
Tipp des Tages
Autostart-Programme entrümpeln - neue Methoden
Einer der übelsten Leistungsfresser sind auch bei Windows 7 Anwendungen, Tools und Hintergrunddienste, die bei jedem Windows-Start automatisch geladen werden - egal ob sie benötigt werden oder nicht. Dreckigerweise bomben viele Komplett-PC-Hersteller ihre PCs erbarmungslos mit Müll voll, Testversionen irgendwelcher Tools oder "Werbung".
Doch auch viele Software-Hersteller halten ihren Krempel für so unverzichtbar wichtig, dass sie überflüssige Hintergrunddienste einnisten. Dann lauert eine "TV-Karte" beispielsweise permanent ob die TV-Software per Infrarot-Fernbedienung gestartet wird. Und das auch dann, wenn man die Karte gar nicht mit einer Fernbedienung steuern will.
Bei Windows Vista gab es einen recht brauchbaren Helfer um Autostart-Zeugs aufzustöbern: den sogenannten "Software Explorer". Der war idiotischerweise allerdings ein Bestandteil des Windows Defender Schutz-Tools. Bei Defender in Windows 7 hat Microsoft den praktischen Software Explorer zwecks "Logik" leider rausgemacht.
Als einfachstes "Board-Mittel" bleibt das altbewährte Systemkonfigurations-Tool "msconfig":
Startmenü-"Programme/Dateien durchsuchen"-"msconfig". Auf der Dialogseite Systemstart werden alle automatisch startenden Programme aufgelistet und können hier auch deaktiviert werden.
Leider ist msconfig bei Windows 7 nicht gerade informativer geworden, es gibt keine brauchbaren Beschreibungen zu den Einträgen. Ein ganz anderes Kaliber ist das kostenlose Tool "Autoruns" von Sysinternals (wurde Mitte 2006 von Microsoft gekauft), das hier runtergeladen werden kann: http://technet.microsoft.com/en-us/sysinternals/bb963902.aspx.
Autoruns liefert detaillierte Infos zu allem was bei Windows gestartet wird und im System rumlungert. Um das Tool zu kapieren, muss man sich allerdings eine Weile einarbeiten. Und leider gibt es das Ding nur in Englisch.
Autostart-Programme und Hintergrunddienste sind das größte Übel bei Windows. Je länger ein Windows in Betrieb ist, umso mehr Zeugs ausprobiert wird, desto länger wird die Autostart-Liste. Offen gesagt: manuelles Entrümpeln ist möglich, aber grenzt an Wahnsinn.
Auch ein Profi braucht inzwischen "Tage" um zu recherchieren, welchem Zweck welche Autostart-Dinger eigentlich dienen, ob es sie wirklich braucht oder nicht. Und in vielen Fällen hat man gar keine Chance rauszukriegen, was ein Ding tut, zu welchem "Programm" oder "Hersteller" es überhaupt gehört.
Auch ich habe nicht die Nerven, alle paar Monate "Tage" mit dem Entrümpeln des Autostarts zu verbringen und verwende deshalb seit mehreren Jahren die Holzhammer-Methode. Die geht so: msconfig anwerfen und gnadenlos ALLE Einträge bei Autostart deaktivieren!
Klar - dabei bleibt einiges auf der Strecke, einiges geht futsch. Aber, es ist ein deutlich kleineres Übel, als ein mit "Hintergrunddiensten" überladenes System zu haben. Erfahrungsgemäß ist es so, dass man schnell mitkriegt, was nach dem "Holzhammer" fehlt und aktiviert es halt wieder (oder die zugehörige Anwendung tut das sowieso automatisch).
Sicherstellen sollte man bei "Holzhammer-Einsatz" auf jeden Fall, dass Virenscanner nicht vom Autostart ausgeschlossen werden!