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News: Lächerlich und gruselig

Telekom: Stümperhafter Schadcode sperrte hundertausende Kunden vom Internet aus

Michael Nickles / 71 Antworten / Flachansicht Nickles
(Foto: Telekom)

Hundertrausende Telekom-Kunden hatten am Wochenende bundesweit Ausfälle ihrer Internetverbindung und damit verbundenen Diensten wie Telefon und Fernsehen. Untersuchungen der Telekom ergaben, dass nicht das Netz selbst sondern die Router der Kunden schuld waren.

Grund war ein massiver Angriff auf die Router der Telekom-Kunden.

Durch Ausnutzung einer Sicherheitslücke beim Fernwartungsmechanismus konnten Angreifer Code für vermutlich kriminelle Botnetz-Zwecke einschleußen. Inzwischen wird auch vermutet, dass die Telekom kein Einzelfall war - zeitgleich soll es weltweit Angriffe auf Router gegeben haben. Die Telekom hat mit einem Notfallprogramm reagiert. Kunden, die auch einen Mobilvertrag haben, können sich übergangsweise kostenlos für mobile Internetnutzung freischalten lassen.

Derweil wird der Vorfall weiter untersucht und es ein recht peinliches Detail enthüllt. Telekom-Sprecher Georg von Wagner hat beim RBB eingeräumt, dass alles noch viel schlimmer hätte kommen können. Glücklicherweise habe der eingeschleuste Schadcode nicht optimal funktioniert, weil er schlecht programmiert gewesen sei. Wer für den Angriff verantwortlich ist, ist weiterhin unbekannt.

Die Telekom hat inzwischen Antworten zum Angriff auf die Router von Telekom-Kunden veröffentlicht.

Michael Nickles meint:

Es kann jeden treffen - jeden kleinen Web-Betreiber, jeden großen und eben auch die ganz großen. Erschreckend ist die Tatsache, dass es Kriminelle wohl geschafft haben Chaos in dieser Dimension anzurichten und dabei offensichtlich zu dumm waren es richtig zu machen. Was würde oder wird wohl passieren, wenn Schadcode von Profis gestrickt wird?  Das Internet ist inzwischen zu mächtig geworden.

Einst war es nur das "Datennetz", jetzt hängt zunehmend alles  davon ab, auch einst eigenständige Dinge wie Telefon und Fernsehen. Ich bin sehr froh, dass es hier im Haus eine Satellitenanlage gibt und Notfalls auch per Handy telefoniert werden kann. Auch diese "digitalen Systeme" sind natürlich angreifbar, aber es hängt halt nicht alles von einer einzigen Leitung ab.

Was jetzt bei der Telekom passiert ist, ist kein Einzelfall. Die Zeit ist mehr als überreif sich Gedanken darüber zu machen was geschieht, wenn ein Angriff dieser Art richtig erfolgreich durchgeführt wird. Dann braucht es einen Plan B, einen Plan C und einen Plan D in der Schublade. Ich bezweifle, dass es aktuell zumindest schon mal einen Plan A gibt.

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Hewal Xdata „Fast so ähnlich hab ich es auch erlebt. Nachdem ich jahrelang mit meinem Speedport 500v und DsL2000 ausgekommen bin, kam ...“
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Also ich versteh ja nicht, wie hier manche gegen Voip Wettern wie wild... Voip läuft mittlerweile wirklich sehr gut. Einzig, wenn mal kein internet geht, geht halt auch kein Telefon. Aber gerade im Privathaushalt, sollte man mal einen par Minüten Ausfall überleben können.

Ich nutze seit 2008 Voip, anfangs sogar über einen Funk DSL Anschluss. Klar, Voip war hier, bedingt durch die Anbindung, nicht immer astrein. Aber seit ich hier einen 50.000er DSL habe, hab ich mit Voip keine nennenswerten Probleme. Und ich hab sogar einen Nebenstellen Anschluss über eine Cloud TK-Anlage am laufen.

Schreibfehler sind specialeffects meiner Tastatur.
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