Prozessor-Faktor
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Tipp
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FSB-Takt
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Ohne wenn und aber: je höher der FSB-Takt, desto schneller kann ein Prozessor mit dem Arbeitsspeicher und allen anderen Komponenten kommunizieren. Streng genommen, kommt es hier nicht nur auf die "MHz"-Taktangabe an, sondern auch auf die Methode WIE ein Prozessor Daten zwischen sich und seiner Außenwelt hin und her schaufelt.
AMD und Intel verwenden hier unterschiedliche Methoden, ihre FSB-Leistung lässt sich daher nicht anhand der MHz vergleichen. In beiden CPU-Fällen gilt allerdings: je mehr, desto besser.
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Level 2 Cache
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Früher gab es EINEN CPU-Kern und EINEN Level2-Cache, einen extrem schnellen "Zwischen-Arbeitsspeicher" direkt im Prozessor drinnen. Seit den Mehr-Kern-CPUs geht es da ein wenig kreuz und quer.
Je nach dem, wie ein Mehrkern-Prozessor konstruiert ist, hat er EINEN Level2-Cache den alle Kerne gemeinsam benutzen, oder MEHRERE Level-2-Caches, beispielsweise für jeden Kern einen eigenen. Auch hier unterschieden sich die Methoden von AMD und Intel je nach Stand der Technik. Welche Methode die bessere und effektivere ist, lässt sich in der Praxis kaum "benchmarken".
Die pauschale Empfehlung: je mehr GESAMT Level2-Cache ein Prozessor hat, desto besser. Wegen ein bisschen mehr Level2-Cache brutal draufzuzahlen ist indessen Quatsch.
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64-Bit tauglich
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Schnuppe. Das sind inzwischen eigentlich ALLE Prozessoren - selbst die allerbilligsten.
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Befehlserweiterungen
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Ein sehr entscheidender Faktor ist die Multimedia-Befehlserweiterung SSE - je höher die SSE-Version desto besser. Die alten Intel Core2Duo-Modelle (Conroe) können nur SSE3, die neuen Modelle (Penryn) beherrschen SSE4.1!
AMD bietet bei seinen neuen Phenom-Prozessoren SSE4a. Damit herrscht nach Jahren des Friedens (Kompatibilität zwischen AMD und Intel bis SSE3) wieder mal Chaos. Intel’s SSE4.1 und AMD’s SSE4a klingen zwar ähnlich, sind aber unterschiedlich. Programmierer müssen also beide Befehlserweiterungen einzeln berücksichtigen. So was bremst die Entwicklung von Multimedia-Anwendungen, die SSE-Befehlserweiterungen verwenden.
Oft werden neue Prozessoren bei Vergleichstest einem Benchmark-Marathon unterzogen, um zu ermitteln, wie viel schneller sie als ihre Vorgänger sind. SSE macht viele dieser Vergleichstest sinnlos!
Es dauert immer eine Weile, bis Multimedia-Anwendungen für eine neue SSE-Technik/Version optimiert sind! Frühzeitige Vergleichstests - wie sie üblich sind - sind also Blödsinn, wenn wirklich die Gesamtleistung einer CPU herausgefunden werden soll.
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Intel HD Boost
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Bei den neuen Core2-Prozessoren (Penryn), die mit 45nm Fertigungstechnik hergestellt werden, hat Intel den Begriff "Intel HD Boost" eingeführt. Das soll dafür sorgen, dass ein Rechner HD-Filme (HD-DVD, Bluray und sonstige) mit purer CPU-Gewalt abspielen kann, er ist nicht auf Unterstützung der Grafikkarte angewiesen. Das setzt voraus, dass Player-Software verwendet wird, die für HD-Boost optimiert ist.
Konkret ist das eigentlich ein "Marketing-Gag". Tatsächlich ist "HD Boost" lediglich eine andere Bezeichnung für die neue SSE4a-Befehlserweiterung, beziehungsweise eine Einsatzmöglichkeit selbiger. Da auch AMDs neue Prozessoren SSE4a unterstützen, sollten diese generell ebenfalls "HD Boost"-fähig sein, wenn Player-Software SSE4a unterstützen.
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Virtualisierung
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Ein neues Rezept für mehr Leistung will Intel mit VT (Vanderpool Technology) bieten. VT teilt einen PC in mehrere virtuelle Systeme auf, die völlig unabhängig voneinander sind. Im Idealfall heißt das beispielsweise, auf einem PC mehrere Betriebssysteme wie Windows und Linux parallel laufen zu lassen. Schmiert ein System ab, kann es neu gebootet werden, während das andere System weiterläuft. Der Rechner wird also nicht komplett neu gestartet.
VT setzt natürlich speziell dafür ausgerichtete Prozessoren und Mainboard-Chipsätze voraus und auch Treiber und Software müssen mitspielen.
Seit 2006 bietet auch AMD Prozessoren mit Virtualisierungs-Technik an. Die wird bei AMD als "Secure Virtual Machine Architecture" / "Pacifica" bezeichnet.
Inzwischen gibt es viele CPUs mit Virtualisierungs-Technik, das ist aber nach wie vor eine Spielweise die noch nicht optimal ausgereizt ist. Dennoch: es ist inzwischen sehr sinnvoll diese Virtualisierungs-Technik parat zu haben, wenn ein Prozessor preislich deswegen nicht viel teurer ist.
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Stromverbrauch
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Vor einigen Jahren hat AMD durch Leistungsvorsprung Intel arg unter Druck gesetzt. Intel hat gnadenlos reagiert und seine bestehende Prozessor-Technik brutal hochgedreht - ohne Rücksicht auf Dinge wie "Stromverbrauch".
Dadurch ist das Thema Stromverbrauch schließlich überhaupt erst wirklich publik geworden. Und es IST ein Thema. Wenn ein Rechner Tag und Nacht durchläuft, dann kann das im Jahr schon ein paar Bierkästen ausmachen, wenn die Stromrechnung kommt.
Oft wird bei technischen Daten der "Strombedarf" eines Prozessors in Watt angegeben. Damit ist typischerweise sein Verbrauch bei Maximalbelastung gemeint. Moderne Prozessoren sind allerdings "intelligent" und passen ihren Stromverbrauch der jeweils aktuellen Belastung an. Hier kommt natürlich ins Spiel WIE CLEVER ein Prozessor das tut. Und genau hier bringt ein reiner Blick auf die Watt-Verbrauchsangabe nichts.
Es kommt noch kirrer: man nimmt beispielsweise einen sauschnellen Prozessor der viel Saft braucht und einen langsameren, der weniger Saft braucht. Dann lässt man beide einen aufwändigen Rechenjob machen. Der Gewinner ist dann recht schnell der sauschnelle Energiefresser. Er erledigt den Job schlichtweg so viel schneller als sein langsamerer energiesparender Testkollege, dass er dann unterm Stich weniger Strom verbrutzelt, als der "Sparsame".
Beim ganzen Gelaber um Energieverbrauch von CPUs wird häufig vergessen, dass noch zig andere Dinge eines PCs Saft brauchen: Mainboard, Laufwerke, Monitor. Seit 2007/2008 haben Intel und AMD bei passablen Energieverbrauch erreicht, es macht keinen großen Sinn das zu einer Kaufentscheidung zu machen.
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Stepping
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Prozessoren mit scheinbar fast identischer Modellbezeichnung müssen keineswegs identisch sein! Hier kommt der Faktor "Stepping" ("Version") ins Spiel. Das ist typischerweise eine kleine Zusatzbezeichnung für eine Prozessor-Technologie - beispielsweise "B1", "B2", "G0" und dergleichen.
Ein anderes Stepping kann einen deutlichen Unterschied bedeuten. Beispielsweise, dass der Leistungsverbrauch einer CPU gesenkt wurde oder am FSB-Takt rumgemacht wurde. Das kann dann im Fall von Overclocking-Vorhaben je nach Stepping entscheidende Vor- oder Nachteile haben.
Wenn eine Prozessor-Generation einige Zeit auf dem Markt ist, gibt es also "Übergangszeiten" in denen im Handel alte und neuere "Steppings" rumliegen - hier hilft nur gründlich in die technischen Daten gucken und aufmerksam News zu CPUs verfolgen.
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