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News: Zu fast allem bereit

Männer riskieren mehr für Likes in sozialen Medien

Michael Nickles / 0 Antworten / Baumansicht Nickles
(Foto: Pixabay)

(Originalmitteilung) Moskau/lngolstadt, 18. Januar 2017 - Viele Internetnutzer wollen in Sozialen Netzwerken vor allem eines: vor ihren Freunden ordentlich auf den Putz hauen, um möglichst viele Likes zu ergattern.

Wie eine weltweite Studie [1] von Kaspersky Lab zeigt, nehmen es dabei viele mit der Wahrheit nicht so ganz genau und stellen ihr Leben häufig aufregender da als es ist. Das gilt vor allem für männliche Nutzer, die bei der Wahrung der Privatsphäre und des Datenschutzes zudem weit weniger Grenzen kennen als Frauen.

Verglichen mit dem weltweiten Durchschnitt schneiden Internetnutzer aus Deutschland in der Untersuchung von Kaspersky Lab noch recht gut ab. Nur 7,1 Prozent (weltweit 12 Prozent) würden für mehr Likes oder ‚Gefällt mir‘-Klicks beim Posten schon mal die Wahrheit verdrehen. Allerdings sind auch hierzulande deutlich mehr Männer (8,4 Prozent) als Frauen (5,8 Prozent) dazu bereit [2].

Die geschlechtsspezifischen Unterschiede liegen darin begründet, dass Männer in Sozialen Netzwerken stärker nach sozialer Akzeptanz suchen. So sind in Deutschland 16,0 Prozent der männlichen, aber nur 11,8 Prozent der weiblichen Nutzer der Meinung, dass mit fehlenden Likes auch ihr Ansehen bei Freunden abnimmt. Beide Geschlechter sind etwa gleich stark beunruhigt (etwa 17 Prozent), wenn nahestehende Menschen keine Reaktionen auf ihre Posts zeigen.


(Foto: Kaspersky)

Männer gefährden eher die Privatsphäre

Auf der Jagd nach mehr Likes in Sozialen Netzwerken sind Männer weit stärker als Frauen bereit, ihre eigene oder die Privatsphäre anderer zu missachten. So würden in Deutschland 5,6 Prozent der Männer, aber nur 3,2 Prozent der Frauen vertrauliche Informationen über ihre Arbeitskollegen preisgeben. Ähnliches gilt bei vertraulichen Daten des Arbeitgebers (Männer 5,6 Prozent, Frauen 2,0 Prozent), und wenn es darum geht, peinliche Details über Freunde zu verraten (Männer 6,6 Prozent, Frauen 2,4 Prozent), oder diese in alkoholisiertem Zustand zu zeigen (Männer 7,8 Prozent, Frauen 3,8 Prozent).

Dass Männer eher bereit sind, hier Grenzen zu überschreiten, erklärt die Medienpsychologin an der Universität Würzburg, Dr. Astrid Carolus, so: „Männer sind generell weniger auf soziale Harmonie fokussiert und gehen höhere Risiken ein.“ Dabei schonen sie anscheinend auch ihre eigene Privatsphäre nicht. So gaben in der Umfrage von Kaspersky Lab 9,0 Prozent der befragten Männer in Deutschland an, sie würden auch Fotos posten, auf denen sie nur leicht bekleidet sind. Und 5,2 Prozent gingen so weit, gleich ganz die Hüllen fallen zu lassen. Von den Frauen sind dazu nur 3,6 Prozent beziehungsweise 2,4 Prozent bereit.

„Auf der Suche nach sozialer Akzeptanz werden die Grenzen des Privaten weit gedehnt“, sagt Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab. „Wir setzen uns und andere damit unnötigen Risiken aus. Auch in Deutschland wollen 42,6 Prozent aller Befragten nicht, dass Freunde Fotos von ihnen veröffentlichen, die sie selbst nicht ins Netz gestellt hätten. Wir sollten daher mehr darauf achten, welche Informationen über Soziale Netzwerke geteilt werden.“ Zudem sollten Nutzer darauf achten, dass alle hierfür verwendeten Geräte mit einer aktuellen Sicherheitslösung ausgestattet sind, beispielsweise mit Kaspersky Internet Security 2017 [3].

Die Studie „Have we created unsocial media? How social media affects our lives and mood“ mit weltweiten Ergebnissen findet sich unter https://blog.kaspersky.com/digital-depression/13781/


[1] Die Online-Umfrage, auf der die Studie basiert, wurde von Kaspersky Lab in Auftrag gegeben und von Toluna im Zeitraum Oktober/November 2016 durchgeführt. Dafür wurden 16.750 Personen über 16 Jahren aus 18 Ländern befragt. Deutschland wurde mit 1.000 Teilnehmern berücksichtigt. Dabei waren Männer und Frauen gleich vertreten. Für eine weltweite Vergleichbarkeit und Konsistenz wurden die Daten gewichtet. Die weltweiten Ergebnisse der Studie „Have we created unsocial media? How social media affects our lives and mood“ sind unter https://blog.kaspersky.com/digital-depression/13781/ verfügbar.


[2] siehe auch Infografik http://newsroom.kaspersky.eu/fileadmin/user_upload/de/Downloads/PDFs/Kaspersky_Infografik_online_depression_likes_.jpg

[3] https://www.kaspersky.de/internet-security

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