du willst, hast totale Zugriffsrechte.
TIPP: Es ist gebräuchlich, das Heimverzeichnis als "~" abzukürzen. Das "~"-Zeichen kriegst Du per Tastenkombination ALT-GR+"+". Um in einer Linux-Befehlszeile eine Textdatei namens "textdatei.txt" anzugeben die sich im Heimverzeichnis befindet, kannst Du also wahlweise beispielsweise "/home/mike/textdatei.txt" oder einfach "~/textdatei.txt".
Das Heimverzeichnis wird übrigens auch von Linux-Programmen verwendet um dort persönliche Einstellungen abzulegen. Im Idealfall reicht es also aus, exakt dieses Heimverzeichnis zu backupen, um sämtliche persönliche Dateien und Programmeinstellungen zu sichern.