
REPORT: Generalüberholte Business-Notebooks - Schnäppchen statt Plastikramsch
Billige neue Notebooks sind fast immer ein fauler Kompromiss. Für wenig Geld gibt es zwar tolle Ausstattung und viele Funktionen, die Qualität bleibt aber meist auf der Strecke. Irgendwo muss ein Hersteller bei einem 500 Euro Notebook halt sparen. Eine clevere Alternative sind generalüberholte Business-Notebooks. Solche Luxusteile sind praktisch neuwertig und bereits für wenige Hunderter gibt es hochwertige Qualität…

Fast jeder Hersteller hat Notebooks in zig Preisklassen im Angebot. Das fängt bei wenigen hundert Euro an und hört bei mehreren tausend Euro auf. Und da sich die Kundenmasse wohl von gigantischen Ausstattungsmerkmalen beeindrucken lässt, kriegt sie genau das serviert.
Auch bei Geräten in der 500 Euro Klasse sind fette Festplatten, viel Arbeitsspeicher, ultraschnelle Grafik und ein hochauflösendes HD-Display längst üblich. Den wenigsten "Geiz ist geil"-Kunden ist klar, dass sie bei so einem Billigteil Abstriche machen müssen. Und zwar Abstriche, die man bei den technischen Daten im Prospekt nicht erkennen kann: zwar hochauflösende aber dennoch grottige Displays, Schrott-Tastaturen, billige Plastikgehäuse.
Am schlimmsten: Lärm und Hitze. In einem kompakten Notebook-Gehäuse geht es sau eng zu, es muss viel reingepackt werden. Bei Belastung wird Elektronik heiß und fehlt ausreichende Kühlung, dann verreckt sie auch schneller. Ordentliche Kühlung leise hinzukriegen, ist keine triviale Sache. Viele Billiggeräte machen bei Last enormen Krach.
Wie bereits im Report "Discounter-Notebooks - wie Testexperten urteilen" dieses Schwerpunkts gezeigt, werden solche gravierenden Mängel meistens akzeptiert, es gibt dennoch eine "sehr gute" Testnote. Und zwar deshalb, weil es halt nun mal eine Masse gibt, die glaubt, dass sich ein perfektes neues Notebook tatsächlich zum Butterbrot-Preis ergattern lässt.
Man kann es den Leuten nicht übel nehmen! Ein neues Notebook in Richtung 1.000 Euro kann sich halt nicht jeder mal eben leisten. Das ist den Herstellern klar und drum gibt es halt bereits Notebooks ab 400 Euro. Klar - die Dinger funktionieren und man hat ja meist 2 Jahre Garantie. Zu beweisen, dass ein Display-Deckel "abgebrochen" ist, weil die "Plastikhalterung" zu lumpig und nicht weil man selbst zu grob war, dürfte aber schwer fallen. Runterfallen sollte so ein 400 Euro Teil sowieso besser nicht und eine "Kaffeetasse" stellt man auch besser ein paar Meter weit weg!
Wer Qualität haben will, der muss dafür generell viel blechen. Oder: alternativ ein geniales gebrauchtes Luxus-Notebook kaufen. Die Frage Nummer 1 lautet also: lohnt es sich ein gebrauchtes Notebook für ein paar hundert Euro zu kaufen, wenn man quasi fürs gleiche Geld bereits ein neues kriegt? Hier die Antwort ganz schnell und simpel:

Chip: Hier wurde ein Lenovo Thinkpad Notebook T61P getestet. Trotz des "absurd" hohen Preises von 3.050 Euro kriegte das Ding ein sehr gutes Testurteil, wurde als "Siegertyp", als "sehr kompakt leistungsstark und extrem hochwertig verarbeitet" gelobt.
Man muss sich an dieser Stelle also mal darüber klar werden, dass es abseits von dem "400 Euro Plastikgerümpel" unverändert sehr hochwertige und teure Notebooks gibt.

Ebay: Gerade mal zweieinhalb Jahre später, wird das Luxus-Notebook von zig Gebrauchthändlern zwischen 300 bis 400 Euro angeboten.
In nur zweieinhalb Jahren ist der Preis dieses Luxus-Notebooks also auf einen Bruchteil seines ursprünglichen Neupreises gefallen. Natürlich ist dieses "alte" Notebook nicht mehr aktuell. Ein gebraucht gekaufter Porsche ist nach ein paar Jahren auch nicht mehr aktuell - aber gewiss weit davon entfernt, Schrott zu sein.
Bei gebrauchten Luxusnotebooks ist das nicht anderes - nur, dass der Preis halt viel dramatischer stürzt als bei einem Porsche. Die Frage, ob ein billiger Neuwagen für 10.000 Euro mehr Spaß macht, als ein gebrauchter Porsche, der drei Jahre alt ist (wenn man ihn fürs gleiche Geld kriegen würde), erübrigt sich gewiss.
Simpel gesagt: Wer die Spielregeln bei gebrauchten Notebooks kennt, der kann sehr leicht einen super Deal machen.
Wichtig zu wissen: Wenn hier von "gebrauchten" Notebooks die Rede ist, dann sind damit auch sogenannte "generalüberholte" (refurbished) Geräte gemeint. Generalüberholt heißt, dass ein Gerät komplett durchgecheckt und auch professionell gereinigt wird, danach quasi fast wie ein Neugerät aussieht. Es geht hier also nicht um irgendwelche versifften Schrotteile.