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NICKLES PROJEKT 2001: Digitaler Videorecorder für 69 Mark...

Die besten Capture-Parameter - das Finale

Jetzt ist Schluss mit der Grundlagen-Mathematik. Hier die finale Zusammenfassung, das Kern-Knowhow, das Du brauchst um Videos in Echtzeit aufzunehmen:

1. Codec: Du brauchst den MPEG4-Codec - und zwar am besten direkt von DivX oder Du installierst DivX im Rahmen des Angelpotion-Pakets. Für Audio ist der DivX-Audio-Codec angesagt.

2. Software: Du kannst wahlweise das TV-Programm Deiner TV-Karte nehmen, so es auch eine Capture-Funktion hat und so es bei der Komprimierungsauswahl die MPEG4-Codecs darstellt. Empfehlenswerter und idiotensicher ist das Freeware-Tool "VirtualDub".

3. Aufnahmeeinstellungen: Als Videoaufnahme-Codec wird bevorzugterweise der DivX "Fast Motion" Codec verwendet. Audio wird zunächst im besten PCM-Format (44.100 KHz, 16 Bit Stereo) aufgenommen und anschließend mit VirtualDub nach DivX-Audio komprimiert.

Hier die abschliessende Tabelle die zeigt, welche Schritte und Einstellungen des Capture-Systems ich Dir persönlich empfehle. Hier erstmal die Aufnahme-Einstellungen, die von Deiner Prozessorleistung abhängen. Die Datenraten-Angabe beziehen sich auf den DivX-MPEG-4-Codec, dessen Einsatz ausdrücklich ratsam ist:

Gewünschte

Aufnahmequalität

Einzustellende Bildauflösung Empfohlene MPEG-4-DatenrateNötige Prozessor-Leistung Speicherbedarf pro Minute

(inkl. Stereo-Audio)

Spieldauer pro 650 MByte CD-Rohling
"Fast-VHS-Qualität"384 x 288 Bildpunkte ca 1000-1200 KBit/sca 400 MHz ca 10 MByteca 65 Minuten
VHS-Qualität448 x 336 Bildpunkte ca 1200-1500 KBit/sca 450 MHz ca 12 MByteca 54 Minuten
SVHS-Qualität576 x 432 Bildpunkte ca 1500-2000 KBit/sca 600 MHz ca 15 MByteca 45 Minuten

Natürlich gibt es zig tausende Kombinationsmöglichkeiten. Konkret ist es so, dass Du einen Spielfilm mit 90 Minuten NICHT in SVHS-Qualität auf einer CD unterbringst! Aber immerhin 45 Minuten - also für eine AkteX-Folge dicke ausreichend. Bis zu eine Stunde kriegst Du in VHS auf einem Rohling unter. Im Fall eines 90 bis 120 Minütigen Spielfilms empfiehlt es sich im Hinblick auf bestmögliche Qualität also einen Film auf ZWEI ROHLINGE aufzuteilen. Geht's Dir allerdings nur drum, ein paar Filme auf Rohling zu bannen um sie unterwegs auf dem Notebook in Postkarten-Grösse zu betrachten, kannst Du die Bildauflösung natürlich auf 348 x 288 runtersetzten und ausserdem noch die Datenrate auf bis zu 600 KByte/s runterdrehen - dann passen ein paar Stunden auf eine CD. Willst Du also mit aller Gewalt einen 90 Minuten Spielfilm auf EINE CD bannen, dann verwendest Du "Fast-VHS-Qualität" 384 x 288 und setzt die Datenrate runter auf 900 bis 1000 KBit/s - dann haut's hin.

Neben diesen Grundfaktoren die erstens Prozessor-Leistung fordern und zweitens die anfallende Speichermenge bestimmen, gibt es folgende weitere allgemeingültige Einstellungen für Recording-Projekte:

Capture-FaktorEmpfohlene Einstellung Bemerkung
Farbtiefe24 Bit (nur im Notfall YUV-Farbmodell) Komprimierte YUV-Farbmodelle kosten meist mehr Rechenzeit, in den Aufnahmen treten "Zitterzeilen" auf. Am besten verwendest Du daher das "stinknormale" 24 Bit RGB-Farbformat.
Kontrast / HelligkeitStandardwerte belassen! Bei der Capture-Karte kann Kontrast, Helligkeit und Farbe in einem Dialog eingestellt werden. Am besten belässt Du es hier in der Regel bei den Standard-Vorgaben!
MPEG 4 CodecDivX MPEG 4 (Fast Motion) Es ist ausdrücklich ratsam den "Low Motion" Codec zu verwenden! Der "Fast Motion" Codec dient nur zum Speicherplatz-sparen bei "megaschnellen" Bewegungssequenzen, bei der Bildqualität ist er immer SCHLECHTER als "Low Motion". Der "Low Motion" ist also ohne wenn und aber die beste Wahl für Dich!
MPEG 4 Keyframes1 Keyframe pro Sekunde Stelle den MPEG 4 Codec unbedingt auf einen Keyframe pro Sekunde ein! Grund: Schnelles Schneiden ist nur Keyframe-weise möglich und auch schnelles "blättern" im Video klappt besser. Standardmäßig ist DivX auf einen Keyframe pro 10 Sekunden eingestellt - stelle das um auf 1 Keyframe pro Sekunde!
MPEG 4 Compression Control (Smoothness, Crispness) 75 - Maximale Crispness Erfahrungsgemäss kommen gute Ergebnisse raus, wenn der Schieberegler auf 75 Prozent gebracht wird. Experimentieren lohnt sich, da die optimale Einstellung von der Qualität des Quellvideomaterials abhängig ist! Je crisper, also "schärfer" ein Video, desto aufwendiger ist seine Komprimierung!
Audio-CodecPCM, 44.100 kHz, 16 Bit Stereo (172 KB/s) Beim Capturen wird Audio in Maximalqualität (aber nicht mehr als 44.100 kHZ!) aufgenommen. Nach der Aufnahme wird Audio des Videos mit VirtualDub auf "DivX Audio 160 kbps, 44kHz, Stereo" komprimiert.

Hinweis: Smoothness und Crispness beziehen sich nicht konkret auf "Bildschärfe" - die Sache wurde hier zum schnelleren Verständnis vereinfacht dargestellt (Details folgen im Rahmen der folgenden Projekt 2001 Beiträge).

Mit diesem Knowhow kannst Du jetzt loslegen und Deinen PC in einen leistungsstarken ECHTEN Videorecorder verwandeln. Damit ist natürlich nur die Spitze des Eisbergs beim Projekt 2001 erreicht - es gibt noch viele Tricks um noch viel mehr rauszukitzeln!

Vorab: Beim Recording gibt es weitere Hürden wie beispielsweise das AVI-Dateilimit auf 2 GByte! AVI-Dateien können aufgrund ihrer internen Struktur nicht grösser sein! Wenn Du mit PCM-Audio capturst braucht Audio temporär viel Platz. Zwei 2 GByte reichen dann knapp für einen 90minütigen Spielfilm. Aber keine Sorge: Auch das 2 GByte Limit lässt sich brechen!

Fortsetzung folgt.

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Quelle: www.nickles.de