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News: Kohle für Entgoogelung

Gerücht: Microsoft investiert 70 Millionen Dollar in Cyanogenmod

Michael Nickles / 8 Antworten / Flachansicht Nickles
Die Cyanogenmod-Mannschaft 2013. (Foto: Cyanogenmod.org)

Die Marktdominanz von Android ist irre. Aktuellen Analysen zufolge wurden im vergangenen Jahr weltweit erstmals über eine Milliarde Android-Geräte verkauft.

Bei mobilen Betriebssystemen liegt Androids Marktanteil laut Net Applications bei 45,86 Prozent, Apple ist mit 43,15 dabei, Microsoft hat es mit 2,27 Prozent für Windows Phone wenigstens einen Hauch aus der Bedeutungslosigkeit geschafft.

Den IT-Giganten schmeckt Googles Android-Erfolg nur eingeschränkt. Denn Android ist generell zwar kostenlos, es müssen aber Googles Spielregeln beachtet werden. Und zu denen zählt auch die enge Verknüpfung von Android mit Google-Diensten, die Google bestimmt und an denen Google verdient.

Wer ein "entgoogeltes" Android-Smartphone haben will, dem bleibt nur die Flucht zu entschlackten Android-Modifikationen wie Cyanogenmod. Google ist das Treiben der Cyanogenmod-Macher längst ein Dorn im Auge - Googles Konkurrenz indessen eher nicht.

Aktuell brodelt die Gerüchteküche laut Wall Street Journal, dass Microsoft sich mit 70 Millionen Dollar an Cyanogen beteiligt. Bislang gibt es noch keine Statements von Microsoft und Cyanogen. Die Aussage des Wall Street Journal bezieht sich auf Insider-Informationen.

Michael Nickles meint:

Keine Woche ist es her, dass die Cyanogen-Chefs recht deutlich erklärt haben, dass Google im Kern von Android Mechanismen drinnen hat, die Google Vorteile verschaffen, eigene Dienste besser einnisten zu können.

Diese Vorteile wollen die Cyanogenmacher auf absehbare Zeit abschaffen, ihre Android-Modifikationen noch gründlicher von Google säubern. Was treibt Microsoft jetzt dazu eventuell 70 Millionen Dollar in Cyanogen zu investieren?

Zu wissen gilt erstmal, dass diese Kohle ein Klacks im Vergleich zum zighundert Millionen Wert ist, auf den Cyanogen geschätzt wird. Sollte das Gerücht stimmen, erwirbt Microsoft also bestenfalls einen geringen Anteil an Cyanogen.

Und wozu? Um dessen Entwicklung und Entgoogelung voranzutreiben? Nicht unbedingt. Microsoft kassiert aufgrund von "Lizenzgebühren" bei Android bereits seit geraumer Zeit kräftig mit und wird das wohl gleichermaßen bei Android-Modifikationen vorhaben.

Die Investition in Cyanogen könnte also ganz einfach ein simples Geschäft sein. Dass Microsoft selbst vorhat Geräte mit Cyanogen-Betriebssystem zu bauen kann eigentlich ausgeschlossen werden. Das passt nicht zum Ökosystem, das mit Windows 10 vollendet wird.

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