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News: Facebook ist es schnuppe

Whatsapp: Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist Verarschung

Michael Nickles / 5 Antworten / Flachansicht Nickles
Foto: Pixabay)

In der offziellen Beschreibung von Whatsapp heißt es:

"Schutz der Privatsphäre und Sicherheit sind in unseren Genen. Deshalb haben wir in den neuesten Versionen unserer App Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Deine Nachrichten, Fotos, Videos, Sprachnachrichten, Dokumente und Anrufe sind davor geschützt, in die falschen Hände zu fallen, wenn sie Ende-zu-Ende verschlüsselt sind."

Das klingt schön ist aber ganz offensichtlich nur Verarschung, hat jetzt der Guardian enthüllt. Es wird ausdrücklich davor gewarnt, dass Whatsapp eine Hintertür enthält, die von Dritten - beispielsweise Regierungen - genutzt werden kann um private Unterhaltungen mitzulesen. Facebook behauptet zwar, man sei sogar selbst nicht in der Lage bei Whatsapp mitzulesen, die Hintertür im "Ende-zu-Ende-Verschlüsselungsprotokoll" lässt das aber dem aktuellen Kenntnisstand nach zu.

Entdeckt wurde das "Loch" vom US-Sicherheitsforscher Tobias Boelter an der Universität von Kalifornien, Berkeley. Boelter hat Facebook bereits im April 2016 informiert aber lediglich die Antwort erhalten, dass dies bereits bekannt sei und keine Pläne bestehen dieses "gewünschte Verhalten" zu ändern.

Michael Nickles meint:

Leider sind nicht nur Privatsphären-Versprechen von Herstellern nicht vertrauenswürdig, auch diesbezügliche journalistische Untersuchungen können irren. Unter anderem hat Heise Security im April 2016 die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Whatsapp untersucht (siehe Test: Hinter den Kulissen der WhatsApp-Verschlüsselung).

Fazit des Tests: Alltagstaugliche Verschlüsselung für eine Milliarde Nutzer. Dies möge nicht als Vorwurf an die Kollegen von Heise betrachtet werden! Es soll lediglich aufzeigen, dass auch Experten kaum eine Chance haben, die Qualität einer Verschlüsselung definitiv richtig einzuschätzen.

Wer etwas wirklich Geheimes mitteilen will, der sollte jeglichen "Messengern" also ausdrücklich misstrauen. Ich nutze übrigens den Whatsapp-Messenger und werde ihn auch weiter nutzen - da läuft sowieso nur eher "banale" Kommunikation drüber ab. Allerdings steige ich zunehmend auf den Facebook-Messenger um, weil der einfach viel praktischer ist.

Ich bezweifle, dass Facebook den (total überflüssig gewordenen) Whatsapp-Messenger noch auf lange Zeit fortsetzen wird. Jeden Tag ist mit der Nachricht zu rechnen, dass Whatsapp in den Facebook-Messenger intergriert wird und das war es dann.

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