
Tipp des Tages
Bibliotheken, Verzeichnisse, Verknüpfungen - das Konzept
Machen Bibliotheken Sinn oder sind sie für Profis nur ein Ärgernis. Es kommt drauf an. Wer große Datenmengen in seiner Kiste hat (Musik, Videos, Bilder), der hat die typischerweise auf mehreren Datenträgern, internen oder externen Laufwerken (oder im Netzwerk) verteilt. Und im Idealfall auch alles "sauber" organisiert - also viele Verzeichnisse und Unterverzeichnisse, um beispielsweise Multimedia-Dateien in Kategorien zu sortieren.
Das Problem: Irgendwann ist eine externe Festplatte mit Videos beispielsweise voll, eine zweite neue wird angeschafft. Jetzt werden die nächsten aufgenommenen "Tatort"-Krimis im "Krimi-Verzeichnis" der zweiten Platte gespeichert. Damit hat man zwei Datenträger mit "Krimi-Verzeichnissen". Wie schafft man es nur noch EIN Verzeichnis zu haben, in dem alle Krimis drinnen sind? Welches Konzept ist das Beste um dauerhaft Durchblick zu behalten.
Hier die Methoden im Überblick:
Daten-Organisations- methode
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Tipp
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Verzeichnisse
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Die klassische Methode: alles wird auf Laufwerken manuell in Unterverzeichnissen abgelegt. Problem: Irgendwann ist ein Laufwerk voll (siehe Beispiel mit den Krimi-Verzeichnissen). Wer Daten einer Kategorie nicht auf verschiedenen Laufwerken verteilt haben will, der muss "Rumverschieben", also Verzeichnisse der alten Platte auf die Neue rüber schieben. Auf Platte 1 sind dann "alle Krimis", auf Platte "alle Pornos" usw.
Das Problem: Irgendwann ist auch das zweite Laufwerk voll, es muss wieder manuell rumverschoben werden, wenn man kein Chaos will.
Klarer Vorteil der alten klassischen Verzeichnismethode: sie funktioniert mit "allen Betriebssystemen". Wer von einer Windows-Version zu einer anderen oder Linux umsteigt, oder mehrere Betriebssysteme oder Rechner mit verschiedenen Systemen in einem Netzwerk betreibt, hat also immer die gleiche Verzeichnisorganisation.
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Verknüpfungen
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Um die Organisation zu erleichtern, bieten die meisten Betriebsysteme die Möglichkeit, Verknüpfungen anzulegen. Das sind dann nur "Verweise" auf Verzeichnisse. Hat man "Krimis" auf zwei Laufwerken, kann man beispielsweise auf dem Desktop einen Ordner "Krimis" anlegen und dann die Krimi-Verzeichnisse dort als Verknüpfungen - Krimis1 und Krimis2 reinmachen.
Dann hat man zwar alle "Krimis" an einem Ort, aber dort dennoch in verschiedenen Verzeichnissen. Auch das ist nicht wirklich praktisch.
Problem bei Verknüpfungen: Wird ein Verzeichnis umbenannt oder verschoben, dann funktioniert die Verknüpfung nicht mehr. Verweist eine Verknüpfung auf ein externes Laufwerk, das gerade nicht angeschlossen ist, dann wird die Verknüpfung weiterhin angezeigt, aber funktioniert halt nicht. Verknüpfungen prüfen nicht, ob ihre Zielverzeichnisse aktuell auch wirklich vorhanden sind.
Verknüpfungen sind also nicht der "Heilige Gral" für Dateiorganisation, bestenfalls eine "Erleichterung".
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Bibliotheken
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Bibliotheken sind quasi der intelligentere Nachfolger der "Verknüpfungen". Einer Bibliothek können beliebige Verzeichnisse zugewiesen werden. Die Inhalte dieser Verzeichnisse werden dann alle gemeinsam in der Bibliothek angezeigt, also ob es nur ein Verzeichnis wäre. Beispiel: Bibliothek "Krimis" wird angelegt und die kriegt die Verzeichnisse "d:\krimis" und "e:\krimis". Sind die Laufwerke d: und e: irgendwann voll und eine weitere Platte f: für Krimis wird angeschafft, dann wird f:\krimis halt ebenfalls zur Bibliothek "Krimis" hinzugefügt.
Bibliotheken verhalten sich "intelligent": es werden nur die Dateien angezeigt, die aktuell auch wirklich verfügbar sind. Wird ein externes Laufwerk "abgehängt", dann tauchen dessen Dateien halt nicht in der Bibliothek auf.
Die "Intelligenz" geht noch weiter. Wird ein Verzeichnis, das in eine Bibliothek eingebunden ist verschoben, dann merkt Windows das und passt die Bibliothek automatisch an. Im Fall einer Verknüpfung wäre die einfach nur futsch und müsste manuell korrigiert werden.
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Ohne Frage: das mit den "Bibliotheken" ist gewiss die fortschrittlichste und bequemste Methode enorme Datenmengen perfekt zu organisieren, wen man das Konzept geschnallt hat. Leider gibt es keinen "Plattform-übergreifenden" Standard für diese Bibliotheken. Wer mit Windows 7 welche einrichtet und dann mit Windows XP rangeht, der hat die Bibliotheken nicht. Ebenso bei Linux. Wirklich cool ist diese Sache also nur, wenn ausnahmslos mit Windows 7 gearbeitet wird, alle Rechner in einem "Heim-Netzwerk" Windows 7 verwenden.