
REPORT: Provozierter Elektroschrott - geplante Obsoleszenz durchleuchtet
Für diesen Report wurden drei verreckte TV-Receiver untersucht und ohne Elektronikfachkenntnisse mit wenig Aufwand repariert. Materialkosten: weniger als ein Euro pro Gerät. Die Fehlerursache war stets die gleiche: verreckte Billigst-Bauteile. Es gibt also Methoden, Herstellern entgegenzuwirken, die ihren Profit durch geplante Obsoleszenz steigern wollen.

Es ist inzwischen zum Normalfall geworden: Unterhaltungselektronikgeräte überleben die Garantiezeit meist nur noch sehr kurz. Eine Reparatur ist zu teuer, sie wandern auf den Müll. Gibt es eine Alternative? Kann man als normaler Mensch Geräte billig reparieren? Ja man kann. Dieser Report zeigt was schief läuft und was sich dagegen tun lässt.
Schon der Begriff ist hässlich: "geplante Obsoleszenz". Viele kennen diese Bezeichnung nicht, aber jeder weiß eigentlich was damit gemeint ist oder kann es bestätigen. Immer mehr Zeugs geht kurz nach Ablauf der Garantiezeit kaputt.
Dinge werden bewusst so produziert, dass sie nur möglichst begrenzt haltbar sind. Das kann der Griff einer Haarbürste sein, der nach ein paar Wochen abbricht (wer hebt schon eine Rechnung für eine Haarbürste auf?). Das kann der Schlauch einer Dusche sein, der plötzlich reißt. Das alles wird längst als normal akzeptiert. Wo früher "Eisen und Blech" drinnen war, wird heute Kunststoff verbaut. Und der zerbröselt halt irgendwann.
Um rechtzeitiges Kaputtgehen bemüht sich auch ganz besonders die Elektronikbranche. Früher war ein Fernseher teuer und hielt 10 Jahre, heute ist er billig und hält "2 Jahre und einen Tag". Unterm Strich ist das für den Verbraucher nicht schlecht: er kann die Technik in seinem Wohnzimmer alle zwei Jahre (recht preiswert) auf einen frischen Stand bringen. Warum für einen Fernseher der 10 Jahre halten würde 2.000 Euro zahlen, wenn man alle zwei Jahre für 400 Euro einen neuen kaufen kann?
Auch bei der Computertechnik dämmert es vielen zunehmend: das Zeugs hält heute nicht mehr so lange, wie noch vor 10 Jahren. Auch wer bereit ist Geld für "Markenkomponenten" auszugeben, dem fliegen Mainboards, Festplatten und Monitore schneller um die Ohren als früher. Schön bei "richtigen PCs" (also keine "Netbooks"): wenn eine Komponente verreckt, dann kann sie fast immer recht einfach ausgetauscht werden.
Bei Unterhaltungselektronikgeräten sieht das anders aus. Dort gibt es keinen Standard wie bei PCs, jeder Hersteller baut sie wie er mag. Und gerade Unterhaltungselektronikgeräte gehen heute zunehmend kurz nach Ablauf der Garantiezeit kaputt